Audi A4 FSI gegen Mercedes C 180 Kompressor
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Zwei edle Frachter haben jetzt modernste
Motorentechnik an Bord: Audi setzt im A4 auf
Direkteinspritzung, Mercedes beim C-Modell
auf Kompressor. Was bringt mehr?
A4 FSI: Im Leerlauf fast wie ein Diesel
Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten. Wo früher die Schauerleute Kisten und Säcke über schwankende Planken schleppten, surren heute Portalkräne und stapeln die Container gleich zig Etagen hoch. Ähnlich rasant wie bei den Frachtern entwickelt sich die Lade-Technik auch im Autobau. Aus Kombis wurden feine Edel-Laster, mit bestem Teppich ausgeschlagen wie der Audi A4 Avant und das T-Modell der Mercedes C-Klasse.
Auch bei ihren jüngsten Motoren geht es um Ladungen: Der neue Einstiegsbenziner C 180 setzt auf den Kompressor. Die Benzin-Direkteinspritzung, auf die viele Kunden warten, kommt erst Ende des Jahres im C 200 CGI. Audi ist da schon weiter. Der 2.0 FSI im A4 ist nach dem 1,6-Liter im A2 schon der zweite Benzin-Direkteinspritzer. Dabei geht es ebenfalls um Ladungszustände: Motorenexperten sprechen vom Schichtladebetrieb, im Teillastbereich soll der Zweiliter besonders sparsam arbeiten.
Bleibt die Frage: Was bringt uns der ganze Fortschritt im Alltag? Im Audi dachte ich zuerst, ich sitze im falschen Auto. Der FSI erwacht kernig zum Leben. Fast wie ein Diesel im Leerlauf, läuft er nicht ganz sauber. Später beruhigt er sich, behält aber die Umgangsformen eines Hafenarbeiters: rau, aber herzlich. Gerade im Vergleich mit dem Mercedes ist er eigentlich immer der Lautere. Und dieser Unterschied ist subjektiv größer, als es die Messwerte aussagen. Der Mercedes läuft weicher und runder, bleibt brav und unauffällig wie der Disponent aus dem Büro. Nach Gänsehaut, wie früher beim Kompressor, klingt das wirklich nicht, immerhin verleiht ihm der metallische Klang eine interessante Note.
Auch bei ihren jüngsten Motoren geht es um Ladungen: Der neue Einstiegsbenziner C 180 setzt auf den Kompressor. Die Benzin-Direkteinspritzung, auf die viele Kunden warten, kommt erst Ende des Jahres im C 200 CGI. Audi ist da schon weiter. Der 2.0 FSI im A4 ist nach dem 1,6-Liter im A2 schon der zweite Benzin-Direkteinspritzer. Dabei geht es ebenfalls um Ladungszustände: Motorenexperten sprechen vom Schichtladebetrieb, im Teillastbereich soll der Zweiliter besonders sparsam arbeiten.
Bleibt die Frage: Was bringt uns der ganze Fortschritt im Alltag? Im Audi dachte ich zuerst, ich sitze im falschen Auto. Der FSI erwacht kernig zum Leben. Fast wie ein Diesel im Leerlauf, läuft er nicht ganz sauber. Später beruhigt er sich, behält aber die Umgangsformen eines Hafenarbeiters: rau, aber herzlich. Gerade im Vergleich mit dem Mercedes ist er eigentlich immer der Lautere. Und dieser Unterschied ist subjektiv größer, als es die Messwerte aussagen. Der Mercedes läuft weicher und runder, bleibt brav und unauffällig wie der Disponent aus dem Büro. Nach Gänsehaut, wie früher beim Kompressor, klingt das wirklich nicht, immerhin verleiht ihm der metallische Klang eine interessante Note.
C 180 Kompressor: kräftiger(er) Antritt
Mit seinen 143 PS scheint der C 180 Kompressor gegenüber dem 150-PS-A4 etwas im Nachteil, im Alltag sieht das anders aus. Der Mercedes tritt bei weniger Touren kräftiger an und gefällt dann mit gleichmäßigem, harmonischem Kraftaufbau. Stoisch wie der Schlepper im Hafen zieht er los: bedächtig, aber unaufhaltsam. Mit seinen Fahrleistungen liegt er näher am bisherigen Basis-180 mit 129 PS als beim C 200 Kompressor mit 163 PS, dem nächstgrößeren Motor. Das Sechsganggetriebe passt mit seiner Abstufung gut dazu und lässt sich zudem – da hat Mercedes wirklich Fortschritte gemacht – passabel schalten. Hier hätte sonst immer die Empfehlung für die Fünfgangautomatik (2007 Euro) gestanden, wir sparen sie uns diesmal.
Den Audi gibt es gar nicht erst mit Automatik. Wozu auch? Seine fünf Gänge rasten fast von allein ein, so leicht und locker geht der Schalthebel zur Hand. Der Zweiliter-FSI wirkt bei niedrigen Drehzahlen zunächst lahm und unbeholfen wie ein Tanker auf Reede, wird erst bei etwa 3500 Touren richtig lebendig. Dann dreht er allerdings lockerer und leichter weiter als der Mercedes-Motor.
Insgesamt kann man mit ihm etwa so schnell unterwegs sein wie mit dem C 180 Kompressor. Um es klar zu sagen: Angesichts der 150 PS müssen die Fahrleistungen des Audi enttäuschen. Der nominell gleich starke, aber viel bissigere 1.8 T zum Beispiel fährt in einer ganz anderen Liga. Wo bleibt also der Fortschritt? Schließlich versprachen uns die Entwickler, dass die Motoren mit der neuen, aufwendigen Technik auch spürbar an Leistung und Drehmoment zulegen würden.
Den Audi gibt es gar nicht erst mit Automatik. Wozu auch? Seine fünf Gänge rasten fast von allein ein, so leicht und locker geht der Schalthebel zur Hand. Der Zweiliter-FSI wirkt bei niedrigen Drehzahlen zunächst lahm und unbeholfen wie ein Tanker auf Reede, wird erst bei etwa 3500 Touren richtig lebendig. Dann dreht er allerdings lockerer und leichter weiter als der Mercedes-Motor.
Insgesamt kann man mit ihm etwa so schnell unterwegs sein wie mit dem C 180 Kompressor. Um es klar zu sagen: Angesichts der 150 PS müssen die Fahrleistungen des Audi enttäuschen. Der nominell gleich starke, aber viel bissigere 1.8 T zum Beispiel fährt in einer ganz anderen Liga. Wo bleibt also der Fortschritt? Schließlich versprachen uns die Entwickler, dass die Motoren mit der neuen, aufwendigen Technik auch spürbar an Leistung und Drehmoment zulegen würden.
Der Fortschritt kommt in kleinen Schritten
Größerer Zweifel schleicht sich auch angesichts der Verbräuche beider Autos ein, wo ja der entscheidende Vorteil liegen sollte. Sollte. Tatsächlich verbrauchte der Mercedes im Test 9,6 Liter Super auf 100 Kilometer, der Audi 9,9 Liter Super plus. Von den geizigen Dieseln will ich an dieser Stelle gar nicht reden, der Vergleich wäre ungerecht. Aber ein Basis-C-180-T-Modell mit, wie gesagt, vergleichbaren Fahrleistungen haben wir zuletzt mit 10,0 Litern gemessen. Und der temperamentvolle 1,8-Liter-Turbo genehmigte sich im A4 Avant auch nur 10,1 Liter. Der Fortschritt kommt in kleinen Schritten, so viel haben wir verstanden. Aber ehrlich, einen etwas größeren Effekt hatten wir uns schon erhofft.
Das wäre dann das Tüpfelchen auf dem i, denn abgesehen von den wenig begeisternden Motoren spielen die beiden Kombis ihre Rolle als noble Lastenträger nahezu perfekt. Der wohnlich eingerichtete Mercedes hat mehr Platz als der Audi, den mit 470 Litern größeren Kofferraum, und er darf mit 500 Kilo auch mehr einpacken. Der auffallend streng möblierte Audi verblüfft ein weiteres Mal mit der akribischen Sorgfalt, mit der er gebaut ist. Wen stört es da, dass er etwas enger geschnitten ist, das kleinere Ladeabteil hat (442 Liter) und mit 440 Kilo auch nicht allzu viel zuladen darf? Passend zu seinem schlankeren, kernigeren Auftritt, liegt der Audi straffer auf der Straße als der Mercedes, die Lenkung reagiert genauer und spontaner. Die Kehrseite: Audi-Kenner werden immer noch entfernt eine polternde Vorderachse hören, auch Bodenwellen nimmt der A4 eher harsch als verzeihend.
Der C 180 federt ausgewogener, komfortabler. Er fährt sich gelassen und ausgesprochen gutmütig. Im direkten Vergleich wirkt er eine Spur behäbiger als der sehr handliche Audi. Doch solche Finessen bleiben vor allem eine Frage des Geschmacks. Billig ist das Vergnügen mit den Nobel-Frachtern aber in keinem Fall: Der A4 Avant 2.0 FSI kostet 28.080, der Mercedes C 180 Kompressor T Elegance 30.276 Euro. Von einer Matrosen-Heuer kaum zu finanzieren.
Das wäre dann das Tüpfelchen auf dem i, denn abgesehen von den wenig begeisternden Motoren spielen die beiden Kombis ihre Rolle als noble Lastenträger nahezu perfekt. Der wohnlich eingerichtete Mercedes hat mehr Platz als der Audi, den mit 470 Litern größeren Kofferraum, und er darf mit 500 Kilo auch mehr einpacken. Der auffallend streng möblierte Audi verblüfft ein weiteres Mal mit der akribischen Sorgfalt, mit der er gebaut ist. Wen stört es da, dass er etwas enger geschnitten ist, das kleinere Ladeabteil hat (442 Liter) und mit 440 Kilo auch nicht allzu viel zuladen darf? Passend zu seinem schlankeren, kernigeren Auftritt, liegt der Audi straffer auf der Straße als der Mercedes, die Lenkung reagiert genauer und spontaner. Die Kehrseite: Audi-Kenner werden immer noch entfernt eine polternde Vorderachse hören, auch Bodenwellen nimmt der A4 eher harsch als verzeihend.
Der C 180 federt ausgewogener, komfortabler. Er fährt sich gelassen und ausgesprochen gutmütig. Im direkten Vergleich wirkt er eine Spur behäbiger als der sehr handliche Audi. Doch solche Finessen bleiben vor allem eine Frage des Geschmacks. Billig ist das Vergnügen mit den Nobel-Frachtern aber in keinem Fall: Der A4 Avant 2.0 FSI kostet 28.080, der Mercedes C 180 Kompressor T Elegance 30.276 Euro. Von einer Matrosen-Heuer kaum zu finanzieren.
Fazit und Technische Daten
Fazit Eigentlich ist dieser Zweikampf eine Frage des Geschmacks, weniger der Eigenschaften. Spitzen-Autos sind beide. Hier der Mercedes: geräumiger und komfortabler. Dort der Audi: mit Top-Design,-Qualität und der agileren Straßenlage. Und die Motoren? Tolle Technik, aber nocht fehlt die Reife. Ganz ehrlich, das kann erst der erste Schritt in diese Richtung sein ...
Ausstattung und Kosten
Das Preiskapitel gewinnt eindeutig der A4 Avant: Er ist gut 2000 Euro billiger und bringt im Gegensatz zur C-Klasse serienmäßig eine Klimaautomatik mit.
Wertung und Zeugnis
Wir orientieren uns am Maßstab. Heißt: Das jeweils meistverkaufte Modell in Deutschland markiert in jedem der fünf Wertungskapitel 100 Prozent. Für diesen Vergleich bedeutet das: Maß der Dinge bei den noblen Mittelklasse-Kombis ist der C-Klasse-Mercedes, hier in der Wertung als C 180 Kompressor T. In den jeweiligen Kapiteln zeigt sich, ob der Herausforderer Audi Avant 2.0 FSI jeweils besser oder schlechter abschneidet als der Mercedes C 180 Kompressor. So können Sie Ihren persönlichen Favoriten küren.
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