Wer an Heuschnupfen leidet, bekommt oft die ganze Palette an Auswirkungen ab: Husten, Niesen, Atemprobleme oder eine laufende Nase machen den Betroffenen während der Pollenflug-Saison von April bis August schwer zu schaffen.
Damit ist nicht zu spaßen, vor allem nicht beim Autofahren. Denn die Heuschnupfen-Symptome können im Straßenverkehr gefährlich werden.

Gefahr durch plötzliche Niesattacken

Plötzliche Niesattacken zum Beispiel können dafür sorgen, dass das Steuer verrissen wird. Laut ADAC legt man 14 Meter im Blindflug zurück, wenn man bei 50 km/h für eine Sekunde die Augen geschlossen hat. Je schneller man unterwegs ist, auf der Autobahn beispielsweise, desto größer die Strecke des Blindflugs.
Daneben kann auch das Kramen nach einem Taschentuch zu einer gefährlichen Ablenkung werden. Und auch geschwollene und tränende Augen gehören zu den Problemen, die der Heuschnupfen verursacht.

Gewisse Dinge sind zu beachten

In Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) heißt es: "Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird." 
Heißt: Wenn man sich trotz seiner Allergie sicher und umsichtig verhält, ist das Autofahren mit Allergie natürlich nicht verboten. Trotzdem sollten Allergiker gewisse Dinge beachten. "Autofahrer, die von einem 'Allergieschub' überrascht werden, sollten die Fahrt deshalb aus Sicherheitsgründen sofort ab- oder zumindest unterbrechen", sagt Andrea Häußler, Verkehrsexpertin des TÜV Süd.
Wem die Allergie zu schaffen macht, sollte eine Pause einlegen.
Bild: Sven Krieger

Bei vielen Allergikern sind es Medikamente, die die Beschwerden lindern sollen. Expertin Häußler warnt allerdings: "Selbst rezeptfreie Medikamente können müde machen und das Reaktionsvermögen deutlich einschränken – und das birgt Gefahren am Steuer. Den Beipackzettel gründlich zu lesen und gegebenenfalls Rücksprache mit einem Facharzt zu halten, ist daher Pflicht."
Der Rat der TÜV-Expertin: Die Medikamente abends vor dem Schlafengehen einnehmen und bei Müdigkeit ganz auf das Auto verzichten.

Pollenfilter hält Blütenstaub draußen

Gleichzeitig können Autofahrer mit Heuschnupfen einiges tun, um sich selbst zu helfen. So hindert ein Pollenfilter den Blütenstaub daran, ins Wageninnere zu gelangen. Bei den meisten Automodellen gehört ein Pollenfilter bereits zum Serienumfang.
Er sollte regelmäßig nach Herstellerangaben gewechselt werden, da er sich sonst mit der Zeit zusetzt und die Luftzirkulation im Auto behindert. Damit ein Pollenfilter seine Wirkung entfalten kann, müssen Fenster und Schiebedach jedoch auch bei schönstem Sommerwetter geschlossen bleiben.
Was in der Pollen-Hochsaison ebenfalls hilft: Im Schatten von Bäumen zu parken, sollten anfällige Autofahrer wegen herabfallender Pollen vermeiden. Außerdem hilft es, die Jacke vor dem Einsteigen in den Kofferraum zu legen, damit die anhaftenden Pollen nicht ins Wageninnere gelangen. Auch das regelmäßige Aussaugen des Autos und Abwischen der Armaturen hilft – so werden die Pollen immer wieder eliminiert. 

Von

Andreas Reiners