Auch nach drei Jahren wirkt der VW Tiguan II noch taufrisch und macht kaum Probleme. Gebrauchtkäufer müssen trotzdem leidensfähig sein – beim Preis!
Was haben wir bloß vor den SUVs gemacht? Für Besitzer eines VW Tiguan fällt die Antwort leicht: Sie sind Passat gefahren. Doch das langjährige Urmeter für Familienautos verlor mit dem Durchmarsch der Hochsitzautos an Bedeutung. VW ging 2007 mit dem Tiguan etwas verzögert an den Start, übernahm aber wie üblich aus dem Stand die Führung. Seit 2016 läuft die zweite Tiguan-Generation, frühe Modelle mussten schon zum TÜV.
Gebrauchtwagen mit Garantie
12.890 €
Volkswagen Tiguan 1.4 TSI Trend + Fun Klima Anhängerkupplung, Jahr 2014, Benzin
Benzin, 6,4 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 152 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
SUV-Hunger treibt die Preise hoch
Der blaue 2.0 TDI ist ein ehemaliger Fahrschulwagen. Dennoch wirkt er noch frisch und weitgehend unverbraucht.
Viel zu befürchten haben sie bei der HU nicht. Grundsätzlich gehört der Tiguan II zu den soliden Vertretern seiner Art. Substanzielle Probleme der Vergangenheit wie gelängte Steuerketten und streikende DSG-Getriebe gehören endlich der Vergangenheit an. Was übrigens nicht heißt, dass das aufpreispflichtige Doppelkupplungsgetriebe deshalb schön arbeitet. Es nervt weiterhin mit ruckeligem Anfahrverhalten bei Start-Stopp, weckt in uns den Wunsch nach einen klassischen Wandler. Ruckelig dürfte sich trotz Schaltgetriebe auch unser Testwagen meist bewegt haben. Der blaue 2.0 TDI von Lallas Automarkt in Kellinghusen (Schleswig-Holstein) ist nämlich ein ehemaliger Fahrschulwagen. Scheint das Licht im richtigen Winkel auf die Flanken, sind die Abdrücke der Aufkleber noch zu erkennen. Dass er mit 118.000 kaum schonenden Kilometern auf der Uhr noch 21.980 Euro bringen soll, liegt am riesigen SUV-Hunger der Kunden und dem unzerstörbaren Vertrauen in die Marke Volkswagen. Mit Perfektion hat so ein Tiguan II dennoch nicht viel zu tun. Frühe Modelle entledigten sich oft schon nach wenigen Tagen ihrer Zierleisten, Panoramadächer klappern, schlecht eingepasste Türen sorgen für laute Windgeräusche.
Der Arbeitsplatz verlangt wenig Eingewöhnung. Die Materialauswahl ist oben hui, doch ein Blick in die versteckten Winkel offenbart den VW-Sparwillen.
Auch die Werksnavis machen nicht zwangsläufig glücklich. Viele Kunden bemängeln die träge oder gar nicht stattfindende Umstellung zwischen Tag und Nachtmodus. Auch Software-Updates sind keine Garantie dafür, dass die zahlreichen Systemabstürze endlich aufhören. Ein genauerer Blick in die versteckten Winkel offenbart den Sparwillen der VW-Oberen. So bleiben die Türrahmen von innen unverkleidet, im Handschuhfach fehlt eine Filzeinlage, etliche Bereiche außerhalb des Blickfelds liegen nackt. An der unschlagbaren Ausgeglichenheit des Tiguan-Konzepts kann das nichts ändern. Kein Konkurrent läuft leiser, entspannter, lässt sich so intuitiv bedienen. Schon das Serienfahrwerk bietet hohen Komfort, die verstellbaren Aktivdämpfer hieven das Fahrgefühl in die gehobene Mittelklasse. Dazu passen auch die großzügigen Platzverhältnisse. Die sechs Zentimeter mehr gegenüber dem Vorgänger wurden konsequent dem Innenraum zugeschlagen. Wer trotzdem meint, sich hinten noch mehr rekeln zu wollen, greift zum 21 Zentimeter längeren Tiguan Allspace. Auf Wunsch sind dann auch sieben Sitze drin. Je nach Ausführung dürfen bis zu 2,5 Tonnen schwere Anhänger gezerrt werden, in Kombination mit dem optionalen Allradantrieb wird das Kompakt-SUV so zum Traumauto von Reitern und Seglern.
Fahrverbote stehen nicht ins Haus
Die große Vielfalt bietet sich Käufern auch unter der Haube. Vom 1.4 TSI mit 125 PS bis zum 240 PS starken Biturbo-Diesel ist alles möglich. Apropos Diesel: SCR-Kat und Euro 6 hat jeder Tiguan II serienmäßig an Bord, Fahrverbote stehen nicht ins Haus. Mit ihrer kraftvollen Charakteristik sind sie die ideale Besetzung und passen in jeder Lebenslage. Benziner-Freunde sollten vor dem Kauf kritisch ihr Fahrprofil beleuchten. Wer viel und am liebsten auf der linken Spur reist, jagt problemlos zwölf Liter und mehr durch. Hier kommt das hoch bauende SUV-Konzept an seine Grenzen. Fragen Sie mal einen Vertreter. Die setzen eh auf das Altbewährte und fahren ganz klassisch: Passat.
Der Tiguan II ist ein VW durch und durch. Er fährt sich angenehm und ausgewogen und passt immer. Kritikpunkte und Schwachstellen gibt es wenige. Sein größtes Manko bleibt der hohe Preis. Urteil: vier von fünf Punkten.
VW ging 2007 mit dem Tiguan etwas verzögert an den Start, übernahm aber wie üblich aus dem Stand die Führung im Segment der SUVs. Seit 2016 läuft die zweite Tiguan-Generation, frühe Modelle mussten schon zum TÜV. Zeit also für einen Gebrauchtwagen-Test!
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Grundsätzlich gehört der Tiguan II zu den soliden Vertretern seiner Art. Substanzielle Probleme der Vergangenheit wie gelängte Steuerketten und streikende DSG-Getriebe gehören endlich der Vergangenheit an.
Das aufpreispflichtige Doppelkupplungsgetriebe nervt aber weiterhin mit ruckeligem Anfahrverhalten bei StartStopp. Unser Testwagen hat zwar ein Schaltgetriebe, dürfte sich aber trotzdem ruckelig bewegt haben. Der blaue 2016er 2.0 TDI ist nämlich ein ehemaliger Fahrschulwagen.
Dass er mit 118.000 kaum schonenden Kilometern auf der Uhr noch 21.980 Euro bringen soll, liegt am riesigen SUV-Hunger der Kunden und dem unzerstörbaren Vertrauen in die Marke Volkswagen.
Die Werksnavis machen nicht zwangsläufig glücklich. Viele Kunden bemängeln die träge oder gar nicht stattfindende Umstellung zwischen Tag und Nachtmodus. Auch Software-Updates sind keine Garantie dafür, dass die zahlreichen Systemabstürze endlich aufhören.
Ein genauerer Blick in die versteckten Winkel offenbart den Sparwillen der VW-Oberen. So bleiben die Türrahmen von innen unverkleidet, im Handschuhfach fehlt eine Filzeinlage, etliche Bereiche außerhalb des Blickfeldes liegen nackt.
An der unschlagbaren Ausgeglichenheit des Tiguan-Konzepts kann das nichts ändern. Kein Konkurrent läuft leiser, entspannter, lässt sich so intuitiv bedienen. Schon das Serienfahrwerk bietet hohen Komfort, die verstellbaren Aktivdämpfer hieven das Fahrgefühl in die gehobene Mittelklasse.
Die Platzverhältnisse sind großzügig. Die sechs Zentimeter mehr gegenüber dem Vorgänger wurden konsequent dem Innenraum zugeschlagen. Wer trotzdem meint, sich hinten noch mehr rekeln zu wollen, ...
Die große Vielfalt bietet sich Käufern auch unter der Haube. Vom 1.4 TSI mit 125 PS bis zum 240 PS starken Biturbo-Diesel ist alles möglich. Apropos Diesel: SCR-Kat und Euro 6 hat jeder Tiguan II serienmäßig an Bord, Fahrverbote stehen nicht ins Haus. Mit ihrer kraftvollen Charakteristik passen sie in jeder Lebenslage.
Benziner-Freunde sollten vor dem Kauf kritisch ihr Fahrprofil beleuchten. Wer viel und am liebsten auf der linken Spur reist, jagt problemlos zwölf Liter und mehr durch. Hier kommt das hoch bauende SUV-Konzept an seine Grenzen.
Fazit von Redakteur Malte Büttner: Der Tiguan II ist ein VW durch und durch. Er fährt sich angenehm und ausgewogen und passt immer. Kritikpunkte und Schwachstellen gibt es wenige. Sein größtes Manko bleibt der hohe Preis. Urteil: vier von fünf Punkten.
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Zum Abschluss zeigen wir Ihnen hier noch drei Alternativen zum VW Tiguan. Einen Nissan Qashqai 1.6 dCi (2016, 130 PS) beispielsweise gibt es ab 15.000 Euro. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.
Auch ein Hyundai Tucson blue 2.0 CRDi (2016, 136 PS) könnte infrage kommen. Hier sollte man mindestens 17.000 Euro einplanen. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.