Mal angenommen, Sie haben im Lotto gewonnen oder geerbt und sind auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz, den man nicht so leicht überhören und übersehen kann. Der sportlich zu bewegen ist und weniger den Neidmuskel der Außenwelt strapaziert, sondern für zustimmendes Zungenschnalzen und anerkennend gedrehte Hälse sorgt. Also etwas Besonderes, das man eher selten auf der Straße sieht, ein Auto, das man sich gönnt und das man auch nach vielen Tausend Kilometern immer noch gern ansieht, weil es einfach schön ist. Wir hätten da vielleicht etwas. Optisch äußerst ansprechend und rassig gestylt, von dicken V8-Motoren feinster Herkunft befeuert und auch einem schnellen Ritt in Richtung der 300 km/h nicht abgeneigt, besetzen der Maserati GranTurismo und der Wiesmann GT die Nische der nicht alltäglichen.
Maserati GranTurismo Sport
In Kurven blüht der Maserati GrandTurismo Sport mit aktivem Fahrwerk so richtig auf.
Wer sich nicht in die Form eines Maserati verliebt – was schwerfallen dürfte angesichts dieses coolen Auftritts –, der ist spätestens dann hin und weg, wenn der V8 seine Biestigkeit über die beiden Endrohre in die Gegend brüllt. Und man sich darüber wundert, wie dieses Geräuschniveau die amtliche Zulassungshürde nehmen konnte. Für freudige Gesichter sorgen immer auch Autos aus dem Hause Wiesmann. Wer sie nicht kennt, könnte Roadster und das GT genannte Coupé für Oldies halten, so verschwenderisch schwelgen die Luxusmobile in der Gestaltungslust, vermitteln einem schon auf den ersten Blick, dass der Besitzer ein Liebhaber außergewöhnlicher Fahrzeuge sein muss, ein Kenner und Genießer der schönen Dinge des Lebens.
Wiesmann GT MF4-S
An der Form des Wiesmann-Coupés kann man sich nicht sattsehen. Die Proportionen sind hinreißend.
Das sind ganz grob die Gemeinsamkeiten dieser beiden besonderen Sportwagen. Beim ernsthaften Vergleich stolpert man natürlich über den Gewichtsunterschied von mehr als einer halben Tonne, der eine stumpfe 1:1-Gegenüberstellung ausschließt. Wir werden der Frage nachgehen, welches der beiden Extraklasse-Coupés mehr Spaß macht. Den bequemeren Einstieg bietet auf jeden Fall der Maserati, denn in den Wiesmann fädelt man sich eher ein, drückt sich in die ausgeformten Schalensitze und fühlt sich sofort in eine sportlich tiefe Fahrhöhle versetzt. Der Blick gleitet über die endlos wirkende Schnauze, das kleine Lenkrad weckt Lust, und die chromgerahmte Uhrensammlung ist einfach wunderschön anzusehen. Mehr Infos gibt es oben in der Bildergalerie, den kompletten Artikel lesen Sie in AUTO BILD SPORTSCARS 2/2013 oder als PDF-Download.

Fazit

Ein Sportler mit Reisepotenzial trifft auf einen eher kompromisslosen Racer. Was beide eint, ist ihr exotischer Auftritt. Dass der Maserati am Ende die Nase hauchdünn vorn hat, liegt vor allem an seiner ausgeprägteren Alltagstauglichkeit. Bei einem Ausflug auf die Rennstrecke könnte hingegen die Stunde des Wiesmann schlagen.