Volkswagen-Personalvorstand Peter Hartz gerät immer mehr unter Druck – und bietet jetzt seinen Rücktritt an. Konzernchef Pischetsrieder kommentierte knapp: "Wir respektieren das Angebot von Dr. Hartz, die politische Verantwortung für die Ereignisse zu übernehmen und von seiner Position als Personalvorstand zurückzutreten. Er tut dies in der Absicht, Schaden vom Konzern abzuwenden."

Vor Reformer Hartz hatte bereits Betriebsrats-Chef Klaus Volkert im Zuge der Korruptionsaffäre das Handtuch geschmissen. In den vergangenen Tagen mehrten sich die Gerüchte, Hartz habe weltweite Luxusreisen der Betriebsräte gebilligt, wenn nicht angeschoben. Bislang wehrte sich der Personalboß allerdings gegen die Beschuldigungen und stellte sie als "absurd" dahin.

Über das Rücktrittsangebot muß jetzt der Aufsichtsrat entscheiden. Peter Hartz war maßgeblich an wichtigen tarifpolitischen Abschlüssen beim Wolfsburger Autobauer beteiligt – etwa an der Einführung der Vier-Tage-Woche, mit der Massenentlassungen verhindert wurden. Der 63-Jährige war auch federführend Mitverfasser (und Namensgeber) der umstrittenen Arbeitsmarktreformen der rot-grünen Bundesregierung (Hartz IV).

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Michael Voß