Vom DLR entwickeltes "PeriLight" an Bahnübergang
Rund 7000 Bahnübergänge in Deutschland sind nicht "technisch gesichert".
In Deutschland kommt es immer wieder zu schweren Unfällen an Bahnübergängen. Etwa jeder vierte Unfall endet tödlich. Besonders an unbeschrankten Bahnübergängen ist die Unfallgefahr sehr hoch, dabei gehen laut Statistik 95 Prozent der Unfälle auf das Konto der Autofahrer. Allein im Netz der Deutschen Bahn gibt es in Deutschland derzeit 18.117 Bahnübergänge. Fast die Hälfte davon sind technisch nicht gesichert. Deshalb hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein System entwickelt, das die Aufmerksamkeit der Autofahrer an diesen sogenannten nicht-technisch gesicherten Bahnübergängen erhöhen und das Unfallrisiko minimieren soll. Das sogenannte "PeriLight" soll Autofahrer animieren, nach links und rechts zu schauen, um so einen herannahenden Zug rechtzeitig wahrzunehmen und zu bremsen.
"PeriLight" ist eine LED-Blitzlichtquelle, die neben den Gleisen, etwa 40 bis 60 Meter links und rechts vom Bahnübergang, angeordnet ist. Passiert der Autofahrer einen Sensor, der sich circa 60- bis -80 Meter vor dem Bahnübergang befindet, wird "PeriLight" automatisch ausgelöst. Das Licht pulsiert zehnmal im Wechsel mit weiß und pink – zuerst links und eine Sekunde später rechts – und zieht dadurch die Aufmerksamkeit des Verkehrsteilnehmers auf sich. "Unser System macht sich automatische Prozesse der visuellen menschlichen Informationsverarbeitung zunutze", erklärt Jan Grippenkoven, DLR-Projektverantwortlicher. "Durch das pulsierende Licht im peripheren Gesichtsfeld wird die visuelle Aufmerksamkeit des Straßenverkehrsteilnehmers automatisch in Richtung der Lichtquelle gezogen." Das korrekte Verhalten am Bahnübergang wird also laut DLR instinktiv ausgelöst. Weil die Infrastruktur der Bahn nicht mit in das Sytem eingebunden werden muss, ist es deutlich günstiger als bisher übliche Lösungen.

Von

Stephan Bähnisch