Autostadt goes Offroad

Grüne Hügel, kleine Bäche, niedliche Häschen, die sich auf den Wiesen tummeln: Der Erweiterungsbau der Autostadt in Wolfsburg sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus Golfplatz und Teletubby-Land. Nur das satte Röhren der mächtigen Touareg-Zehnzylinder-Diesel will nicht so ganz in die Idylle passen. Und doch wurde die ganze Anlage ausschließlich für VWs neuen Off-Roader gebaut. Hier soll der Wüstensohn in aller Öffentlichkeit zeigen, was in ihm steckt.

Auf 15.000 Quadratmetern stehen dem geneigten Offroad-Fan insgesamt elf Prüfungen zur Verfügung, die er unter den kundigen Augen eines Instruktors bewältigen muss. Viereinhalb Monate und rund zwei Millionen Euro waren nötig, um den Entwurf vom Reißbrett in die Realität umzusetzen. Steigungshügel, Treppenstufen, Baumstämme, Sandpisten, Hängebrücken, eine Wippe und Wasserdurchfahrten – die VW-Entwickler haben sich wirklich alle Mühe gegeben, um ein abwechslungsreiches Offroad-Programm auf die Beine bzw. die Räder zu stellen.

"Volks"wagen Touareg

Vorab für Ängstliche: Keine der Prüfungen stellt für den Touareg eine ernsthafte Herausforderung dar. Schließlich steht bei der Aktion die Sicherheit der Besucher im Vordergrund und nicht der Versuch, einen Geländewagen an seine Grenzen zu bringen. Aber wo sonst hat man schon die Möglichkeit, für Preise ab 25 Euro in einem 50.000 Euro teuren Edel-Offroader durch die Wildnis zu toben – und das macht im Touareg wirklich einen Heidenspaß. Auch oder vielleicht gerade weil der Wagen und seine Technik eigentlich kaum Offroad-Erfahrung voraussetzen.

Zum Beispiel am Steigungshügel: Mit 30° Steigung geht es den Hügel hinauf – und wieder hinunter. Dass der Touareg das schafft, verwundert nicht – immerhin ist das Auto für Steigungen bis 45° ausgelegt. Das Aha-Erlebnis kommt erst, wenn der Instruktor auf halber Strecke bittet, die Füße von Gas und Bremse zu nehmen und der Wagen sich eben nicht wie erwartet rückwärts auf den Weg nach unten macht. "Rückrollverhinderer" heißt das Bauteil, das per aktivem Bremseingriff genau das macht, was sein Name aussagt: Der Wagen wird gehalten. Erst wenn der Fahrer wieder Gas gibt, werden die Bremsen dosiert gelöst. Bei Modellen mit Schaltgetriebe geschieht dies beim Einkuppeln. Damit wird Anfahren am Berg zum Kinderspiel, egal ob im Gelände oder auf normalen Straßen.

Von Kurztrip bis Kurzurlaub

Oben auf dem Hügel angekommen, heißt es dann schon wieder: "Beide Füße von den Pedalen." Auch ohne fremde Hilfe marschiert der Touareg dann brav bergab. Der "Berg-Abfahr-Assistent" verhindert via Bremseingriff und Reduzierung der Motordrehzahl ganz von selbst, dass der Wagen wie ein Geschoss zu Tal donnert. Wie schnell, bestimmt der Fahrer über den Wählhebel der Automatik. Stufe eins erlaubt fünf km/h, Stufe zwei zehn km/h und so weiter.

Dank wasserdichter Türen und spezieller Führung der Ansaugluft und Abgase übersteht der Touareg auch die Wasserdurchfahrt ohne Probleme. Selbst eine Wassertiefe von über einem halben Meter macht dem Auto nichts aus. Wer es schafft, sich mit dem Touareg im Sandbett festzufahren, hat sogar gute Chancen, von seinem Instruktor einen ausgegeben zu bekommen, zumindest inoffiziell. So überzeugt sind die Ausbilder: nicht vom Können ihrer Schützlinge, sondern von den Stärken des Touareg.

Für 25 Euro kann jeder selbst in der Autostadt einmal eine halbe Stunde Offroad-Kapitän spielen. Das Angebot reicht weiter über Fahrsicherheits-Trainings bis hin zum "Tourismuspaket Gelände-Parcours deluxe" für 382 Euro inklusive Übernachtung im Fünf-Sterne-Hotel Ritz Carlton. Weitere Auskünfte erteilt das Customer Care Center unter Telefon: 0800 288 678 838.