Weil unzählige Autofahrer augenscheinlich das Tempolimit von 30 km/h ignorierten und viel zu schnell am Haus seiner Oma in Pfaffenhoffen (Bayern) vorbeifuhren, sagte der vierjährige Samuel den Rasern höchstpersönlich den Kampf an: In Polizeiuniform, mit selbstgemaltem Tempo-30-Schild und Trillerpfeife postierte sich der Junge an der Dorfstraße, stellte ein paar Spielzeugpylonen auf und forderte die vorbeifahrenden Autos zum Langsamfahren auf! Gegenüber der "Südwestpresse" erklärte der Junge seine Aktion: "Ich wollte damit sagen, bitte brettert nicht so schnell rum. Das ist keine Rennstrecke. Ihr müsst langsam fahren." Die Reaktionen auf den "Nachwuchspolizisten" waren unterschiedlich: Einige Autofahrer beachteten ihn nicht, andere streckten den Daumen hoch oder hupten, schildert Samuel das Erlebte.

Beamte überlassen "Vorgesetzten" den Streifenwagen

Richtig interessant wurde es, als die "Kollegen" des Vierjährigen plötzlich auftauchten: Die Beamten der Polizeiinspektion Weißenhorn entdeckten den Mini-Polizisten am Straßenrand, beide Seiten unterhielten sich kurz durchs geöffnete Wagenfenster. Dann erfolgte der Wechsel: Die Streifenpolizisten überließen dem Nachwuchs das Steuer – Ehrensache, schließlich habe der junge Kollege ja einen höheren Dienstgrad (drei Sterne auf der Uniform, also Polizeihauptkommissar), wie einer der Beamten hinterher zu Protokoll gab. In einem launigen Facebook-Post erklärte die Polizei Schwaben Süd-West, man schließe sich der Aktion des "Vorgesetzten" an. Auch der kleine Samuel zeigte sich sehr angetan von der Begegnung mit den Beamten, kündigte an, auch in nächster Zeit wieder Dienst vor Omas Haus zu schieben. Auch eine spätere Polizeikarriere schloss der Vierjährige nicht aus. "Da steh' ich dann aber nicht nur auf dem Gehweg. Da fahr' ich mit dem Polizeiauto bei Rot über die Ampel. Und ich fange Räuber." Hier erklärt der Nachwuchspolizist seine Aktion im Video!

Von

Julian Rabe