Dominanter kann man ein Rennen kaum gewinnen. Raffaelo Marciello/Maro Engel heißen die Sieger des Samstagrennen beim vierten Saison-Lauf des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring.
Der Italiener hatte den Mercedes AMG GT3 Evo des Mann-Filter Team Landgraf mit Trainingsbestzeit auf die Pole Position gestellt und enteilte dem Feld vom Start weg. Selbst zwei Safetycar-Phasen, bei denen nach harmlosen Rempeleien Trümmerteile von der Strecke entfernt werden mussten, konnten Marciello nicht bremsen. Nach jedem Re-Start setzte er sich sofort wieder vom Feld ab und übergab den Mercedes beim Pflichtboxenstopp mit mehr als drei Sekunden Vorsprung an seinen Kollegen Maro Engel.
Der 36-jährige Serien-Rückkehrer kontrollierte danach von der Spitze aus das Feld und fuhr nach 41 Runden völlig unangefochten als Erster über die Ziellinie. Mit diesem Erfolg ist der 27-jährige Marciello neuer Spitzenreiter in der Fahrerwertung und damit Halbzeitmeister in der Liga der Supersportwagen, die als deutsche GT-Meisterschaft gewertet wird. „Ich bin natürlich schon sehr happy heute und freue mich riesig über den Sieg. Aber es gibt immer etwas, was man verbessern kann. Wir müssen auch in den nächsten Rennen Top-Leistungen bringen“, sagte Raffaele Marciello.
Sein Teamkollege Engel lobte den Italiener in den höchsten Tönen: „Raffaele hat heute einen Mega-Job gemacht. Er hat mir das Auto mit einem guten Vorsprung und guten Reifen übergeben. Wir haben uns vorgenommen, so viele Siege wie möglich zu holen. Heute war ein guter Anfang. Das Team hat insgesamt wunderbar zusammengearbeitet. Morgen fahre ich das Qualifying und werde natürlich Vollgas geben.“
Raffaele Marciello und Serien-Rückkehrer Maro Engel landen einen souveränen Start-Ziel-Sieg.
Bild: ADAC GT Masters

Lange konnten sich Jules Gounon/Fabian Schiller im Mercedes AMG GT3 Evo des Teams ZVO auf dem zweiten Podestplatz behaupten, mussten sich letztlich aber dem ständigen Druck von Sven Müller im Porsche 911 GT3 R (Allied Racing) beugen. Mit einer guten ersten Rennhälfte von Joel Sturm (20, Brühl) und einem perfekt getimten Boxenstopp hatte sich das vom Platz sieben gestartete Porsche-Duo nach vorn gearbeitet.
Wenige Runden vor Schluss schob sich Müller mit einem sehenswerten Manöver am Mercedes vorbei auf Rang zwei und verteidigte diesen bis ins Ziel. Gounon/Schiller sicherten sich immerhin den letzten Platz auf dem Podium.
Dahinter belegte die Kombination Patric Niederhauser und Luca Engstler von Rutronik Racing im besten Audi R8 LMS GT3 Evo II mit einem Abstand von über zehn Sekunden Platz vier.
Etwas enttäuschend verlief das Rennen für Christian Engelhart und Ayhancan Güven. Das Duo vom Team Joos Sportwagentechnik war als Tabellenführer von der dritten Startposition aus ins Rennen gegangen, verlor aber im Porsche 911 GT3 R #91 nach dem Boxenstopp zwei Plätze und damit als Fünfter auch die Führung im Gesamtklassement.
Das Gespann Elias Seppänen und Frank Bird vom Mann-Filter Team Landgraf machte ein starkes Rennen und steuerte den Mercedes-AMG GT3 Evo mit der Startnummer 8 auf Platz sechs. Das war das bisher beste Saisonergebnis der beiden jungen Piloten.
Die Sieger des Sonntagsrennens von Zandvoort, Jack Aitken und Albert Costa Balboa, konnten ihren Triumph nicht wiederholen und belegten mit einem Lamborghini Huracán GT3 Evo von Emil Frey Racing Rang sieben.
Titelverteidiger Christopher Mies und Tim Zimmermann von Montaplast by Land-Motorsport verbesserten sich im Audi R8 LMS GT3 Evo II gegenüber dem Zeittraining um sechs Positionen und wurden Achter.
Knapp dahinter kamen Jan Marschalkowski und Luca Stolz im Mercedes-AMG GT3 Evo mit der Startnummer 8 als Neunte ins Ziel. Die Youngster Niklas Krütten (19/Trier) und Ben Green (24/GB) von Schubert Motorsport komplettierten im BMW M4 GT3 #10 die Top-Ten.

ADAC GT Masters
Ergebnis Rennen Samstag

1. R. Marciello/M. Engel (Mercedes)
2. S. Müller/J. Sturm (Porsche)
3. J. Gounon/F. Schiller (Mercedes)
4. L. Engstler/P. Niederhauser (Audi)
5. C. Engelhardt/A. Güven (Porsche)
6. F. Bird/E. Seppänen (Mercedes)
7. A. Costa Balboa/J. Aitken (Lamborghini
8. C. Mies/T. Zimmermann (Audi)
9. L. Stolz/J. Marschalkowski (Mercedes)
10. B. Green/N. Krütten (BMW)

Fahrerwertung

1. Marciello 86 Punkte
2. Engelhart 82
2. Güven 82
3. Owega 74
4. Krütten 71
4. Green 71
5. Costa 70
5. Aitken 70

Von

Thomas Arndt