Audi A4/BMW 3er: Vergleich
Prestige-Duell in der Mittelklasse

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Der Wettlauf um die edelste Mittelklasse geht in eine neue Runde: BMW will mit dem ganz neuen 3er weiter wachsen. Audi hat seinen A4 modernisiert und kämpft um die gleichen Kunden. Ein erster Abgleich der Rivalen.
Das nennt man wohl ein klassisches Störfeuer. Nur eine Woche nachdem BMW stolz der Weltöffentlichkeit seinen neuen 3er präsentierte, kontert Audi mit einem neuen A4. Zufall? Natürlich nicht, sondern ein wohl geplantes Ablenkungsmanöver, um den Münchnern nicht allein die Show zu überlassen. Auge um Auge – die beiden Erzrivalen schenken sich nichts. Doch was da aus Ingolstadt vollmundig als neu angepriesen wird, ist in Wahrheit nur ein lauter Zwischenruf. Schon im ersten Satz der Pressemitteilung werden die Töne leiser: "Audi hat die A4-Baureihe überarbeitet", heißt es dort. Eine typische Modellpflege also. Schließlich wird der A4 inzwischen auch schon vier Jahre alt. Da mag er noch so gut dastehen, wenn BMW frisches Blech auf den Laufsteg fährt, kommt Audi unter Zugzwang.
Überblick: Alle News und Tests zum BMW 3er
Video: 3er BMW (2012)
Edel und sparsam
Überblick: Alle News und Tests zum Audi A4

Geschärfte Optik: Am Audi A4 hat sich die Scheinwerfergrafik deutlich geändert.
Die größeren Unterschiede zwischen A4 und 3er liegen in der Antriebstechnik. Audi setzt in der Regel auf Front-, BMW auf Hinterradantrieb. Auch bei der Kraftübertragung verfolgen beide Marken unterschiedliche Philosophien. Handschaltung mit sechs Gängen gibt es für A4 wie für den 3er. Wer allerdings eine Automatik wählt, bekommt bei Audi entweder ein stufenloses Getriebe (Multitronic) oder für die stärkeren Allrad-Motorisierungen das siebengängige Doppelkupplungs-Räderwerk (S-Tronic). BMW dagegen übernimmt nun auch für den 3er den Achtstufen-Wandlerautomaten von ZF. Er ist für alle Motoren erhältlich und serienmäßig mit Start-Stopp-Funktion ausgerüstet. In Sachen Effizenz hat BMW die Nase vorn. Zumindest auf dem Papier. Für den 320d Efficent Dynamics Edition kündigen die Münchner einen Fabelwert von 4,1 Liter Diesel pro 100 Kilometer an.
Damit hätte die 163 PS starke Limousine einen CO2-Ausstoß von 109 Gramm pro Kilometer. Audis Verbrauchskönig heißt A4 2.0 TDI, hat 136 PS und kommt auf einen Werkswert von 4,2 Liter (112 g/CO2 pro Kilometer). Auch beim Thema Hybrid will BMW Audi schlagen. Der Active Hybrid3 basiert auf dem 335i und hat 340 PS Systemleistung. Er soll bereits kurz nach Einführung der normalen 3er die Modellpalette ergänzen. Ein entsprechendes Gegenangebot aus Ingolstadt ist derzeit noch nicht in Sicht. Aber das kann sich ja schnell ändern. Ob der aufgefrischte A4 mehr als ein Störfeuer ist, wird der erste Test zeigen. Und auf der Straße sieht vieles oft ganz anders aus als im Prospekt.
Fazit
Dieses Wettrennen macht Spaß, denn Audi und BMW treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen. Nutznießer sind die Käufer. Beide Marken bieten immer mehr Hightech und supersparsame Dieselmotoren.
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