Wer sein Auto nach der Wäsche mit einem Autowachs behandelt, verleiht dem Lack einen schönen Glanz und versiegelt ihn. Das sorgt dafür, dass er nicht so schnell wieder neu verschmutzt. Außerdem schützt das Wachs die Fahrzeugoberfläche vor Umwelteinflüssen wie Regen, Sonnenlicht, Blütenstaub, Vogelkot, Insekten, Schnee oder Streusalz. Empfehlenswert ist, sein Auto mindestens zwei Mal im Jahr zu wachsen. Einmal im Herbst, um den Wagen mit einer Schutzschicht vor Streusalz und Split zu versehen. Und einmal im Frühjahr, um die Wachsschicht zu erneuern.
Mehr zum Thema: Autowachse im Vergleich

Anleitung zum Wachsen des Autos

In vielen Waschstraßen gehört das sogenannte "Heißwachs" bei den teureren Waschprogrammen zum Standard. Nachdem der Wagen einshampooniert, gebürstet, abgeduscht und schließlich getrocknet wurde, wird eine dünne Waschschicht aufgesprüht. Nutzen und Haltbarkeit des Heißwachs aus der Waschstraße sind allerdings weitaus geringer, als wenn man den Wagen gründlich von Hand mit Hartwachs einreibt. Das gilt auch für andere im Handel erhältlichen Sprühwachse. Das Auftragen kostet zwar deutlich weniger Zeit, aber dafür ist das Ergebnis weniger nachhaltig. Wer Wert auf länger anhaltenden Schutz legt, greift deswegen zum Hartwachs. Dabei kann man sich am Vorgehen der Waschstraße orientieren.
• Vor dem Auftragen des Autowachs, muss das Auto gewaschen werden; dabei wird nicht nur der Schmutz, sondern vor allem auch die alte Wachsschicht entfernt. Sollte der Lack mit der Zeit schon ein wenig stumpf geworden sein, empfiehlt es sich außerdem, ihn zuvor noch einmal ordentlich zu polieren.
• Das Wachs selbst trägt man schließlich entweder mit einem speziellen Pad, einem Schaumstoffschwamm oder nur mit den Händen auf. Ob es dabei in kreuzförmigen Bewegungen, also erst mit Quer- und dann mit Längsbewegungen, oder kreisförmig aufgetragen wird, ist egal.
• Danach heißt es warten – und zwar bis das Wachs getrocknet ist und die darin befindlichen Lösungsmittel verdampft sind. Das kann einige Stunden dauern, genaue Angaben zu der Wartezeit finden sich in der Regel auf der Verpackung.
Frischer Glanz ohne Polieren
Nachdem das Wachs getrocknet ist, müssen die Reste mit einem sauberen Tuch abgetragen werden.
• Ein einfacher Test verrät, ob die Wachsschicht trocken ist: Bleibt nach einem Fingerwisch über den Lack eine glänzende Oberfläche zurück, kann man sich wieder an die Arbeit machen. Dann müssen die Wachs-Reste noch mit einem sauberen Tuch entfernt werden.
Wichtig: Autowachs ist generell zwar nicht gesundheitsschädlich, doch vorsichtshalber sollte man vor dem Auftragen Handschuhe anziehen. Am besten bearbeitet man beim Wachsen außerdem immer einen Teil des Autos nach dem anderen und nicht gleich den ganzen Wagen auf einmal. Man sollte genau darauf achten, dass Plastik- und Gummiteile nicht mitbehandelt werden. Ihnen kann das Wachs schaden – im Zweifelsfall also lieber vorher abkleben. Auch die Scheiben sollten nicht gewachst werden, für die Glasflächen gibt es spezielle Versiegelungen, die auch an den Spiegeln angewendet werden können.

Welche Autowachs-Produkte gibt es?

Auch wenn in den Regalen der Autoteile-Läden, Tankstellen und Baumärkte zahlreiche Wachse lagern – sie sind sich alle ähnlich und lassen sich im Grunde in zwei Gruppen einteilen: Natur- und Synthetikwachse. Die Naturwachse bestehen, wie der Name schon sagt, aus natürlichen Inhaltsstoffen. Als Basis dient fast immer ein aus den Blättern der Carnauba-Pflanze gewonnenes Wachs. Zusätzlich kommen oft Bienenwachs, Mandelöl oder sogar Aloe Vera zum Einsatz. Synthetikwachse werden künstlich hergestellt. Mitunter werden auch beide Arten vermischt, viele bezeichnen das als Hybridwachs. Wichtig: Besser oder schlechter ist keines der beiden Wachse, generell sind die Naturwachse aber teurer.
Außerdem kann man Autowachse noch in Hart- und Sprühwachse unterscheiden. Während erstere von Hand aufgetragen werden müssen, können die anderen einfach aufgesprüht werden. Die Haltbarkeit von Sprühwachsen ist aber deutlich geringer als die von Hartwachsen.

Worauf sollte man beim Wachs-Kauf achten?

Um aus der großen Auswahl an Autowachsen das richtige zu finden, sollte man sich einige Punkte genauer anschauen. Unterschiede gibt es unter anderem bei:

Schutzwirkung. Nicht alle Autowachse schützen vor jedem Einfluss. Wichtig ist bei der Auswahl, dass man zu einem Wachs greift, dass den Lack auch vor UV-Strahlen bewahrt.
Glanzfaktor. Nicht jedes Wachs sorgt für den gleichen, brillanten Glanz. Hier sind die Hinweise auf der Verpackung allerdings nicht sonderlich hilfreich, jeder Hersteller verspricht natürlich das beste Ergebnis mit seinem Wachs.
Inhaltsstoffe. Wer Wert auf ein ökologisch sauberes Produkt legt, sollte sich die Inhaltsstoffe genau anschauen und darauf achten, ein Naturwachs zu kaufen. Ganz ohne Zusätze kommen allerdings auch diese meist nicht aus, Lösungsmittel und Emulgatoren sind in fast allen Wachsen enthalten.
Preis. Die Preisunterschiede bei den Autowachsen sind enorm, es gibt bereits Produkte für rund einen Euro pro 100 Milliliter, während bei anderen das zehnfache dafür fällig wird. Teurer bedeutet aber nicht immer besser!

Welche Alternativen gibt es zum Autowachs?

Neben den Autowachsen finden sich im Fachhandel auch spezielle Lackversiegelungen, die meist unter dem Namen Nano- oder Keramik-Versiegelung vertrieben werden. Diese Versiegelungen arbeiten mit winzig kleinen Silizium-Partikeln, die auf die Fahrzeugoberfläche aufgetragen werden. Anders als das Wachs, das nur "auf" dem Lack liegt, verbinden sich die Versiegelungen mit dem Lack. So werden auch kleinste Kratzer ausgeglichen und der Schutz vor Schmutz und Umwelteinflüssen ist noch mal höher als mit Autowachs. Wasser perlt an einem nanoversiegelten Auto deutlich besser ab und wäscht einen Großteil des Alltag-Drecks einfach ab. Allerdings sind diese Versiegelungen in der Regel teurer als Autowachs und fördern auch den Glanz nicht so sehr wie ein Wachs.
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Von

Michael Gebhardt