VW Passat Alltrack 4Motion: Gebrauchtwagen-Test
Gebrauchter Passat Alltrack: Der ist für Fortgeschrittene
Gebrauchter VW Passat Alltrack im Test
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Als Crossover buhlt der VW Passat Alltrack 4Motion um Kombi- und SUV-Kunden. Ist er einen Kauftipp wert?
Bild: AUTO BILD
Eingefahrene Wege zu verlassen, ist nicht immer ganz einfach. Doch VW spendierte der 2014 vorgestellten achten Passat-Generation (B8) genau dafür eine Alltrack-Variante. Als markante Crossover-Version streift der im Werk Emden gebaute Mittelklässler endgültig seine leicht biedere Note ab. Fette 19-Zoll-Räder vom Typ Albertville mit 245er-Reifen sowie ein umlaufender Rammschutz machen ihn optisch begehrenswert.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Was seine inneren Werte angeht, braucht der Liebling aller Außendienstler seit Generationen wenig Konkurrenz zu fürchten. Das Platzangebot ist in beiden Sitzreihen generös. So fühlen sich selbst Zwei-Meter-Typen gut aufgehoben. Und der Kofferraum ist schlicht riesig. Besser machen es auch viele Oberklasse-Modelle nicht.
VW Passat Alltrack gebraucht: 22.289 Euro ruft der Händler auf
Teurer jedoch auch nicht unbedingt: Unser im Januar 2018 ausgelieferter Testwagen kostete neu wenig volkstümliche 59.900 Euro. Und zwar ohne optionale Luxus-Goodies wie Ledersitze, elektrische Heckklappe oder das klanggewaltige Dynaudio-Hi-Fi-System. Immerhin darf sich der Fahrer über einen adaptiven Tempomaten, den besonders bequemen 14-Wege-Sitz mit Massagefunktion und das leicht bedienbare 8-Zoll-Composition-Media-Infotainment mit Navi und DAB+-Radiosystem freuen. Spurwechselassistent, Rückfahrkamera und Verkehrszeichenerkennung fehlen, sie gab es nur als Extra.

Großzügiges Platzangebot, überzeugende Bedienergonomie. Die Analoguhr in der Mittelkonsole gab's nur bis zum Facelift.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Sein Vielfahrer-Vorleben mit 156.851 Kilometern sieht man unserem 22.289 Euro teuren Testwagen äußerlich kaum an. Allerdings belegt das Lackstärkenprüfgerät eine nachlackierte Haube. Den leicht fleckigen Polstern und mitgenommenen Kofferraumverkleidungen täte eine Innenraumaufbereitung vom Profi gut.
Auf der Probefahrt fällt uns auf, dass das adaptive Fahrwerk sauber abgestimmt ist, die Dämpfer jedoch schon etwas schlapp wirken. Leichte Knarrgeräusche im Innenraum bei harten Querfugen wecken Zweifel an der vermeintlich unerschütterlichen Qualität. Für Frischluftvergnügen sorgt das optionale elektrische Panorama-Glasdach.
Technische Daten
VW Passat Alltrack 2.0 TDI DSG 4Motion | |
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Motor | Vierzylinder/vorn quer |
Ventile/Nockenwellen | vier pro Zylinder/2 |
Hubraum | 1968 cm³ |
Leistung | 176 kW (240 PS) bei 4000/min |
Drehmoment | 500 Nm bei 1750/min |
Höchstgeschw. | 234 km/h |
0–100 km/h | 6,4 s |
Tank/Kraftstoff | 66 l/Diesel |
Getriebe/Antrieb | Siebengang-DSG/Allrad |
Länge/Breite/Höhe | 4777/1832/1506 mm |
Kofferraumvolumen | 639-1769 l |
Leergewicht/Zuladung | 1776/584 kg |
Und welcher Motor ist der richtige? Die arg braven Einstiegsmotorisierungen seiner normalen Passat-Geschwister bleiben dem Alltrack erspart. Er setzt auf souveräne Zweiliter-Euro-6-Turbomotoren. Als 2.0 TDI hat er 150 oder 190 PS. In der von uns gefahrenen Biturbo-Variante liegen 240 PS und stämmige 500 Nm an. Die starken Benziner leisten 220 oder 272 PS, bieten jedoch ebenfalls nur Vierzylinder-Geräuschkomfort.
Und wenn man den Alltrack als Freizeitfahrzeug interpretiert? Dann hat man gute Karten. Durch den serienmäßigen 4Motion-Allradantrieb mit Haldex-5-Kupplung ist gute Traktion gewährleistet. 17,4 Zentimeter Bodenfreiheit sind 2,75 Zentimeter mehr als beim Serien-Passat, aber kein Geländewagenwert. Mit einer Anhängerkupplung dürfen maximal 2,2 Tonnen (ungebremst 750 Kilogramm) an den Haken.
Diese Checks sind Pflicht
Vor einem Kauf sollte der serienmäßige Unterfahrschutz gecheckt werden. Tiefe Schürfwunden sind ein Indiz dafür, dass der Alltrack im Gelände ackern musste. Nicht minder wichtig ist der Check der Servicehistorie! Gerade beim sensiblen Top-TDI sollte sie lückenlos sein: Alle 120.000 km ist der Zahnriemen fällig, die Öle in DSG und Haldex-Kupplung sind alle drei Jahre oder 60.000 km zu tauschen. Nur dann bleibt der Passat so solide, wie seine Optik verspricht.
Unterhaltskosten
Testverbrauch | 7,8 l D/100 km |
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CO2 gem. NEFZ-Zyklus | 157 g/km |
Inspektion | 380-800 Euro |
Haftpflicht (15)* | 457 Euro |
Teilkasko (25)* | 638 Euro |
Vollkasko (23)* | 1001 Euro |
Kfz-Steuer (Euro 6) | 314 Euro |
Ersatzteilpreise*
Lichtmaschine (AT) | 1049 Euro |
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Anlasser (AT) | 725 Euro |
Wasserpumpe (AT) | 649 Euro |
Zahnriemen | 922 Euro |
Nachschalldämpfer | 696 Euro |
Kotflügel vorn links, lackiert | 1457 Euro |
Bremsscheiben und -klötze | 967 Euro |
Infotainmentbildschirm | 1114 Euro |
4 Sommerreifen (Dimension 245/40 R19 94W) | 950 Euro |
Fazit
Als komfortabler Allrounder ist der Passat Alltrack eigentlich ein empfehlenswerter Gebrauchter. Leichte Abzüge gibt es jedoch für die enorm hohen Gebrauchtpreise und den sensiblen 240-PS-TDI. Vier Sterne bekäme die 190-PS-Version.
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