Volkswagen hat 2003 einen massiven Gewinneinbruch eingefahren. Starke Währungsverluste, hohe Anlaufkosten für neue Modelle, die Sanierung des Brasilien-Geschäfts und die schwache Autokonjunktur haben das operative Ergebnis um 62,6 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro gedrückt. Unterm Strich blieben nach Steuern 1,11 Millarden Euro – im Vergleich zum Vorjahr weniger als die Hälfte. Immerhin: Der Konzern hat 5,015 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, ein Plus von 0,6 Prozent.

Unerfreulich für die Aktionäre, die ohnehin mit einer Kürzung von 1,30 auf 1,05 Euro je Anteillschein leben müssen: Die Wolfsburger rechnen erst "mittelfristig" wieder mit einer besseren Ertragserwartung, also wohl nicht vor 2005. Eine genauere Prognose für 2004 gab das Unternehmen nicht ab. Beim Hoffnungsträger, dem neuen Golf, gab es nach Anfangsschwierigkeiten eine erste Erfolgsmeldung: Laut "Financial Times Deutschland" sind die Aufträge seit der jüngsten Rabatt-Aktion (Klimaanlage ohne Aufpreis) innerhalb von zwei Wochen von rund 350 auf 650 Bestellungen pro Tag gestiegen.

VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch beklagt wegen der Nachfrageschwäche auf dem Automarkt Überkapazitäten von rund 20 Prozent. Gegenüber der "Wirtschaftswoche" kündigte er an, er werde "alle Register zu ziehen, um die Kosten kurzfristig zu senken". Mittelfristig sollen außerdem Fertigungsanlagen zusammengelegt werden, so dass dort verschiedene Modelle nebeneinander produziert werden können. Diese Eingriffe würden aber erst "ab 2005 wirken".

Der Betriebsratsvorsitzende von VW, Klaus Volkert, bezeichnete 2004 als "Übergangsjahr". Er kritisierte den Einstieg in den Luxusbereich mit hohen Investitionen in Phaeton und Touareg: "Die Entscheidung über den Einstieg ins Luxussegment würde unter den derzeitigen Rahmenbedingungen sicher nicht noch einmal so fallen."