1. EISENHÜTTENSTADT
Sozialistische Musterstadt

In der alten BRD wird der Betonklotz Baustil der 1960er und 70er Brutalismus genannt, abgeleitet vom französischen Begriff "béton brut" (roher Beton). Das architektonische Pendant in der DDR sind die Plattenbausiedlungen. Doch die Architektur im Osten hatte viel mehr zu bieten. Das beweist eine ganz besondere Stadtführung durch Eisenhüttenstadt, das in den 1950ern um ein riesiges Eisenhüttenwerk als sozialistische Musterstadt angelegt wurde. Ursprünglich hieß sie Stalinstadt, bis sie im Zuge der Entstalinisierung umbenannt wurde. Eine architektonische Stadtführung beginnt am Zentralen Platz, der erahnen lässt, dass hier einmal Großes geplant war. Wegen knapper Ressourcen fiel das Endergebnis dann aber doch bescheidener aus. Die monumental-kantigen Wohnkomplexe I bis IV direkt neben der Innenstadt, die schnurgerade angelegte Lindenallee, das säulenverzierte Friedrich-Wolf-Theater und ein großes Fassadenmosaik von Walter Womacka im Stil des sozialistischen Realismus lassen dennoch erahnen, wie sich die Partei die sozialistische Stadt der Zukunft vorstellte. Einer der größten Fans dieser ungewöhnlichen Stadt ist US-Schauspieler Tom Hanks (64). Vor Jahren hatte er einen dreh freien Tag in Berlin zu einem Ausflug nach Eisenhüttenstadt genutzt. Seit dem ist der Hollywoodstar ein unermüdlicher Werbebotschafter für "Iron Hut City".
Tourismusverein, Lindenallee 25, 15890 Eisenhüttenstadt, Tel. 0 33 64- 41 36 90, www.eisenhuettenstadt.de, private Führungen unter Tel. 01 60-5 11 18 87, https://berlinstaiga.de
 
2.  LÜBBENAU
Schwimmen mit Pinguinen

Riesenrutschen, Wellenbad, Saunadorf, Wellnesspakete für Entspannung pur: Die Spreewelten Lübbenau haben alles, was ein richtiges Erlebnisbad braucht. Und noch mehr. Denn im Außenbereich teilen sich die Schwimmer ein Becken mit Paul und Tilly, zwei quietschfidelen Humboldt-Pinguinen. Nur durch eine geschwungene, gut 15 Meter lange Plexiglasscheibe getrennt, können Besucher mit den Vögeln um die Wette schwimmen. Aber bilden Sie sich nichts ein: Am Ende gewinnen natürlich immer die pfeilschnellen Pinguine, und auch in Sachen Eleganz macht den Tieren im Wasser niemand etwas vor. Tipp: Nach Anmeldung können Kinder ab vier Jahren die Tierpfleger beim Füttern der Wasservögel unterstützen. Das kostet zwar zehn Euro extra, lohnt sich aber sehr. Kein Kind wird wohl je vergessen, einen Pinguin aus der Hand gefüttert zu haben. Was für ein Spaß!
Spreewelten Lübbenau, Alte Huttung 13, 03222 Lübbenau, Tel. 0 35 42-89 41 60, www.spreewelten.de, Öffnungszeiten: So. bis Do. von 10 bis 22, Sa. u. So. bis 23 Uhr, Preise Tageskarte: 21 Euro (Erw.), 16 Euro (Kinder von 4 bis 15 J.)
 
3. LÜBBENAU
Heukahnfahrt

In Lübbenau ist viel mehr möglich als traditionelles Schippern über die Fließe. Die mit Abstand entspannteste Art, sich durchs endlose Auenland gondeln zu lassen, ist die Heukahnfahrt. Dabei ist – der Name lässt es erahnen – das gesamte Boot dick mit frischem Heu ausgelegt. Die Passa giere entscheiden, ob sie sitzend oder liegend über die Fließe chauffiert werden möchten. Während der Fahrt werden Spreewälder Spezialitäten gereicht. Alternativ sind Angel touren im Kahn, Öko-Fahrten mit Infos zum Biosphärenreservat oder Kahnfahrseminare möglich. Es ist übrigens gar nicht so einfach, einen Holzkahn mit dem sogenannten Rudel, einem langen Holzstab, durch die teils schmalen Fließe zu bugsieren und dabei nicht baden zu gehen ...
Infos: Spreewald Info, Bahnhofstraße 15, 03096 Burg, Tel. 03 56 03-75 95 60, www.spreewald-info.de, Menüpunkt "Kahnfahrt" anklicken, Preise auf Anfrage beim Anbieter
 
4. LEHDE
Gurkenmuseum

Der Stolz der Spreewälder auf ihre Gurken ist an jeder Spreebiegung spürbar. Wer durch die Naturlandschaft reist, ist quasi von Gurken umzingelt und wundert sich auch nicht mehr über eines der kuriosesten Museen Deutschlands: das kleine Gurkenmuseum in Lehde. Es ist eine Hommage an das längliche Strauchgemüse. Hier stehen uralte Eichen- und Buchenholzfässer, in denen früher Gurken lagerten. Der Geschmack der Gurken hängt neben der Gurkensorte davon ab, wie das Gemüse eingelegt wird. Die Rezepte sind meist geheim. Bis auf das der patentierten Königsgurke. Museumsbesucher erfahren, wie ihr besonderer Geschmack zustande kommt. Die Zutaten beim Einlegen machen den Unterschied. Gurkenveredelung ist eine Wissenschaft für sich. Noch gibt es keine Gurken­-Sommeliers, die den Geschmack des Gemüses beurteilen. Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Unbedingt ansehen: das Freilandmuseum. Eine Welt ohne Playstation und Handy mit vielen Mitmachstationen für Kinder.
Gurkenmuseum in der Hotelanlage Starnick, An der Dolzke 4a, 03222 Lehde, Tel. 0 35 42-8 99 90, www.spreewald.com/Gurkenmuseum
 
5. BURG
Gondelfahrt durch den Granitzer Park

Gartenfreund Hermann Ludwig Heinrich Graf von Pückler­Muskau (1785­1871) wusste genau, wie er Grünanlagen wirkungsvoll in Szene setzen konnte. Hinter jeder Baumgruppe schuf der begnadete Landschaftsarchitekt neue, völlig natürlich wirkende, atemberaubende Blickachsen. Doch auch sich selbst verstand der Gartenfürst angemessen ins rechte Licht zu rü­cken. Das erleben Besucher des Branitzer Parks während einer Gondelfahrt auch noch anderthalb Jahrhunderte nach dem Tod Fürst Pücklers. In den gemütlichen Kähnen schippern sie zunächst vom Blumensee vorbei am Kugelberg zum spektakulärsten Teil des Branitzer Parks: Pücklers "Reich" der Pyramiden. Dort streifen die Gondeln beinahe den Tumulus, Pücklers imposante Grabpyramide. Natürlich ist sie begrünt – Ehrensache für Deutschlands ersten Grünen. Für die Gondelpassagiere führt buchstäblich kein Weg an Fürst Pückler vorbei. Ein besonderes Erlebnis sind Gondelfahrten in historischer Kleidung, die zu des Fürsten Lebzeiten in Mode war.
Spreehafen Burg, Am Hafen 1, 03096 Burg (Spreewald), Tel. 03 56 03-7 58 00, www.spreehafen-burg.de, "Kahnfahrten" und "Gondelfahrten Branitzer Park" anklicken, Buchungen ab zwei Personen, Preise: 65 Euro pauschal für sechs Personen, jede weitere 9,50 Euro
 
6. BAD MUSKAU
Muskauer Park

Die mit 830 Hektar Fläche größte Gartenlandschaft Mitteleuropas geht zurück auf Hermann Fürst von Pückler Muskau. Für ihn musste ein Park "wie eine Gemäldegalerie sein, alle paar Schritte soll man ein neues Bild sehen". Diese Philosophie liegt dem grünen Gesamtkunstwerk noch heute sichtbar zugrunde. Das gilt für den deutschen wie für den polnischen Teil des Parks jenseits der Neiße. Die Parkbereiche sind über zwei Brücken miteinander verbunden und seit 2004 Unesco-Welterbe. Die Pückler'sche Landschaft wirkt wie natürlich gewachsen, ist aber bis ins letzte Detail durchkomponiert. Weit läufige, offene Wiesen wechseln sich ab mit kleinen Gruppen uralter Bäume, mittendurch verlaufen kleine Bäche und eine Waldeisenbahn. Das Schmalspur-Schienennetz verbindet Bad Muskau mit Weißwasser und Kromlau. Weiterer Star neben dem gigantischen Gartenreich von Weltrang und der Parkbahn ist das Neue Schloss. Hier erinnert eine Ausstellung an den visionären Parkgründer und seine gigantischen Gartenträume.
Tourismuszentrum Muskauer Park, Neues Schloss, 02953 Bad Muskau, Tel. 03 57 71-6 31 00, www.muskauer park.de, Infos zur Waldeisenbahn unter www.waldeisenbahn.de
 
7. GÖRLITZ
Altstadt

Deutschlands größtes Flächendenkmal steht nicht in Görlitz, es IST Görlitz! Die gesamte, vom Krieg verschonte Altstadt steht unter Denkmalschutz. Hier gibt es keine Bausünden und keine nervige Leuchtreklame. Nach der Wende wurde der Stadt kern schrittweise saniert, denn Görlitz war wirklich am Ende: In den wenigen noch halbwegs bewohnbaren Gebäuden lebten nur noch rund 300 Menschen. Nach jahrelangen Bauarbeiten ist die Altstadt nun wieder voller Leben. Die prachtvollen barocken Stadthäuser, prunkvollen Bürgerpaläste im Renaissancestil, Gründerzeitvillen und die für die Stadt typischen Hallenhäuser – alles erstrahlt in neuem Glanz. 4000 Gebäude aus vier Epochen stehen mittlerweile unter Denkmalschutz. Kein Wunder, dass diese imposante Kulisse auch Filmschaffende anlockt. Die östlichste Stadt Deutschlands spielte bereits zu DDR-Zeiten mehrfach die Hauptrolle in DEFA-Filmen, später kamen auch Hollywood-Produktionen hinzu, darunter "In 80 Tagen um die Welt" mit Jackie Chan und Arnold Schwarzenegger und "Der Vorleser" mit Kate Winslet. Das brachte der Stadt an der Neiße den Beinamen "Görliwood" ein. Ebenso passend wäre die Auszeichnung "Schönste Altstadt Deutschlands".
Görlitz-Information, Obermarkt 32, 02826 Görlitz, Tel. 0 35 81-4 75 70, www.goerlitz.de/tourismus
Überblick: Alles zum Thema Wohnmobile
8. WOHNMOBILSTELLPLATZ BUCHWALDE
Am Senftenberger See in Buchwalde liegt der mit großzügigen Parzellen und Schotterrasen-Untergrund aus gestattete Stellplatz. Dort können Wohnmobile bis zu einer Länge von 8,0 Metern und 7,5 Tonnen Gewicht maximal für vier Tage einen Bade und Erholungsstopp einlegen. Für die Übernachtung von der Anreise bis zum nächsten Tag 12 Uhr werden 18 Euro fällig. Im Preis ist die Entsorgung von Grauwasser und Chemie-WC so wie die Nutzung des Sanitärtrakts von 8 Uhr bis 20 Uhr enthalten. Für Strom kommen zusätzlich drei Euro hinzu. Hunde sind erlaubt. Gasflaschen können in 500 Meter Entfernung getauscht werden. In unmittelbarer Nähe befinden sich ein Imbiss und ein Restaurant. Spielplatz, Grillplatz, Beachvolleyballanlage und Wasserrutsche sorgen für Abwechslung und Spaß. Weitere Freizeitangebote sind Angeln, Paddeltouren und Schifffahrten auf dem See. Auch Radfahrer kommen auf ihre Kosten Der Stellplatz liegt direkt am Radrundweg um den Senftenberger See Bis zum nächsten Supermarkt im Ort sind es 1,6 Kilometer.
Buchwalder Straße 52, 01968 Senftenberg OT Buchwalde, Tel. 0 35 73-80 02 60, www.senftenberger-see.de, geöffnet 1. 4. bis 31. 10., 12 Stellplätze (Strom: 3 Euro), 18 Euro
 
9. STELLPLATZ FERIEN- UND FREIZEITPARK GEIERSWALDE
Am Geierswalder See im Lausitzer Seenland gibt es eine weitläufige unparzellierte Freifläche, auf der auf Rasen und Sandboden bis zu 150 Reisemobile und Caravans aller Größen ausreichend Platz finden. Die Anmeldung erfolgt selbstständig am Anreisetag neben der Einfahrt. Zentrale Strom- und Frischwasserversorgung. Je nach Größe des Wohnmobils kos tet die Übernachtung sechs bis zehn Euro plus zwei Euro je Person ab sieben Jahren. Die Entsorgung für Grauwasser und Toilettenkassette sowie Info- und Kartenmaterial sind im Preis enthalten. Für Strom kommen noch 3,50 Euro hinzu. Für Vierbeiner wird ein Euro fällig. Zu weiteren Annehmlichkeiten gehören eine zentrale Sanitäreinrichtung mit Duschen, Toiletten und Abwaschmöglichkeiten sowie gegen Gebühr Kochnische, Waschmaschine und Trockner. Gasflaschentausch ist in fünf Kilometer Entfernung möglich. Langeweile muss in unmittelbarer Nähe des Badestrands nicht aufkommen: Neben Badespaß gibt es auch Segel- und Motorbootfahrten, Surfen oder Kiten gleich vor der Haustür. Rad- und Wanderwege liegen direkt am Stellplatz. Gastronomie in der Nähe.
Promenadenweg 1-3, 02979 Elsterheide OT Geierswalde, Tel. 01 74-9 01 26 58, www.geierswaldersee.de, geöffnet 1. 4. bis 31. 10., 150 Stellplätze (Strom 3,50 Euro), ab 6 Euro (+ 2 Euro pro Person)
10. STELLPLATZ TROPICAL ISLANDS
Tropisches Badevergnügen und Erholung mitten im Wald bietet der ganzjährig geöffnete und bewachte Stellplatz am Tropical Island. Bis zu 92 Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte können hier auf dem ebenen und durchgehend parzellierten Gelände mit Rassengittersteinen und Schotter – teils schattig – einen Stopp für mindestens zwei Nächte einlegen. Stromanschluss, Frischwasser sowie Entsorgung für Grauwasser und Toilettenkassette, Toiletten und Duschen sowie kostenloses WLAN gehören zur Ausstattung dieses Platzes. Im Preis von 36 Euro für zwei Nächte pro Person und Nacht für Standardplätze sind Strom, Wasser, WLAN, Shuttlebus sowie der tägliche Eintritt ins Tropical Island bereits inklusive - bei Buchung bis einen Tag vor Anreise. Komfort-Stellplätze haben einen eigenen Strom-, Wasser und Grauwasseranschluss. Kiosk und Bistro, kleiner Supermarkt sowie Abenteuerspielplatz und Grillplatz befinden sich auf dem Gelände. Vierbeiner sind erlaubt. Ein Shuttle zum Tropical Island wird angeboten.
Tropical-Islands-Allee 1, 15910 Krausnick, Tel. 03 54 77-60 50 50, www.tropical-islands.de, geöffnet ganzjährig, 92 Stellplätze (Strom inkl.), 36 Euro (2 Nächte)