Assistenten unterstützen mit wichtigen Funktionen den Fahrer. Diese acht Systeme müssen ab Juli 2022 in allen neu entwickelten Autos an Bord sein.
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Assistenten – in der Berufswelt spielen sie eine wichtige Rolle, gelten auch als rechte Hand des Chefs. Unauffällig agieren sie im Hintergrund und nehmen Führungskräften unangenehme Aufgaben ab. So kann sich der Boss aufs Wesentliche konzentrieren.
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Ganz ähnlich läuft das im Auto. Auch hier unterstützen Assistenten mit wichtigen Funktionen den Fahrer. Wie zum Beispiel das Antiblockiersystem (ABS) und das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP), die in allen Autos schon seit Jahren Pflicht sind. Vier wichtige Fragen beleuchten die Einführung neuer Systeme ab Jahresmitte. (Assistenzsysteme im ADAC-Test)
Wie wichtig sind Assistenzsysteme für die Verkehrssicherheit?
Blickt man auf die jährliche Unfallstatistik, wird die Effektivität der Assistenten deutlich. Seit Jahren nimmt die Anzahl von Unfällen und damit die Zahl an Verletzten und Getöteten ab. Damit diese Tendenz so bleibt, tritt am 6. Juli 2022 die EU-Verordnung 2019/2144 in Kraft. Was steht da drin?
Die Technik hat alles im Blick und unterstützt den Autofahrer im Straßenverkehr.
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Die Vorschrift regelt den pflichtmäßigen Einbau von Assistenzsystemen für die Hersteller. Insgesamt acht weitere Einrichtungen müssen ab diesem Zeitpunkt in allen neu entwickelten Autos an Bord sein. Ab Juli 2024 dürfen keine Neuwagen ohne die zusätzlichen Systeme mehr zugelassen werden. Das gilt neben Pkw auch für Lkw und Busse.
Welche Assistenten sind dann Pflicht?
Insgesamt acht weitere Systeme – vom Tempoassistenten bis zum Müdigkeitswarner. Meist gibt es diese Features bereits heute serienmäßig in den höheren Fahrzeugklassen. Die Stoßrichtung der EU-Verordnung ist klar: Mehr Sicherheit für alle. Denn die smarten Helfer müssen bei allen Neuentwicklungen eingeplant werden, egal ob Kleinstwagen oder Luxusklasse.
Was ist beim Umgang mit den neuen Techniken zu beachten?
Im Winter und auf schmutzigen Straßen funktionieren Assistenzsysteme nicht immer fehlerfrei, weil Sensoren und Kameras durch Dreck, Feuchtigkeit und Salzreste blind werden. Damit die Technik wieder einwandfrei läuft, müssen die Bauteile regelmäßig gereinigt werden. Ein sauberes Tuch und Wasser sorgen schnell für einen tadellosen Betriebszustand.
Müdigkeitswarner
Der eingebaute Wecker:Das System analysiert über die Aufzeichnung der Augen- und Lidbewegungen und/oder das Lenkverhalten, ob der Fahrer müde wird. Ist das der Fall, mahnen akustische und optische Signale die Einhaltung von notwendigen Pausen an.
Pkw und leichte Nutzfahrzeuge müssen ab Juli einen Unfalldatenspeicher an Bord haben.
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Ergebnisbezogene Datenspeicherung
Bald fährt die BlackBox mit: Pkw und leichte Nutzfahrzeuge müssen ab Juli einen Unfalldatenspeicher an Bord haben. Diese Blackbox erfasst anonymisierte Fahrdaten wie Geschwindigkeit, Verzögerungswerte, Position, Neigung und E-Call-Daten bei einem Unfall.
Das Notbremslicht schaltet sich auch zu, sobald das ABS-System regelt.
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Notbremslicht
Achtung, starke Verzögerung! Bremst ein vorausfahrendes Fahrzeug mit starker Verzögerung (über 6 Meter/Sekunde) ab, warnt das Notbremslicht mit mehrmals pro Sekunde blinkenden Bremslichtern. Es schaltet sich auch zu, sobald das ABS-System regelt.
Intelligenter Geschwindigkeitsassistent
Immer das erlaubte Tempo im Sichtfeld:Der Assi zeigt das geltende Tempo. Wird es überschritten, warnt er mit optischen und akustischen Zeichen. Die jeweils gültigen Limits stammen aus der Verkehrszeichenerkennung und dem Navigationssystem.
Notfall-Spurhalteassistent
Der Geradeaus-Assi hält die Spur: Erkennt der Assistent eine Notsituation, etwa wenn das Fahrzeug in den Gegenverkehr gerät oder wenn es droht, von der Straße abzukommen, warnt der Notfall-Spurhalter und lenkt bei Bedarf sogar gegen.
Mit Kameras und Sensoren erkennt der Assistent Passanten und Hindernisse hinter dem Fahrzeug.
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Rückfahr-Assistent
Alles hinter dem Auto im Blick: Viele Unfälle passieren beim Ausparken und Rückwärtsfahren. Mit Kameras und Sensoren erkennt der Assistent Passanten und Hindernisse hinter dem Fahrzeug und warnt den Fahrer über das Display oder ein akustisches Signal.
Notbrems-Assistent
Automatisches bremsen bei Gefahr: Drohende Kollisionen mit Fahrzeugen und anderen Hindernissen auf der Straße sollen automatisch via Lidar, Radar und Kamera erkannt und im Notfall durch selbstständiges Bremsen verhindert werden.
Alkohol-Wegfahrsperre
Wer trinkt, bleibt Stehen: Alle Neuwagen müssen ab Juli über eine standardisierte Schnittstelle für die Nachrüstung einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre verfügen. Ein Kontrollgerät ist noch nicht Bestandteil der EU-Verordnung.
Immer mehr Assistenten greifen im Auto ein, wenn eine Gefahren- oder Notfallsituation entsteht. Gut so. Schließlich verhindert das schwere Unfälle und rettet Leben.