Frankfurt, 19. Juli 2004, 9.10 Uhr: Damit das Rallye-Tagebuch aktualisiert werden kann, verpassen wir den Start. Unsere Konkurrenz, rund 150 Oldtimer, ist bereits auf dem Weg nach Eisenach. Zehn Minuten sind wir zu spät. Zehn Minuten, die in der Wertung null Punkte bedeuten. Null – wie das klingt. Nach Versagen. Verlieren. Am liebsten würden wir im Erdboden verschwinden. Hinter uns fährt nur der Besenwagen.

9. 30 Uhr: Heute ist der Wurm drin. Hat sich die ganze Welt gegen uns verschworen? Eine Umleitung führt uns über den Main – wir verlassen den geplanten Kurs, irren wie zwei Kinder planlos durch die Gegend, die von ihrer Mutter im Supermarkt ausgerufen werden müssen. Mit dem Unterschied: Uns sucht niemand! Wir stoppen.

9.40 Uhr: Jetzt fängt es auch noch an zu regnen. So heftig, dass die Straße unter Wasser steht. Petrus schüttet gerade seine Eimer über uns aus. Das Stoffdach des BMW 1600 hält dicht. Wir studieren die Karte und suchen Anschluss an die Konkurrenz. Und finden Sie: Vor uns taucht ein BMW 3.0 CS auf. An der nächsten Tankstelle parkt der Lotus Super 7 mit der Startnummer 163. Regenwetter ist Fritz-Walther-Wetter – und uns hilft es auch. An der nächsten Ampel stechen wir einen Porsche 912 aus. Wir schöpfen Hoffnung.

13.00 Uhr: Mittagspause in Schweinfurt. Wir sammeln Pluspunkte. Nach dem Essen müssen wir in einer Nebenstraße von Bad Kissingen eine Gleichmäßigkeitsprüfung absolvieren. 1500 Meter mit einem Schnitt von 36 km/h. Das macht in Minuten ausgerechnet: zwei Minuten, 30 Sekunden. Drei, zwei, eins, los. Die Zeit läuft. Vor uns parkt eine Fahrschule aus. Owei! Jetzt bitte nicht den blöden Golf abwürgen… Das Ziel können wir nur erahnen. Trotzdem schaffen wir es pünktlich über die Linie. 200 Punkte. Volle Punktzahl. Es geht also doch.

16.00 Uhr: "Habt ihr noch Platz?" Den Spruch kennen wir schon. Aber warum will ausgerechnet der Mann vom AvD mit uns fahren? "Der Setra Bus ist verunglückt, wir suchen Teams, die Teilnehmer mit mitnehmen." Machen wir gerne. Wir warten auf dem Marktplatz von Bad Neustadt auf die Setra-Leute. Der Bus und ein Brummi hatten sich auf der engen Landstraße von Bad Kissingen nach Bad Neustadt zu breit gemacht. Erst fiel nur der Spiegel des Setra ab, dann auch noch die Scheibe raus.

19 Uhr: Wir erreichen das Ziel in Eisenach. Am Ende stehen wir auf Platz 53. Wir freuen uns riesig. Eine gute Ausgangsposition, um weiter nach vorne zu fahren. Und das, obwohl wir beim Start so böse genullt haben.

Alle Infos über den Streckenverlauf der "2000 km durch Deutschland" und die Uhrzeiten der Ortsdurchfahrten finden Sie hier!