Die B-Klasse wildert im Golf-Revier

Früher trennten Volkswagen und Mercedes-Benz Welten. Das ist Geschichte. Touareg und Phaeton fahren ins Stern-Gebiet. Die A-Klasse dagegen wildert erfolgreich im VW-Revier. Künftig wird der Wettkampf zwischen den beiden Traditionsmarken noch intensiver. Denn mit der neuen B-Klasse nimmt Mercedes ab Mai nicht nur VWs wichtigstes Modell ins Visier, sondern will die gesamte Kompaktklasse aufmischen. Kein leichter Beutezug. Die Wolfsburger schlafen nicht und präsentieren drei Monate vorher den Golf Plus. Volkswagens Gegenmaßnahme schließt die Lücke zwischen Steilheck-Golf und Touran.

Aber: Noch mehr Konkurrenz aus dem eigenen Lager bedeutet noch mehr Kannibalisierung. Den VW-Oberen wird es recht sein. Jeder Golf-Kunde, der zum Plus oder Touran wechselt, bringt mehr Geld in die Kasse. Preislich beginnt der Neuling (zum Start je zwei Benziner mit 75 und 115 PS sowie Diesel mit 105 und 140 PS) ab 16.740 Euro und damit 720 Euro über dem viertürigen Normal-Golf. Klar teurer ist die Mercedes B-Klasse. Der B 170 (116 PS) wird bei 22.100 Euro beginnen, der B 180 CDI (109 Diesel-PS) sogar bei 24.000 Euro.

Dafür ist der Sternwagen nicht nur das imageträchtigere Gefährt, sondern bietet noch mehr Platz sowie Variabilität (ausbaubare Sitze) und zielt eher auf den Touran als auf den Golf Plus. Daß der Neue auch A-Klasse-Kunden ködert, ist Kalkül. Richtig spannend wird es am anderen Ende der Preisskala: ganz unten. Denn da startet im Juni der Dacia Logan ab 7500 Euro bei uns. Und das ganz offiziell. Denn über freie Importeure gibt es den Rumänien-Renault schon jetzt zu kaufen. Ebenfalls aus dem Osten stammt ein zweiter Preisbrecher: Der Kalina hat 80- und 90-PS-Motoren und ist Ladas Antwort auf den Logan.

Der Zafira war und ist Opels Rettungsanker

Jede Menge Bewegung gibt es auch bei den Vans. Schon heute steht fest: Der neue Zafira wird als Rettungsanker in die Opel-Annalen eingehen. Der praktische Van festigte einen Trend. Ohne ihn wären die Schwierigkeiten der Marke noch viel größer. Auf dem Genfer Salon zeigt Opel die zweite Auflage. Markteinführung des Siebensitzers ist im Juni.

Das neue Modell bietet noch mehr Platz, mehr Innenraum-Variabilität und eine breitere Motoren- und Getriebe-Auswahl. An der Produktfront scheint nach Meriva und Astra der nächste Opel-Stern aufzugehen. Weitere wichtige Van-Modelle kommen aus Japan. Den Honda FR-V gibt es ab Januar, im September folgt der Mazda5.