911 Carrera S/Corvette GS/TT RS plus/M3 Coupé: Test
Jagd auf den Porsche 911er – Finale!

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Zum großen Finale des Performance Grand Slam treffen sich die vier Sportler auf der härtesten Rennstrecke der Welt, der Nordschleife. Kann der 911 seinen Vorsprung locker nach Hause fahren, oder gibt es noch Überraschungen?
Was für ein Finale! Nach fünf Rennstrecken mit insgesamt 18,371 Kilometer Streckenlänge liegt der neue Porsche 911 7,87 Sekunden vor der Corvette C6 Grand Sport. Eigentlich genug Vorsprung, kämen da nicht zum Finale noch mal 20,832 Kilometer hinzu. Gemeint sind die wohl härtesten Rennstreckenmeter der Welt, die Nürburgring-Nordschleife. Der legendäre Kurs hat rein gar nichts gemein mit den bisherigen Grand-Slam-Runden über aalglatte Pisten wie zum Beispiel den Lausitzring oder Oschersleben. Alles kann passieren, auch ein Vorsprung von fast acht Sekunden kann hier schnell zusammenschmelzen.
Mehr Sportler mit Heckantrieb

Das mittlerweile fünf Jahre alte Münchner Coupé handikapten vor allem sein hohes Eigengewicht.
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Audi Der Audi ist dran. Mit seinem Turbo-Zündsatz, Allrad und Sportreifen sollte er die "Schleife" deutlich schneller umrunden. Schon zur Halbzeit im Bereich Breitscheid liegt der TT fünf Sekunden vor dem M3. In Rallye-Manier überfliegt der quattro lässig die Kerbs, ein Fahrgefühl wie auf Schienen kommt hier auf. Beim großen Sprunghügel ein leichter Quersteher – kein Problem dank Allrad. Kurz vor dem Schwalbenschwanz sind wieder die so oft bemängelten Bremsen weich, betteln lautstark um Gnade. Dazu fehlt dem Plus-Modell auf den langen Geraden doch etwas der Atem. So steht am Ende ein Zeit von 8:11,12 Minuten auf dem Display.
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Stärkster Verfolger des Porsche 911: die amerikanische Corvette Grand Sport.
Fazit
Der erste AUTO BILD SPORTSCARS Performance Grand Slam ist Geschichte. Und was für eine. Trotz Durchmarsch des 911 blieb es bis zur Nordschleife sehr spannend. Gut sieben Sekunden sind bei einem Langstreckenrennen nicht viel. Ein Quersteher, ein Verbremser, und alles ist dahin. Eine echte Prüfung, auch weil die Autos aufgrund der meist knapp bemessenen Rennstrecken-Zeitfenster inklusive einer Aufwärmrunde nur einen einzigen Schuss für die Bestzeit haben. Die Rundenzeiten wurden von Strecke zu Strecke aufaddiert, um am Ende der Veranstaltung eine Gesamtfahrzeit zu ermitteln. Im Falle des Grand-Slam-Gesamtsiegers 2012, des Porsche 911 Carrera S, sind das etwas mehr als 16 Minuten und 20 Sekunden. Diese Zeit benötigte der rote Elfer für insgesamt 39,2 Kilometer Vollgas über die sechs deutschen Rennstrecken. Auf keiner einzigen davon patzte er, kann sechs Einzelbestzeiten aufweisen. Stärkster Verfolger des 911: die amerikanische Corvette, die ihm bis zuletzt dicht auf den Fersen war. Mit dem nicht optimalen Ritt über die Nordschleife handelte sich die Grand Sport jedoch einen Rückstand von über 23 Sekunden ein. Dagegen sind die 28 Sekunden Zeitverlust des Audi TT RS Plus auf den Porsche eine echte Überraschung – zumal der Ingolstädter mit der geringsten Leistung der Viererbande zur Grand-Slam-Tournee antrat. Klar haben hier die Sportreifen und der Allrad viel geholfen, aber das Gesamtpaket stimmt. Mit dieser Performance kann der BMW M3 Competition nicht ganz mithalten. Das spiegelt der Rückstand von 52,97 Sekunden wider. Das mittlerweile fünf Jahre alte Münchner Achtzylinder-Coupé handikapten vor allem sein hohes Eigengewicht und die im Vergleich zur Konkurrenz nicht optimalen Reifen. Zwar konnte der Bayer einige Male glänzen, brachte seine Power aber oft nicht kraftschlüssig auf die Piste. Wir hoffen daher, dass BMW diese Schwachstellen beim 2014 erwarteten Nachfolger ausgemerzt haben wird.
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