WRC: Rallye Portugal
Sprung des Jahres

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Wer den sechsten WM-Lauf gewinnen will, muss weit fliegen. Am Ortsrand von Fafe liegt einer der spektakulärsten Streckenabschnitte der Weltmeisterschaft.
Mehr als 10.000 Zuschauer können sich nicht irren. Um die besten Plätze zu ergattern, reisen viele schon am Vortag an und übernachten an Ort und Stelle – der berühmten Sprungkuppe von Fafe. Dieser Streckenabschnitt der Rallye Portugal, die am Donnerstag (17. Mai) startet, gehört zum Spektakulärsten, was die WM zu bieten hat. Der 33-Meter-Flug von Toyota-Werkspilot Esapekka Lappi (24) im Vorjahr wurde sogar zum „Motorsport-Moment des Jahres“ gekürt. „Du hebst mit ungefähr Tempo 120 ab“, beschreibt der Finne. „Die Strecke ist schmal, du musst den Absprungpunkt gerade treffen. Sonst kann eine Menge schief gehen.“ Dann ist meist ein Überschlag die Folge.
Jahrelang mussten die Fans auf diesen Nervenkitzel verzichten, als die Rallye Portugal ganz im Süden des Landes an der Algarve stattfand. Erst 2015 kehrte die Veranstaltung in ihr traditionelles Gebiet rund um die Stadt Porto zurück. Seitdem sind die Zuschauerzahlen deutlich nach oben gegangen – nicht zuletzt wegen der Sprungkuppe von Fafe.

Ogier hat nur noch zehn Punkte Vorsprung
Mit Portugal-Sieg Nummer sechs wäre der fünfmalige Weltmeister Sébastien Ogier (33) alleiniger Rekordhalter. Momentan muss er sich den inoffiziellen Titel des „Königs von Portugal“ noch mit Rallye-Legende Markku Alén (67) teilen.
Ogier (drei Saisonsiege) kommt als Tabellenführer nach Porto. Der Ford-Pilot hat zehn Punkte Vorsprung vor Verfolger Thierry Neuville (29, ein Sieg). Dessen Team Hyundai will’s beim sechsten WM-Lauf der Saison 2018 wissen. Die im fränkischen Alzenau beheimatete Mannschaft schickt gleich vier i20 WRC (1,6-Liter-Turbomotor, rund 380 PS, Allradantrieb) ins Rennen. Die Werkskonkurrenz beschränkt sich auf drei Autos.
Das gilt auch für Toyota, wo Ott Tänak (30) an seine starke Leistung von der zurückliegenden Rallye Argentinien anknüpfen will. Dort siegte der Este überlegen, hat auf Gesamtrang drei nur noch 28 Zähler Rückstand auf Ogier.
Einziger Deutscher im 88 Teams starken Teilnehmerfeld ist Julius Tannert (28) der im Ford Fiesta (Einliter-Turbomotor, rund 190 PS, Vorderradantrieb) gegen 13 Gegner in der Junioren-WM antritt. Tannert ist hier nach zwei Läufen Gesamtsechster.
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