Im Januar 2017 begann Norwegen als erstes Land in Europa mit der Abschaltung von UKW-Sendern. Innerhalb eines Jahres soll laut der Regierung der Umstieg auf Digital Audio Broadcast (DAB+) schrittweise von Süden nach Norden erfolgen. Aber auch in anderen Ländern – wie beispielsweise Italien – nimmt das Thema "Digitaler Radioempfang" immer weiter an Fahrt auf. Schließlich profitieren sowohl Konsumenten als auch die Industrie von der Technologie. Vor allem für die Autoindustrie wird DAB+ immer wichtiger. Das ist das Ergebnis der internationalen Automotive-Tagung des Digitalradio-Weltverbandes WorldDAB in München. Aus diesem Grund erneuerten prominente Teilnehmer aus den Bereichen Autohersteller, Programmanbieter und Regulierer nun erneut die Forderung, dass das Digitalradio DAB+ als Standard in jedes Auto gehöre.

DAB+-Autoradios als Standard

"An DAB+ führt aus meiner Sicht auch für die privaten Anbieter kein Weg mehr vorbei", sagte Siegfried Schneider, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Medienanstalten (DLM). Dem sollen laut des CSU-Politikers auch die deutschen Automobilhersteller Rechnung tragen, indem sie in ihren Fahrzeugen DAB+-Autoradios als Standard anbieten. Ganz unbegründet ist diese Forderung nicht. Denn sieht man sich das aktuelle Sortiment der Automobilbauer in Deutschland an, gibt es entsprechende Empfänger für die Fahrzeuge oft nur gegen Aufpreis als optionale Ausstattung.

Verbreitung: Deutschland auf Platz 7

Und das spiegelt sich auch in der Verbreitung von DAB+ hierzulande wieder: Während in Norwegen und Großbritannien 98 und 87 Prozent der Neuwagen mit DAB+ als Serienausstattung ausgerüstet sind, kommt Deutschland lediglich auf 21 Prozent und liegt damit noch hinter Australien (34 Prozent) und den Niederlanden (26 Prozent) auf Platz 7. Das dürfte sich aber schlagartig ändern, sobald DAB+-Empfänger in Fahrzeugen zur Serienausstattung gehören. (Hier finden Sie alle Infos zur neuen DAB+-Pflicht ab Ende 2020.)