24h Nürburgring: Ergebnis
Audi gewinnt 24 Stunden-Chaos

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Das 24h-Rennen am Nürburgring gab's im Live-Ticker bei Auto Bild Motorsport! Alle Infos, News und Bilder vom Nordschleifen-Spektakel hier zum Nachlesen:
Diese 24 Stunden hatten es in sich… Phoenix Racing hat das 24h-Rennen auf dem Nürburgring 2019 gewonnen: Pierre Kaffer, Frank Stippler, Frederic Vervisch und Dries Vanthoor zeigten mit dem Audi R8 LMS (V10-Saugmotor, ca. 500 PS) ein fehlerfreies Rennen, in dem sie nicht zuletzt von den zahlreichen Ausfällen und Problemen der Konkurrenz profitierten.
Nach 24 Stunden überquerte das Audi-Quartett als Sieger die Ziellinie. Es war ein Motorsport-Fest der Superlative: 230.000 Zuschauer verfolgten das Rennen am Nürburgring.
Das sportlich gesehen größte Drama passierte, als die Nacht längst überstanden war: Manthey-Racing führte den Klassiker mit dem Porsche 911 GT3 R (B6-Saugmotor, ca. 500 PS) lange Zeit an und sah zunächst auch wie der sichere Sieger aus.
Am Sonntagmorgen übersah Laurens Vanthoor jedoch eine Gelbphase auf der Nordschleife und handelte seinem Team damit eine Zeitstrafe von 5:32 Minuten ein. Am Ende blieb Vanthoor und seinen Teamkollegen Kevin Estre, Michael Christensen und Earl Bamber lediglich der zweite Platz.
Dahinter komplettierte ein Mercedes-AMG GT3 (V8-Saugmotor, ca. 500 PS) von Black Falcon das Podium. Hubert Haupt, Thomas Jäger, Luca Stolz und Maxi Buhk bejubelten nach einem fehlerfreien Rennen die dritte Position.
Allein: Die 47. Auflage des ADAC Total 24h-Rennen war einmal mehr von zahlreichen Zwischenfällen und Vorkommnissen geprägt. Schwere Unfälle sorgten mehrfach für Schrecksekunden in der Eifel. Auch aus der GT3-Klasse mussten viele Favoriten im Verlauf des Rennens ihre Segel streichen.
Der siegreiche Phoenix-Audi gehörte zu den wenigen Teams, die die Hatz durch die Grüne Hölle ohne Probleme überstanden. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Denn: Das Schwesterauto vom Audi Sport Team Land (u.a. mit René Rast am Volant) schied in der Schlussphase auf Platz zwei liegend mit einem Reifenschaden aus.
BMW ohne Chance auf den Sieg
Für das BMW Team Schnitzer endete das Rennen nach einem Unfall: Ex-DTM-Pilot Timo Scheider kollidierte im Brünnchen mit dem TCR-Hyundai von Andy Gülden. Die beiden BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport landeten ebenfalls in der Streckenbegrenzung. Einzig der Bolide von Falken Motorsports hielt die BMW-Fahnen mit dem siebten Gesamtrang oben.
Manthey-Racing verlor den Porsche mit der Startnummer 1 bei einem Unfall in der Nacht. Aber auch Mercedes konnte nicht für Sternstunden in der Eifel sorgen.
Der Mercedes-AMG GT3 #2 von Black Falcon (u.a. mit Maro Engel am Steuer), der das Rennen von der Pole-Position in Angriff genommen und in der Anfangsphase auch angeführt hatte, schied nach einer Kollision mit einem überrundeten Auto sowie einem daraus resultierenden Schaden an der Lenkung aus. In der Schlussphase verlor der Rennstall einen weiteren Mercedes durch einen Unfall.
Starke 24h-Premiere von Vettel
Auch GetSpeed war mit seinen Mercedes-Boliden niemals in Reichweite zum Gesamtsieg. Fabian Vettel kann mit seiner 24h-Premiere dennoch zufrieden sein. Der Bruder von Formel-1-Pilot Sebastian Vettel zeigte ein fehlerfreies Rennen und lag zeitweise auf der fünften Gesamtposition.
Wie auch der Manthey-Porsche erhielt das Quartett jedoch eine Zeitstrafe aufgrund eines Gelbvergehens. Am Ende belegte Vettel gemeinsam mit seinen Teamkollegen Philipp Ellis, Jules Szymkowiak und Luca Ludwig die siebte Position.
Eine tolle Leistung zeigte auch das “Girls Only”-Team, in dem alle Position von Frauen besetzt sind. Bereits nach vier Runden musste der Volkswagen Golf GTI TCR mit einem Motorschaden abgestellt werden. Doch die Mädels gaben Vollgas: In einer 13-stündigen Reparaturpause wurde der Motor gewechselt, sodass die Fahrerinnen Carrie Schreiner, Jasmin Preisig und Ronja Assmann in der Schlussphase des Rennens noch einmal mitfahren konnten. Sie belegten die 128. Gesamtposition.
ABMS im Hyundai dabei
Unser Kollege Guido Naumann startete gemeinsam mit Hyi Byung Kang sowie Franz und Luca Engstler im Hyundai i30 N Fastback. Aufgrund von technischen Problemen (Kabeldefekt) verlor das Quartett zur Mitte des Rennens wertvolle Zeit und erkämpfte sich schließlich noch den dritten Platz in der Klasse. Apropos Hyundai: In der TCR-Klasse erreichte die Marke mit dem Veloster TCR den zweiten Platz.
Für einen schönen Schlussstrich sorgte wieder einmal der beliebte Opel Manta mit Fuchsschwanz. Am Samstagabend war das Kultauto in einen schweren Unfall verwickelt – dennoch gab die Mannschaft um Olaf Beckmann nicht auf und brachte den Boliden nach einer stundenlangen Reparatur zurück auf die Nordschleife.
Nach einem weiteren Unfall wurde der Manta jedoch zunächst wieder abgestellt, bevor er fünf Minuten vor dem Ende für die Zieldurchfahrt noch einmal rausgeschickt wurde. Das 24h-Rennen auf dem Nürburgring hat auch in diesem Jahr wieder Geschichte geschrieben.
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