Alfa scheint bei den Tunern im Trend zu liegen: Erst jüngst hat der britische Tuner Alfaholics für Aufsehen gesorgt, der die Alfa Romeo Guilia nach Singer-Manier komplett neu aufbaut. Jetzt legt der italienische Schrauber Totem Automobili nach. Statt auf Benzin-Power setzt Totem auf Elektrifizierung.

Nur zehn Prozent der Karosserie bleiben original

Italo-Klassiker unter Strom
Totem baut die Alfa-Giulia-Karosserie nahezu komplett neu auf.
Als Basis für den Totem GTe dient das Coupé Giulia GT, und zwar in der relativ häufig gebauten und verhältnismäßig günstigen Version 1300 Junior. Wie Alfaholics, nehmen auch die Italiener den Klassiker komplett auseinander. Nur zehn Prozent der Karosserie werden weiter verwendet, ein Großteil wird durch Carbon-Teile ersetzt. Vor allem aber wird die Karosse mit einer neuen Aluminium-Plattform verheiratet. Dazu kommen neue Verstrebungen wie zum Beispiel ein Überrollbügel, damit das Chassis der gesteigerten Kraft auch standhalten kann. Der Tragen auch die McPherson-Federbeine an der Vorderachse Rechnung, hinten kommen Verbundlenker zum Einsatz. Serie sind zweifach verstellbare Bilstein-Dämpfer, ein elektronisch einstellbares Fahrwerk oder sogar Luftfederung soll es gegen Aufpreis geben.
Die Power kommt von einem im Heck montierten, 525 PS starken Elektromotor, der bis zu 940 Newtonmeter Drehmoment bereitstellt. Damit soll der GTe in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Der dafür nötige Strom lagert in einer 350 Kilogramm schweren 50,4-kWh-Batterie. Bei normaler Fahrt sollen 320 Kilometer Reichweite drin sein, wie schnell der Akku geladen werden kann, ist noch nicht bekannt. Und auch den Preis verrät Totem noch nicht. Den gibt es wahrscheinlich erst zur offiziellen Premiere: Die sollte eigentlich beim inzwischen verschobenen Festival of Speed in Goodwood gefeiert, ein neuer Termin ist noch nicht bekannt.

Individuelles Interieur

Italo-Klassiker unter Strom
Das klassische Vier-Augen-Gesicht bleibt auch bei der Elektro-Giulia erhalten.
Es dürfte sich aber lohnen, schon mal mit dem Sparen anzufangen: Alfaholics verlangt für seine GTA-Modelle rund 300.000 Euro, ob der GTe viel günstiger wird, darf bezweifelt werden. Während der Klassiker sich äußerlich unter anderem mit dem Vier-Augen-Gesicht treu bleibt, bietet Totem im Innenraum zudem noch zahlreiche Möglichkeiten zur Individualisierung und zum Geldausgeben an: Das Interieur wird komplett nach den Wünschen des Käufers gestaltet, die Sitze werden an den Fahrer angepasst. Außerdem arbeiten die Italiener mit neuen, digitalen Instrumenten und einem Retro-Infotainmentsystem mit 3,5-Zoll-Displays.

Von

Michael Gebhardt