Am Anfang schuf Volvo das Coupé

Mal ehrlich: Mögen Sie diese aufgeplusterten Blechdach-Cabrios? Die einen so dicken Hintern spazierenfahren, als würde darin das Urlaubsgepäck einer fünfköpfigen Familie stecken?

Elegant ist was anderes. Da sind mir die schlanken Softtop-Varianten tausendmal lieber. Aber ich rede gegen den Trend. Denn jetzt kommen nach den flotten Zweisitzern auch die offenen Vierer mit einem harten Hut. Und das hat im ersten Anlauf (Peugeot 307 CC, Renault Mégane CC) zu recht eigenwilligen Kreationen geführt. Doch das ist Geschmacksache – und steht dem Erfolg nicht im Wege. Daß es auch anders und wirklich formschön geht, beweist Volvo.

Das neue C70 Cabrio schmeichelt mit einer äußerst eleganten Linie. Kein hoch aufragendes Heck, seitlich steigt die Linie nur ganz sanft an. Dazu ein flach gewölbtes Dach, das an gute alte Coupés erinnert. Dahinter steckt System. Denn bevor Volvo das Cabrio in Angriff nahm, haben sie erst einmal ein Coupé entworfen. Und erst als das gelungen schien, wurde daraus ein Cabrio mit voll versenkbarem Blech-Hardtop.

Platz für vier Erwachsene plus Gepäck

Das Besondere an diesem Open-air-Modell: Es ist das erste mit einem Dach aus drei beweglichen Teilen (Peugeot und Renault haben nur zwei). Dadurch können die Schweden geschickter klappen, zusammenlegen und verstauen. Drinnen soll es ausreichend Platz für vier Erwachsene und deren Gepäck geben.

Die genauen Maße verrät uns Volvo noch nicht, aber der C70 soll annähernd so groß sein wie der Vorgänger (4,72 Meter) mit weichem Dach. Aber doppelt so steif und damit wesentlich fahraktiver. Eine Neuerung steckt in den Türen. Ein fester ausgeführter Kopf-Schulter-Airbag bläst sich nach oben auf, hält die Luft länger, um auch bei einem Überschlag Schutz zu bieten.

Verkaufsstart ist Anfang nächsten Jahres mit drei Fünfzylindern (140/170/220 Turbo-PS) ab zirka 34.000 Euro. Womit der coole Schwede gegen Audi A4, BMW 3er und Mercedes-Benz CLK antritt. Aber mit zwei Trümpfen: dem festen Klappdach und dem Namen Pininfarina. Denn die Italiener haben bei der Entwicklung mitgeholfen. Und das Ergebnis ist offen gesagt: schön!

Von

Jürgen von Gosen