Die mutige Farbe täuscht. Eigentlich ist der gelbe VW Touran ein Angsthasenauto. Für Leute, die schon immer mal an der Seite eines Rennfahrers über die Piste bügeln wollten, aber beim Anblick eines Porsche GT3 oder AMG-Mercedes weiche Knie bekommen. Der Touran Race Shuttle ist nicht ganz so furchteinflößend schnell, verfügt aber trotzdem über alle Zutaten, die ein Renntaxi braucht. Ein halbes Dutzend Tuner hat mitgeholfen und dem Van Gutes getan.

Recaro spendiert die Sportsitze. Die finden sich hier gleich im Viererpack – auch die zweite Reihe sitzt in Schalen. Keine Chance für den Isofix-Kindersitz. Besorgte Eltern können ihre Kinder nur am Wiechers-Überrollkäfig verzurren, der sich weitläufig durch den Innenraum zieht. Wir wollen es wissen: Wie schlägt sich der martialische Touran im Alltag? Mit roten Kennzeichen ausgerüstet, wagen wir uns in den öffentlichen Straßenverkehr. Nach dem ersten Schlagloch begreifen wir den Sinn der engen Stühle und der Hosenträger-Gurte: Ihr eiserner Griff hindert den Körper daran, beim ersten Schlagloch durch die Decke zu gehen.

Der Touran ist nämlich von der ganz harten Sorte. Ein in Zug- und Druckstufe verstellbares Gewindefahrwerk macht aus jeder überfahrenen Mücke einen Elefanten. Im Gegenzug legt der Touran eine Wendigkeit an den Tag, die manch tiefergelegten Golf neidvoll erblassen ließe. So durchgeknallt der VW-Van scheint – im Grunde seines Herzens bleibt er ein Vernunftauto. Unter der Haube entdecken wir ein braves Brot-und-Butter-Aggregat: einen 1.9 TDI mit normalerweise 105 PS.

Ein paar Pferdchen mehr haben sich zwischenzeitlich eingefunden – dank Chiptuner von Wimmer. Der erzieht dem Motor 155 PS an. Vor allem die 90 Newtonmeter mehr Drehmoment (340 statt 250) wirken Wunder. Bereits knapp über Leerlaufdrehzahl tritt der Touran an wie ein Baby- Büffel. Für ängstliche Gemüter trotzdem kein Grund, zu hyperventilieren: Der Sprint auf 100 km/h dauert immer noch nervenschonende elf Sekunden. Kontakte www.wimmer-rst.de, www.hrspezialfedern.de, www.recaro.com.