(dpa) Beim ersten bundesweiten Blitz-Marathon am 10./11. Oktober 2013 wurden mehr als drei Millionen Autofahrer kontrolliert. 83.000 von ihnen waren trotz der umfangreichen Vorwarnung zu schnell unterwegs, teilte das federführende nordrhein-westfälische Innenministerium am 11. Oktober in Düsseldorf mit. Die Quote liege bei 2,7 Prozent und sei noch niedriger als bei den bisherigen landesweiten Aktionen in NRW. "Das war ein guter Tag für die Verkehrssicherheit in Deutschland. Wir Innenminister sind sehr zufrieden", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) und sprach sich für eine Wiederholung der Aktion aus.
Fast 15.000 Polizisten kontrollierten an mehr als 8700 Stellen von Donnerstagmorgen, 6 Uhr, bis Freitagmorgen, 6 Uhr. Im Norden meldete die Polizei bereits am ersten Tag ein deutlich gedrosseltes Tempo: "Wir stellen fest, dass die Leute langsamer fahren", sagte ein Sprecher des Innenministeriums von Mecklenburg-Vorpommern. So sei an einem Kontrollpunkt in Schwerin kein einziger Raser erwischt worden, während an derselben Stelle sonst dutzendweise Autofahrer als zu schnell auffallen.
Hier werden Sie geblitzt!
Im Südwesten bremste starker Regen den Verkehrsfluss. Entsprechend wenig Temposünder wurden geblitzt.
Auch aus Hamburg und Schleswig-Holstein wurde ein auffällig ruhiger Berufsverkehr gemeldet. Im Südwesten bremste zusätzlich starker Regen den Verkehrsfluss. Entsprechend wenig Temposünder fielen auf, hieß es in Stuttgart. In Dortmund sei ein Raser dafür gleich zweimal geblitzt worden, teilte die Polizei mit. Das erste Mal raste er trotz der groß angekündigten Aktion mit Tempo 96 statt 50 Stundenkilometern in eine Kontrollstelle. Dabei wurde festgestellt, dass er seine Kfz-Steuer nicht bezahlt hatte. Mit quietschenden Reifen fuhr er wutentbrannt davon – und landete mit Tempo 78 direkt in der nächsten Tempofalle. Macht zusammen 230 Euro Geldbuße, vier Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot.

Polizeigewerkschaft fordert schärfere Strafen für Raser

In Krefeld und Hückeswagen (Nordrhein-Westfalen) gerieten Lamas ins Visier der Tempokontrolleure. Die entlaufenen Tiere verhinderten dort eine Weile weitere Kontrollen, weil die Beamten alle Mühe hatten, die Andentiere wieder einzufangen. Auf der A1 bei Lübeck kam der Verkehrssünder aus der falschen Richtung: Ein Radfahrer war als Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs – und wurde vom Kontrollteam gestoppt. In Köln wurde ein Autofahrer mit Tempo 91 in einer Tempo-50-Zone gemessen. Weil sein Flensburger Konto bereits 16 Punkte aufwies, ist sein Führerschein nun futsch.