Weinsberg Carasuite 700 ME: Wohnmobil-Test
Die Spar-Suite mit dem Super-Bett

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Wie viel Überraschung gibt es für 50.000 Euro? Weinsberg baut dafür einen Teilintegrierten, in dem es sich besser als im Liner liegt.
Schnell jetzt, nicht lange nachdenken: Wo fängt unterwegs das gute Leben an? Dort, wo ein Smart aus der Heckgarage fährt und die Arbeitsplatte in der Küche aus Blue-Pearl-Granit besteht? Beim indirekt beleuchteten Acrylschrein für die Weingläser? Oder doch beim Bett, das nie zu knapp wird? Dieses hier ist breiter als lang. Zwei-Meter-Kerle können notfalls quer darin schlafen. Und selbst in der Luxus-Liner-Klasse müssten Sie lange suchen, bis 1,96 Meter Länge und 2,06 Meter Breite übertroffen sind. Nur dass ein Weinsberg nicht zu den unerreichbaren Lebensträumen gehört: Die Carasuite-Preisliste beginnt bei 48.190 Euro für die Sieben-Meter-Version, die 650 heißt. Wir fuhren den 7,43 Meter langen Carasuite 700 ME, Grundpreis 50.490 Euro.
Weinsberg spart am Lametta, aber nicht am Möbelbau

Der halbhohe Kühlschrank mit der großen Ablage ist gut für den allgemeinen Raumeindruck.
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Ein Top-Argument des Weinsberg: sehr viel Platz

Platz ist kein Problem: Der Tester misst 1,87 Meter – und kann unterm Hubbett bequem stehen.
Der 150-PS-Diesel sollte es mindstens sein
So fährt er: Ein bisschen lendenlahm, wenn er auf der Autobahn überholen oder auf der Landstraße zwischenbeschleunigen muss – im Kampf gegen die große Stirnfläche sollte es nicht weniger sein als der 150-PS-Diesel, für den Weinsberg 1790 Euro extra berechnet. Übermotorisiert ist der große Wagen auch dann nicht, aber der Sprung zu 180 PS tut weh: 4290 Euro. Dass uns Weinsberg ein ganz frühes Carasuite-Exemplar schickte, war auf der großen Testrunde durch die Weite Niedersachsens nicht zu spüren: Er rollte geschmeidig ab, nervte trotz des großen Panoramafensters nicht mit hässlichen Windgeräuschen und ließ auf schlechter Strecke nur sein Hubbett leise im Takt der Schlaglöcher knistern. Bremsen- und Fahrdynamiktests absolvierte der Carasuite ohne negativen Befund. ESP bringt er serienmäßig mit, für Beifahrer-Airbag und Isofix zahlen Weinsberg-Käufer extra. Macht zusammen noch mal 510 Euro. Schnell jetzt, nicht lange nachdenken: Gehört zum guten Leben unterwegs nicht das komplette Sicherheitsprogramm?
Fazit
Alle großen Dinge sind einfach: Weinsberg bläst einen bekannten Teilintegrierten zum KingsizeModell auf, das mit viel Platz, guter Qualität und attraktivem Grundpreis überzeugt. Sein größter Fehler ist die lange Aufpreisliste. Urteil: vier von fünf Punkten.
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