Kennen Sie diese "Lückenspringer"? Morgens im Berufsverkehr sieht man sie häufiger. Dann erkämpfen sie sich über hektische Spurwechsel Platz um Platz – um dann an der nächsten Ampel eine Wagenlänge weiter vorn zu landen. Okay, nicht gerade souverän, aber wer's braucht ... Und wir hoffen dann mal, dass diese Typen wenigstens auch ihr Start-Stopp-System deaktiviert haben. Falls nicht: Ihre Hektik wäre vergebens. Die allermeisten automatischen Ampel-Abschalter arbeiten nämlich eher, sagen wir mal, gemütlich. Und machen so jeglichen Zeitvorsprung zunichte.

Manche Start-Stopp-Systeme verzögern den Ampelstart enorm

15 Start-Stopp-Systeme im Vergleich
Start-Stopp einfach abschalten? Wer Zeit sparen will, dem könnte dieser Knopfdruck in der Tat helfen.
Wir haben einfach mal mitgezählt und nachgerechnet: Wer auf dem Weg zur Arbeit ungefähr fünf Kilometer durch die Stadt fährt, hält etwa 25-mal an. Macht 50 Stopps pro Arbeitsweg. Aufs Jahr gerechnet sind das rund 11.000 Momente, in denen der Motor sich ausruht. Das spart Sprit, kostet aber Zeit. Denn beim erneuten Starten dauert es etwas länger, bis der Wagen wieder auf Touren kommt. Bis zu einer Sekunde kann es in Anspruch nehmen, um auf Tempo 20 zu beschleunigen. Heißt: Pro Jahr raubt die Technik dem Fahrer – allein über das verzögerte Starten – fast drei Stunden. Mit "Lückenspringen" ist das bestimmt nicht hereinzuholen. Aber ganz ernst gemeint ist unsere Rechnung natürlich nicht. Schließlich spart die Technik (klitzekleine Mengen) Sprit und somit CO2. Das ist ja wohl wertvoller als einige Sekunden Zeitverlust auf dem Weg ins Büro. Dennoch wollten wir wissen, wo das automatische Abschalten des Motors besonders geschmeidig klappt – und wo eher weniger.
15 Modelle haben wir geprüft, dabei auch auf Besonderheiten wie zum Beispiel ruckende Startvorgänge geachtet. Und den Zeitverzug ermittelt. Dazu haben wir einen Ampelstart mit laufendem Motor sowie mit abgestellter Maschine simuliert, auf 20 km/h beschleunigt und dann die Differenz bewertet.
Die Ergebnisse unseres Tests finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.

Fazit

Das Beispiel Mercedes zeigt: Es kann im Prinzip (fast) ohne Zeitverlust gehen. Abgesehen von dem leicht spürbaren – und sicherlich für sensible Fahrer irritierenden – Ruckeln beim Abstellen der Maschine funktioniert das System vorbildlich. Warum bauen das nicht alle so?