Welch ein Wochenende für Luca Engstler! Deutschlands Top-Tourenwagen-Hoffnung war der überragende Fahrer in der ADAC TCR Germany auf dem Lausitzring. Obwohl er dort zuvor nie in einem TCR-Rennwagen am Start war, fuhr der junge Allgäuer in beiden Rennen in seinem Hyundai i30 N TCR als Sieger ins Ziel.
„Die Freude nach den zwei Siegen an diesem Wochenende ist riesig. Da wir aber noch eine lange Heimreise bis ins Allgäu haben, werden wir nur kurz feiern können“, sagt Engstler, der bereits beim Saisonauftakt in der Motorsport Arena Oschersleben einen Doppelsieg verbuchen konnte.
Mit jetzt vier Erfolgen in den sechs Saisonrennen ist der Sohn von Ex-Tourenwagen-WM-Starter Franz Engstler klar auf Titelkurs. 186 Zähler hat der Wiggensbacher auf dem Konto und damit immerhin schon satte 59 Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung auf den ersten Verfolger, Honda-Pilot Dominik Fugel. Auf 126 Punkte kommt der Drittplatzierte Eric Salvini (Cupra Leon TCR).
Luca Engstler feiert am Lausitzring einen Doppelsieg.
Bild: Gruppe C Photography
Rennentscheidend war der perfekte Start von Engstler, der vom Platz zwei direkt die Führung vom Pole-Setter, seinem dänischen Teamkollegen Martin Andersen übernahm.
Dahinter kam es im Verfolgerfeld zum üblichen Startgetümmel. Schon in Kurve eins kollidierten der Cupra Leon Competición TCR von Günter Benninger (Wimmer Werk Motorsport), der VW Golf GTI TCR von Szymon Ladniak (JP Motorsport) und der Hyundai i30 N TCR von Patrick Sing (RaceSing). Für alle drei war das Rennen vorzeitig beendet.
Wie schon am Vortag behielt Engstler auch nach der notwendigen Safetycar-Phase die Ruhe, gewann den Re-Start und konnte sich leicht von seinen Verfolgern absetzen. Das Duo aus dem Engstler-Team fuhr dann einen ungefährdeten Doppel-Sieg für Hyundai ein.
„Ich wusste schon vor dem Rennen, dass der Start heute das A und O sein würde. Als es dann losging, habe ich gar nicht auf Martin geachtet. Mein Fokus lag nur auf dem perfekten Druckpunkt meiner Kupplung und auf der Ampel. Das habe ich sehr gut hinbekommen“, analysierte der 21-jährige Allgäuer die rennentscheidende Szene nach der Siegerehrung.
Hinter den beiden Hyundai-Fahrern entwickelte sich ein spannender Vierkampf um die weiteren Plätze mit Honda-Pilot Dominik Fugel, Nico Gruber (Hyundai Team Engstler), Eric Scalvini (Wimmer Werk Motorsport) im Cupra Leon Competición TCR und Marcel Fugel in einem weiteren Honda. Dominik Fugel sicherte sich letztlich den letzten freien Platz auf dem Podium.
Die nächsten beiden Rennen der ADAC TCR Germany finden schon am nächsten Wochenende (17.-19.9.) auf dem Hockenheimring im Rahmen des ADAC Racing Weekends statt.
Tabellenführung verteidigt: Ricardo Feller und Christopher Mies
Bild: Gruppe C Photography
Im ADAC GT Masters rasten derweil Ricardo Feller und Christopher Mies im Audi R8 LMS von Land Motorsport mit einem Sieg in Rennen eins am Lausitzring zur Halbzeitmeisterschaft. Am Sonntag reichte Rang sechs, um die frisch eroberte Tabellenführung zu verteidigen. Feller/Mies liegen nun drei Punkte vor ihren engsten Verfolgern, den Mercedes-Fahrern Raffaele Marciello und Maximilian Buhk (Team Landgraf–HTP/WWR). 
Am Sonntag gewannen Igor Walilko und Jules Gounon im AMG Mercedes GT3. Beide absolvierten ein fehlerfreies Rennen und wiederholten so den Erfolg des Teams Zakspeed aus dem Vorjahr.

Von

Thomas Arndt