Zwei gute Gründe, eine große Feier: Im Juli 1972 hat Volkswagen die Fertigung in Sarajevo gestartet. Heute, 30 Jahre später läuft dort wieder der Golf vom Band – wenn auch in kleiner Stückzahl: Anfangs sollen 1000 Stück im Jahr gebaut werden. Derzeit werden bei Volkswagen Sarajevo jährlich rund 3000 Škoda-Fahrzeuge für den bosnischen Markt und im geringen Umfang Fahrzeugteile für die deutschen Werke von Volkswagen gefertigt. Die rund 1000 Golf pro Jahr können auf den vorhandenen Anlagen montiert werden. Lothar Sander, Verwaltungsratsvorsitzender der Volkswagen Sarajevo d.o.o. und im Vorstand der Marke Volkswagen verantwortlich für Controlling und Rechnungswesen, erklärte, dass Volkswagen Sarajevo als zweites Standbein die Teilefertigung für den Volkswagen-Konzern weiter ausbaue. So werde in Kürze die Saugrohr-Montage aufgenommen und noch in diesem Jahr die Produktionskapazität von Abgasanlagen erhöht. "Damit werden circa 30 bis 40 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen", sagte Sander. Derzeit sind bei Volkswagen Sarajevo rund 80 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Aufnahme der Golf-Fertigung fällt zusammen mit dem 30jährigen Jubiläum des Werks Sarajevo, in dem am 1. Juli 1972 die Produktion begann. Bis 1992 wurden auf dem Gelände des früheren Volkswagen Joint Venture TAS (Tvornica Automobila Sarajevo) rund 350.000 Fahrzeuge der Marke Volkswagen produziert. Anfangs lief der VW Käfer vom Band, später waren es die Modelle Golf und Jetta sowie den Kleinlieferwagen Caddy. Mit Kriegsbeginn im Jahre 1992 wurde die Fertigung eingestellt. Damals beschäftigte das Unternehmen rund 3500 Mitarbeiter. Im August 1998 startete die neu gegründete Volkswagen Sarajevo d.o.o. die Fahrzeugmontage und Teileproduktion. Seit Oktober 2001 sind an dem Unternehmen der Zulieferer "Prevent Sarajevo d.o.o." mit 42 Prozent und die Volkswagen AG mit 58 Prozent beteiligt. Prevent Sarajevo d.o.o. ist eine Tochtergesellschaft der "Prevent Holding" aus Slowenien, die in Bosnien und Herzegowina Autositzbezüge fertigt.