Tuning muss nicht immer ins Extreme gehen, manchmal sind es die dezenteren Autos, die den größeren Spaß machen. Das hat sich sicherlich auch AC Schnitzer gedacht, als sie sich dem BMW Z4 M40i Roadster angenommen haben, um dem Gefühl der Freiheit noch etwas mehr Optik und Leistung zu verpassen.
Doch bevor es losgeht, müssen wir uns einmal den BMW Z4 genauer anschauen und über die Modifikationen sprechen. Wie es bereits das Blechkleid verrät, war AC Schnitzer bei der optischen Verfeinerung eher zurückhaltend. 
So hat der bayerische Sportler vorne eine neue Spoilerlippe bekommen, passend dazu gibt's Seitenschweller – hier optional in Schwarz lackiert. Auch die vierflutige Abgasanlage ist hinzugekommen: ein neuer Endschalldämpfer mit einer Vierrohr-Optik, umrandet sind die Endrohre in Carbon. Sieht nicht nur schick aus, klingt auch schön, soweit es Kat und OPF zulassen.

Große 21-Zoll-Felgen und bis zu 25 Millimeter Tieferlegung

Der Sportler steht auf stattlichen 21-Zoll-Felgen. Eine Tieferlegung wird ermöglicht dank eines Sport-Gewindefahrwerkes, damit kommt der Z4 dem Boden bis zu 25 Millimeter näher. Zusammen mit den AC Schnitzer-Schriftzügen und schwarzen Heckspoiler-Aufsätzen wirkt der Z4 noch ein bisschen sportlicher.
BMW Z4 M40i AC Schnitzer
Die Vierrohr-Abgasanlage macht einen kernigen Sound, die Spoiler-Lippen oben sorgen für mehr Aerodynamik.
Bild: AUTO BILD / Christian Goes

Aber nicht nur außen wurde Hand angelegt, auch im Innenraum lassen kleinere, dezente Details erahnen, dass man es nicht einfach mit irgendeinem "Standard"-Z4 zu tun hat. Das für den Fahrer wohl wichtigste Detail ist das neue Lenkrad, bezogen mit einer Mischung aus Leder und Alcantara und 12-Uhr-Markierung mit AC Schnitzer-Schriftzug. Dahinter befinden sich – wie es sich für einen Sportwagen gehört – die Schaltwippen, gefertigt aus Metall und nicht aus Plastik. Weitere Modifikationen umfassen einen neuen iDrive-Controller und eine neue Pedalerie.
Bereits in der Basis ist der Z4 M40i mit seinen 340 PS ja nicht gerade untermotorisiert, doch dank einer Software-Optimierung leistet der Bayer jetzt 400 PS, maximal 600 Nm Drehmoment werden an die Räder weitergegeben. Also Faltdach auf, Motor starten und erst mal reinhören. Durch den Drehzahlbegrenzer im Leerlauf kommt zunächst nicht viel Sound an den Ohren an, erst in Fahrt steigt die Lautstärke beim Z4.
BMW Z4 M40i AC Schnitzer
Das Fahrwerk ist sehr straff, die Lenkung überzeugt mit sehr direktem Feedback.
Bild: AUTO BILD / Christian Goes

Die 400 PS sorgen für schnellen Vortrieb. Serie sind 4,5 Sekunden auf Tempo 100, eine genaue Zahl nennen die Aachener nicht, nach rund vier Sekunden dürfte der Standard-Sprint aber absolviert sein. Der Roadster zieht mächtig an, könnte subjektiv locker 270 km/h rennen, leider ist das Pressefahrzeug bei 250 Sachen abgeregelt.

Die direkte Lenkung gefällt, das Fahrwerk ist sehr straff

Aber es geht ja nicht nur um Geschwindigkeit, mindestens genauso wichtig ist das Handling. Und da kann der Z4 durchaus punkten. Ja, um die Mittellage herum merkt man, dass man gewaltige 21 Zöller bewegt, die im ersten Moment zum Einlenken gezwungen werden müssen, dann aber geht der Sportler straff und direkt um die Ecke. 
Dem Hinterradantrieb sei Dank gibt's auch keine störenden Antriebseinflüsse in der Lenkung. Auch die Bremsen packen ordentlich zu, und in Kombination mit dem Gewindefahrwerk wirkt er richtig quirlig, lässt sich schön in die Kurven schmeißen, beschleunigt dann wieder sauber und kraftvoll raus.
BMW Z4 M40i AC Schnitzer
Die 400 PS sorgen für einen amtlichen Antritt, Schluss ist leider schon bei abgeregelten 250 km/h.
Bild: AUTO BILD / Christian Goes

Etwas Nachsehen hat bei dem Set-up aber leider der Komfort, die bequemen Sitze bieten zwar ordentlichen Seitenhalt, die straffe Fahrwerksabstimmung in Kombination mit den großen Rädern sorgen aber dafür, dass auch kleinere Unebenheiten recht direkt an die Insassen weitergegeben werden. Wirklich unbequem wird's aber erst auf wirklich maroden Straßen.
Wenn man den Wagen zum entspannten Cruisen einlädt, dann liefert er Komfort. Obwohl sich das Fahrwerk nicht mehr aktiv einstellen lässt, wie beim Basis-Fahrzeug.

Knapp 25.000 Euro für Tuning-Teile

Nun zum Preis. Laut AC Schnitzer lag das Basisfahrzeug bei 66.900 Euro (der aktuelle Startpreis liegt bei 69.300 Euro), dazu kommen 9970 Euro an Sonderausstattung, die ab Werk verbaut sind. 
Nun zu den Tuning-Kosten: Für die Felgen werden 5735 Euro fällig, die Leistungssteigerung schlägt mit 4572 Euro zu Buche. Wer sich für das Sport-Lenkrad entscheidet, zahlt noch mal 1083 Euro. In Summe beläuft sich das Tuning auf 24.750 Euro, der Gesamtpreis liegt somit bei mehr als 100.00 Euro. Viel Geld, aber auch viel Fahrspaß!