Jährlich werden etwa 1800 Falschfahrer im Verkehrsfunk gemeldet. 75 bis 80 dieser Fahrten enden laut einer Studie der Uni Wuppertal mit einem Unfall. Das sind nur 0,05 Prozent der Autobahn-Unfälle, doch die Folgen sind meist schwerwiegend. Etwa bei jedem dritten Unfall durch Falschfahrer gibt es Verletzte, bei jedem sechsten Unfall werden Menschen getötet. Die meisten Falschfahrten begannen durch falsches Auffahren an den Anschlussstellen und Wenden auf der Autobahn. Weitere Ausgangspunkte waren Autobahnkreuze/-dreiecke, Rastanlagen und Autobahnanfänge.
Überproportional häufig verursachen Falschfahrer über 65 Jahre Unfälle bei ihrer Geisterfahrt. Sie sind meistens tagsüber unterwegs. Insgesamt ist aber nachts die Wahrscheinlichkeit größer, auf einen Falschfahrer zu treffen. Die gefährlichste Nacht: von Samstag auf Sonntag.
Alkohol und Drogen spielen bei etwa jedem fünften Geisterfahrer-Unfall eine Rolle. Der Anteil der Alkohol-Unfälle bei Falschfahrten ist damit etwa zehnfach höher als bei "normalen" Unfällen.
Geisterfahrten mit Unfallfolge passieren häufiger nach dem falschen Auffahren an einer Anschlussstelle und weniger häufig nach dem Wenden auf der Fahrbahn.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CDU) möchte bundesweit an besonders gefährlichen Stellen große, gelbe Warnschilder aufstellen. Derzeit werden diese "Geisterfahrerschilder" in Bayern erprobt. Häufig sind laut Studie eine irreführende Beschilderung oder Verkehrsführung Ursache für das Auffahren in die falsche Richtung. Die Bundesanstalt für Verkehrswesen soll nun Prüfkriterien für Anschlussstellen entwickeln.