Das Golf-Emirat Abu Dhabi steigt nun doch nicht bei Volkswagen ein. Die Gespräche über eine Beteiligung sind geplatzt – über den Kaufpreis des Aktienpakets (9,8 Prozent des Kapitals) sei "im aktuellen Kapitalmarktumfeld keine Einigung möglich", teilte VW in Wolfsburg mit. Dem großen Bedauern auf beiden Seiten folgte eine gedrückte Stimmung an der Börse: Die Aktie verlor nach Bekanntwerden der Nachricht kräftig und fiel um 2,55 Prozent auf 32,51 Euro.

Mit dem Geld plante der Autobauer eigentlich die Übernahme von Leaseplan, der Flottenmanagement-Tochter der niederländischen Bank ABN Amro. Der 50-Prozent-Anteil werde nun aus dem laufenden Geschäft finanziert, teilte VW mit. "Es ist kein Problem, das zu finanzieren", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Volkert.

Der VW-Vorstand und Regierungsvertreter Abu Dhabis hätten die Gespräche einvernehmlich beendet, hieß es. Die angelaufenen Projekte mit dem Emirat böten aber ein Basis für eine weitere intensive Zusammenarbeit: So sollen sich Abu Dhabi und die private saudische Olayan-Gruppe mit je 25 Prozent an Leaseplan beteiligen. In der vergangenen Woche hatten sich VW und der Golfstaat auf ein Gemeinschaftsunternehmen zum Bau von Autoteilen und zur Montage von Lastwagen in Abu Dhabi geeinigt. Unter anderem will man bei der Produktion von Aluminium, Kunststoffen und Gummi die günstigen Energiepreise des Emirats nutzen.