Ein bel(i)ebtes Viertel in Hamburg, mit Altenheimen, Schulen und Kitas in der Nähe. Eigentlich eine Gegend, wo Zebrastreifen für mehr Verkehrssicherheit Sinn machen. Nicht so für die Hamburger Innenbehörde: Sie ließ im Stadtteil St. Georg nach Einrichtung einer neuen 30er-Zone mehrere Fußgängerüberwege entfernen – zum Erstaunen und Entsetzen vieler Anwohner. Begründung: Die Streifen seien laut der Richtlinie für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001) "in Tempo-30-Zonen in der Regel entbehrlich".

Neuer Markierungen nur um 90 Grad gedreht

Doch damit nicht genug: Das Bezirksamt Mitte (Hamburg ist verwaltungstechnisch in sieben Bezirke aufgeteilt) wiederum dachte sich: Als Ersatz zum Schutz von Fußgängern wären doch Regenbogen-Markierungen ganz clever. Gesagt, getan. Aber nicht ohne den rechtlichen Hinweis: "Es handelt sich dabei ausdrücklich nicht um Zebrastreifen." Dem Argument wiederum konnte die Innenbehörde nicht folgen und legte ihr Veto gegen die Regenbogen-Markierungen ein. Immerhin könne sie sich eine Genehmigung vorstellen, "sofern die Gestaltung nicht ähnlich einer solchen Markierung erfolgt, sondern z. B. um 90 Grad gedreht", wie das NDR-Satiremagazin Extra 3 herausfand. Heißt: Die Regenbogen-Markierungen müssen wieder weg und werden unter Umständen in Längsrichtung der Fußgänger wieder neu aufgetragen.