"Das Bremspedal pulsiert, was passiert da unter meinem Fuß? Hilfe, die Bremse stottert!" So klang es, als mancher alte Hase das erste ABS verteufelt hat. "Um Gottes willen, bleiben wir doch lieber bei unserer Einkreis-Trommelbremse ohne Elektro-Schnickschnack ..." Tja, heute lachen wir über die Ängste von damals und schätzen den glasklaren Sicherheitsvorteil, den ABS bietet. Beim Bremsen noch ausweichen zu können, das gehört glücklicherweise so selbstverständlich zum Auto wie Fensterheber und Benzineinspritzung. Seitdem zog immer mehr Elektronik ins moderne Fahrzeug. Technik, die einparken kann, Routen findet, Leben rettet, Sprit spart oder einfach nur das Leben versüßen will. Verspricht sie zumindest. Denn mit dem Einzug der Chips wächst auch das Misstrauen. Der Chauffeur wird beim Autofahren entmündigt, kann es vielleicht doch besser.

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Reportage Elektronik im Auto
Wer kann am Ende jubeln? Die Technik oder vielleicht doch der Mensch?
Sind Fahrgefühl, Routine und Reflexe etwa die besseren Grundlagen für eine reibungslose Fahrt? Wir wollen es genau wissen und fordern die Technik von aktuellen Automodellen zum entscheidenden Kampf heraus. Mensch oder Maschine: Wer kann es besser? In zwölf Runden testen wir, ob das Hirn etwa besser arbeitet als moderne Elektronik, ob Bits und Bytes das Autofahren sinnvoll unterstützen oder eventuell sogar stören. Immer wenn die Maschine stolpert, geht die Runde an den Menschen. Um es klar zu sagen: Bei der Sicherheit machen wir keine Experimente. Ein aufmerksamer Mensch mag vielleicht im Dunkeln einen kleinen Vorteil gegenüber einer Infrarot-Nachtsichttechnik haben (in der Mercedes S-Klasse für 3296 Euro Aufpreis). Trotzdem empfehlen wir niemals, auf ein solches System komplett zu verzichten – wer’s will, bekommt eine wertvolle Unterstützung. Falls Technik in diesem Vergleich die eine oder andere Runde gewinnt, heißt das natürlich umgekehrt: Der Mensch darf sich bitte niemals stumpf auf die Elektronik verlassen. Am Ende fährt und entscheidet immer noch der Kopf hinterm Steuer. Also auf in den Kampf Mensch gegen Maschine.
Wie das Duell ausgeht, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel gibt es als Download im Heftarchiv.

Fazit

Erstaunlich, wo die Elektronik überall mitmischt. Sie hilft beim Sparen, unterstützt beim Einparken, korrigiert in verfahrenen Situationen. Mehr nicht. Die Maschine hilft zwar, packt mit an. Oft kann es der Mensch aber dann doch besser. Richtig rund läuft’s erst, wenn Mensch und Maschine aufmerksam zusammenarbeiten. Wie, das zeigt das Beispiel der aktiven Lenkung. Das System des Audi A5 unterstützt ungeübte Fahrer mit schlauer Regelung, kann intuitives Handeln aber nicht vollends ersetzen. Keine Diskussionen gibt es dagegen bei ESP oder Reifendruckkontrolle. Hier fühlt und regelt die Elektronik feiner, schneller, sicherer. Am Ende steht fest: Auch wenn wir es manchmal einen Tick besser können – auf Elektronik im Auto wollen wir mit Sicherheit nicht verzichten.