Das Kühlwasser sorgt im Kühlwasserkreislauf dafür, dass Motorwärme abgeführt wird, sodass das Aggregat nicht überhitzt. Damit das Kühlwasser im Winter nicht einfriert und für teure Schäden sorgt, muss es mit Frostschutzmittel angereichert werden. Das Kühlmittel stabilisiert die elektrische Leitfähigkeit der Kühlflüssigkeit und verhindert ihr frühzeitiges Sieden.
Doch, was viele nicht wissen: Der Frostschutz kann noch mehr. Denn er ist gleichzeitig auch Rostschutz für Kühler, Wasserpumpe und Kühlkanäle. Ein weiteres Plus: Es vermeidet mineralische Ablagerungen. Deswegen ist es wichtig, den Kühlerfrostschutz und den Stand des Kühlwassers regelmäßig zu überprüfen.
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Anleitung: Kühlmittel und Frostschutz überprüfen

Besonders wichtig: Das Kühlmittel muss regelmäßig kontrolliert werden, und zwar nicht nur im Winter. Grundsätzlich gilt bei der Überprüfung: Füllstand einmal im Monat, Frostschutz zweimal im Jahr. Geprüft wird bei kaltem, abgestelltem Motor – So geht's:
Kleine Inspektion Kühlwasser
Die Kühlwasserspindel zeigt die Temperatur des Kühlwassers an.
Bild: Ralf Timm
Kühlwasser-Füllstand checken: Der Füllstand wird am Ausgleichsbehälter im Motorraum abgelesen. Er sollte immer zwischen den Markierungen Minimum und Maximum stehen. Fällt der Stand unter Min, sollten Sie unbedingt nachfüllen. Wichtig: Niemals das Kühlsystem öffnen, solange der Motor warm ist. Die unter Druck stehende, heiße Flüssigkeit kann herausschießen und Gesicht wie Hände verbrühen!
Frostschutz prüfen: Die Frostschutzkonzentration lässt sich mit Hilfe einer Prüfspindel feststellen. Sie wird einfach in das Kühlwasser gehalten und zeigt dann die Temperatur an. Diese sollte auf jeden Fall unter minus 20 Grad liegen, ansonsten muss Frostschutz ergänzt werden.

Kühlmittel nachfüllen: Das ist zu beachten

Wird der Frostschutz aufgefüllt, nicht irgendein Kühlmittel einfüllen – nur vom Hersteller vorgeschriebene (siehe Bedienungsanleitung). Denn die Lösungen enthalten unterschiedliche Additive, die auf die speziellen Kühlsysteme abgestimmt sind. Mit dem falschen Frostschutz an Bord oder einem Mix aus verschiedenen, können die winzigen Kühlkanäle verstopfen. Ist das richtige Kühlmittel nicht vorhanden, der Kühlwasserstand aber zu niedrig, besser nur Wasser nachfüllen. Lassen Sie sich nicht verwirren, wenn die Bedienungsanleitung entmineralisiertes Wasser empfiehlt. Leitungswasser tut es auch. Wer sichergehen will, nimmt destilliertes Wasser von der Tankstelle.
Wichtig: Der Kühlwasserkreislauf ist in sich geschlossen. Zwar können mit der Zeit sehr kleine Mengen Flüssigkeit durch Prozesse wie Diffusion oder Verdunstung über die Schläuche verloren gehen. Ist der Kühlwasserstand zu niedrig, deutet das aber in der Regel auf einen Defekt hin. Dann sollte möglichst schnell eine Werkstatt aufgesucht werden.

Kühlerfrostschutz

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Wie oft muss altes Kühlmittel getauscht werden?

Viele Hersteller geben 50.000 Kilometer als Wechsel-Intervall für das Kühlwasser an. Bei einigen ist es aber auch deutlich mehr. Dabei ist eine Gefahr weitgehend unbekannt: In altem Kühlerfrostschutz bilden sich oft Bläschen (Kavitation). Platzen diese, können die Explosionen die Metallwände im Kühler durchbrechen, Kunststoffflügel von Wasserpumpen zerstören. Deshalb empfehlen Automechaniker, die Kühlflüssigkeit alle drei Jahre zu wechseln. Auch wenn in einigen Bedienungsanleitungen anderslautende Empfehlungen zu finden sind.

Auch beim Wischwasser an Frostschutz denken

Natürlich ist auch beim Wischwasser Frostschutz notwendig, damit die Leitungen nicht einfrieren. Dafür wird spezieller Winter-Scheibenreiniger verwendet. Entweder als Konzentrat zum Selbermixen (auf das richtige Verhältnis achten!) oder als Fertigmischung. Im Herbst sollte man den alten Sommerreiniger möglichst komplett verbrauchen und anschließend den Winterreiniger einfüllen, der Zusätze enthält, damit das Wischwasser nicht einfriert.

FAQ - Kühlwasser Frostschutz

Wo wird der Frostschutz eingefüllt?

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Der Frostschutz wird in den Kühlwasserbehälter eingefüllt. Achtung: Solange der Motor noch warm ist, darf der Behälter nicht geöffnet werden. Der Behälter ist meist weiß oder transparent und mit dem Warnsymbol vor Verbrennungsgefahr versehen.

Wie wird der Frostschutz gemischt?

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Das Frostschutzmittel wird mit Wasser gemischt. In der Regel beträgt das Mischverhältnis Wasser zu Frostschutz 50:50 oder 60:40. In der Regel schreibt der Hersteller das Mittel und die Anwendung vor. Es gibt auch Fertigmischungen zu kaufen, die bereits Wasser enthalten. Mit der Kühlwasserspindel wird der Frostschutz überprüft, gegebenenfalls muss noch etwas ergänzt werden. Wichtig: Reines Frostschutzmittel in den Kühlwasserbehälter zu kippen ist keine Lösung, denn erst mit Wasser entfaltet er seine volle Wirkung.

Was passiert bei zu viel Frostschutz?

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Wird zu viel Frostschutz eingefüllt, ist die optimale Kühlfähigkeit nicht mehr gegeben. Denn erst mit Wasser gemischt, entfaltet sich die volle Kühlleistung. Wird zu viel Frostschutz eingefüllt, kann es passieren, dass nicht mehr genug Wärme abgeleitet wird. Die Folge: Der Motor überhitzt und nimmt ggf. sogar Schaden.

Wie wird Kühlmittel richtig entsorgt?

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Kühlmittel sind hochgiftige Flüssigkeiten. Sie werden wie Sondermüll behandelt und dürfen nicht ins Grundwasser gelangen oder einfach in den Ausguss gegossen werden. Beim Wechseln das Kühlmittel immer in einem wiederverschließbaren Behälter auffangen, diesen in eine Kfz-Werkstatt oder eine örtliche Annahmestelle bringen.

Darf man ausschließlich Wasser einfüllen?

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Im akuten Notfall kann man sich zum Kühlen des Motors auch behelfen, indem man Wasser in den Kühlwasserbehälter einfüllt. Allerdings sollte schnellstmöglich ein entsprechendes Konzentrat ergänzt werden, um den Frostschutz wiederherzustellen.

Was tun, wenn der Motor überhitzt?

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Ist der Motor überhitzt, leuchtet die entsprechende Warnleuchte im Cockpit auf. In diesem Fall, sollte man schnellstmöglich anhalten, um den Motor abkühlen zu lassen. Am besten öffnet man dafür auch die Motorhaube. Sofern noch Kühlwasser vorhanden ist oder aufgefüllt wurde (Achtung, erst wenn der Motor abgekühlt ist), kann man weiterfahren und ggf. die nächste Werkstatt aufsuchen. Allerdings nur mit niedriger Drehzahl.

Von

Andreas Borchmann