Beim Gebrauchtwagenkauf ist es ein Objekt der Begierde: das lückenlose Scheckheft. Stempel für Stempel soll es dokumentieren, dass jede Inspektion, egal ob groß oder klein, durchgeführt wurde. Logisch, schließlich liefert das Scheckheft Zeugnis über den Zustand des Wagens. Motto: Wer sich nicht mal um regelmäßige Wartungen kümmert, hat auch sonst kein Interesse am Auto. Was aber, wenn alle Inspektionen ordnungsgemäß abgehakt wurden, das Scheckheft jedoch nicht mehr auffindbar ist?

Wurde das Fahrzeug immer in ein und derselben Werkstatt gewartet, ist das Problem schnell gelöst. Dank der modernen Technik wird jedes Fahrzeug in eine Datenbank aufgenommen, in der alle Reparaturen und Inspektionen gespeichert sind. Ein neues Scheckheft gibt es für kleines Geld (je nach Hersteller kostet es etwa sechs Euro), sogar im Online-Auktionshaus Ebay kann man sein Glück versuchen. Die nachträglichen Eintragungen werden von den Kundendienstmitarbeitern kostenlos vorgenommen.

Tipp: Lassen Sie sich die Eintragungen von der Werkstatt bestätigen. Denn im Normalfall ist es unüblich, dass ein Service-Mitarbeiter alle Inspektionen abzeichnet. Im schlimmsten Fall steht er selber als Fälscher oder Betrüger da. Komplizierter wird es, wenn das Fahrzeug bei verschiedenen Werkstätten gewartet worden ist. Denn es gibt noch keine gemeinsame Datenbank für sämtliche Betriebe, mühsam muss jedes Haus einzeln abgeklappert werden.

Grundsätzlich sollten Sie die Rechnungen der Inspektionen und das Serviceheft kopieren. Das erleichtert im Fall der Fälle die nachträglichen Eintragungen und gilt beim eventuellen Verkauf des Fahrzeugs als zusätzliches Beweismittel dem Käufer gegenüber. Dann können Sie auch guten Gewissens ein paar Euro mehr für Ihr Fahrzeug verlangen. Gut gepflegte Fahrzeuge haben eben ihren Stempel weg: Sie lassen sich einfach besser verkaufen.