Bläulich schimmert das silberne Coupé mit dem riesigen Chrom-Kühlergrill im Scheinwerferlicht der Auto Shanghai 2007. Mit breitem Grinsen stehen zwei Herren davor, die die gemeinsam entwickelte Studie gerade enthüllt haben: General-Motors-Boss Rick Wagoner und Hu Maoyan, Präsident der chinesischen Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC). General Motors (GM) hat die Flucht nach vorne ergriffen: Anstatt sich von den Chinesen kopieren zu lassen, macht der angeschlagene US-Riese gemeinsame Sache mit der Autobauer-Gruppe aus Fernost. Erstes gemeinsames Ergebnis ist der Buick Riviera – eine sportliche Studie unter dem Label der US-Marke.

Teures Carbon und Flügeltüren

Die Front mit dem Buick-typischen "Wasserfall-Grill" lässt kaum erahnen, dass die flotten Linien komplett in China entstanden sind. Ein Design- und Technologiezentrum hat den Riviera auf die Beine gestellt, das als Joint-Venture zwischen GM und SAIC startete. Die Seitenlinie des Coupés erinnert an den Nissan 350Z, zwei große Flügeltüren schaffen breite Einstiege an beiden Seiten. Die Karosserie besteht komplett aus leichtem, äußerst stabilem Carbon, das normalerweise nur bei Rennwagen oder sehr teuren Supersportwagen zum Einsatz kommt. Der Riviera ist als 2+2-Sitzer konzipiert. Was bedeutet, dass neben Fahrer- und Beifahrersitz zwei Notsitze im Fond sind.

Seriennahes Hybridsystem als Antrieb

Buick Riviera Concept
Als Antrieb soll ein neues Hybrid-System in der Studie schlummern, es soll 2008 noch vor den Olympischen Spielen in China eingeführt werden. Den Innenraum dominieren zarte Brauntöne und ein kräftiges Blau – "Erde und Wasser", wie der Design-Direktor James Shyr stolz erklärt. Technische "Höhepunkte" sind ein LCD-Display in der Mittelkonsole und elektronsiche Schaltwippen am Lenkrad. Neben GM ist bereits VW Kooperationspartner von SAIC. Der Konzern kaufte außerdem die Lizenzen der Rover-Modelle 25 und 75, die nun unter dem Markennamen Roewe in China vom Band rollen. Bis zum Jahr 2010 will SAIC zu den sechs größten Autoherstellern weltweit gehören.

Von

Martin Westerhoff