Wer zahlt den Kratzer?
Klarer Fall: Da hat jemand einen scharfen Gegenstand angesetzt und den Wagen mutwillig beschädigt.

Was für ein Ärger! Viele Autofahrer haben das schon mal erlebt: Sie kehren zu ihrem abgestellten Auto zurück und entdecken einen großen Kratzer. Bei genauerem Hinsehen wird klar: Das war Vandalismus. Besonders ärgerlich: Sofern es keinen konkreten Verdacht gibt, fehlt vom Täter oft jede Spur. Zeugen oder Videoaufnahmen vom Tatort gibt es nur in wenigen Fällen. Doch trotzdem lohnt sich die Anzeige bei der Polizei – nicht nur aus Versicherungsgründen. Manchmal häufen sich Vandalismus-Fälle in einer Region, dann steigt mit jeder Anzeige die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter gefasst wird. AUTO BILD erklärt Schritt für Schritt das Vorgehen, wenn das Auto mutwillig beschädigt wurde.

Das ist zu tun, wenn das Auto zerkratzt wurde

Beweise sammeln: Der erste Schritt, nachdem das zerkratzte oder anderweitig beschädigte Auto entdeckt wurde, ist: Fotos machen. Noch am Tatort sollte man das Smartphone zücken und den Schaden sowie die Umgebung großzügig abfotografieren.
Anzeige erstatten: Als Nächstes sollte der Weg zur Polizei führen, um Anzeige wegen Sachbeschädigung zu erstatten. Die Beamten benötigen genaue Informationen wo und in welchem Zeitraum das Auto am Tatort abgestellt war und ob es vielleicht Verdächtige gibt. Die Fotos können als Beweismittel vorgelegt werden. In vielen Bundesländern kann man mittlerweile auch über die sogenannte Online-Wache Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten. Das erspart den Gang zur Dienststelle.
Kfz-Versicherung benachrichtigen: Kann die Polizei den Täter nicht ermitteln oder ist es dem Täter finanziell nicht möglich, für den Schaden aufzukommen, muss die eigene Kfz-Versicherung einspringen. Ärgerlich: Haftpflicht- und Teilkasko-Versicherte gucken in die Röhre, Vandalismus wird nur von der Vollkasko-Versicherung abgedeckt. Damit die Versicherung zahlt, ist eine vorherige Anzeige bei der Polizei unabdingbar. Wichtig: Zuvor ausrechnen, ob es sich lohnt, den Schaden regulieren zu lassen. Denn dabei wird die Selbstbeteiligung (liegt in der Vollkasko meist bei 300 Euro) fällig. Wer keine Versicherung mit Rabattschutz hat, wird außerdem in der Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft. Das bedeutet steigende Beiträge. Unterm Strich kann es dann günstiger sein, den Schaden selbst zu bezahlen.
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Schaden beheben: Handelt es sich um leichte Kratzer an der Oberfläche, lassen sie sich meist leicht wegpolieren. Das kann man auch selber machen. Doch wer Vandalismus zum Opfer fällt hat in den seltensten Fällen dieses "Glück im Unglück". Meist wurde ein scharfer Gegenstand am Lack angesetzt und der Kratzer geht bis aufs Blech. Da hilft nur ein Besuch beim Lackierer, der muss den Kratzer auffüllen und anschließend lackieren. Wer Geld sparen will und etwas geschickt ist, kann das Autoteil vorher selbst abbauen. Wichtig ist, dass man nicht zu lange mit der Ausbesserung wartet – ein Kratzer bietet viel Angriffsfläche für Rost.