Bentley hat eines der begehrtesten Langstrecken-Rennen der Sportwagen-Szene, die 12 Stunden von Bathurst, gewonnen. Maxime Soulet, Jules Gounon und Jordan Pepper überquerten die Ziellinie mit dem Bentley Continental GT3 vom M-Sport Team nach 314 Runden – neuer Distanzrekord! Auch ein Reifenschaden konnte die „Bentley Boys“ nicht davon abhalten, den ersten Sieg für die britische Traditionsmarke zu sichern.
Bentley siegt Down Under
Sieg für Jules Gounon, Jordan Pepper und Maxime Soulet
Zittern musste das Trio lediglich vor dem drohenden Regen, doch dieser fiel erst pünktlich zur Zieldurchfahrt. Der McLaren 720S GT3 von Alvaro Parente, Ben Barnicoat und Tom Blomqvist (59Racing) wurde auf der zweiten Position gewertet, profitierte dabei jedoch vom Pech des GruppeM-Mercedes von Raffaele Marciello. Zehn Minuten vor dem Ende platzte dem Italiener der Reifen.
Zwar kämpfte sich der Mercedes-Pilot wieder auf den zweiten Rang nach vorne, doch ein Fauxpas beim Boxenstopp, als der Motor nicht vorschriftsmäßig abgestellt wurde, hatte eine nachträgliche Zeitstrafe von 30 Sekunden zur Folge. Am Ende blieb Marciello und seinen Teamkollegen Felipe Fraga und Maximilian Buhk nur der sechste Platz. Immerhin landete ein Mercedes auf dem Podium: Shane van Gisbergen, Jamie Whincup und Ex-DTM-Pilot Maximilian Götz belegten im Triple-Eight-Mercedes die dritte Position.

Porsche ohne Chance

Bentley siegt Down Under
Porsche konnte die Pole nicht zum Sieg verwandeln
Porsche hatte das Rennen von der Pole-Position aus in Angriff genommen. Matthieu Jaminet, Patrick Pilet und Matt Campbell, die den Porsche 911 GT3 R von Absolute Racing steuerten, wagten eine Strategie, die schlussendlich nicht aufging: Das Team verzichtete auf Motorleistung, um längerer fahren zu können und somit Boxenstopps zu sparen. Am Ende reichtes es damit, auch wegen eines Reifenschadens, nur zum vierten Platz.
Das deutsche Black-Falcon-Team konnte mit Maro Engel, Luca Stolz und Yelmer Buurmann die fünfte Position ins Ziel bringen. Der aussichtsreiche Mercedes-AMG GT3 wurde in der Schlussphase ebenfalls durch einem Reifenschafen zurückgeworfen.

Enttäuschung für Audi

Für Audi Sport war der Klassiker in Down Under eine große Enttäuschung. Alle drei Rennwagen des Audi Sport Team Valvoline hatten im Verlauf des Rennens mit Problemen zu kämpfen. Garth Tander, der gemeinsam mit Christopher Mies und Mirko Bortolotti am Start war, schied nach einem heftigen Unfall aus.
Der Audi R8 LMS von Dries Vanthoor, Frédéric Vervisch und Christopher Haase musste mit einem Defekt am Drehzahlsensor abgestellt werden. Mattia Drudi, Kelvin van der Linde und Markus Winkelhock verloren durch mehrere Reifenschäden insgesamt fünf Runden und landeten auf dem 18. Platz.
Besser lief es auch für Honda, BMW und Aston Martin nicht. Der Honda NSX GT3, in dem unter anderem der Deutsche Mario Farnbacher am Start war, schied mit technischem Defekt aus. Der BMW M6 GT3 vom deutschen Walkenhorst-Team kollidierte in der Anfangsphase des Rennens mit einem Känguru. Der einzige BMW im Feld musste wenig später mit einem Folgeschaden abgestellt werden.

Heftiger Unfall von Kirchhöfer

Aston Martin kämpfte mit Unfällen und technischen Problemen. Marvin Kirchhöfer hatte bereits im Qualifying einen schweren Abflug mit Überschlag, der eine Teilnahme unmöglich machte. Die gute Nachricht eines schrottreichen Wochenendes: Alle Piloten blieben bei ihren Unfällen auf der gnadenlosen Rennstrecke am Mount Panorama in New South Wales unverletzt.
Das 12-Stunden-Rennen in Bathurst stellte zugleich den Auftakt der Intercontinental GT Challenge dar. Der Rennkalender der IGTC umfasst die wichtigsten Langstrecken-Rennen der GT3-Szene. Der zweite Lauf, das legendären 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps, findet vom 23. bis 26. Juli statt. Das 10-Stunden-Rennen in Suzuka (21. bis 23. August), die acht Stunden von Indianapolis (2. bis 4. Oktober) und das 9-Stunden-Rennen in Kyalami (19. bis 21. November) runden den Kalender der Intercontinental GT Challenge ab.

Von

Sönke Brederlow