BMW 5er (Typ E39): Gebrauchtwagen-Test
Ja, ich bin ein Wiederholungstäter

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AUTO BILD-Mitarbeiter Stefan Diehl hat es wieder getan: Er hat zum zweiten Mal in drei Jahren einen BMW 5er gekauft. Weil kaum einer weiß, wie gut so ein E39 ist, sind sie richtig billig.
Aus Erfahrung wird man klug, sagt der Volksmund. Und weil ich in den vergangenen drei Jahren gute Erfahrungen mit einem BMW 5er der Baureihe E39 (1995 bis 2004) gemacht habe, kauf ich mir wieder einen. Ich gebe es zu: Ich bin ein Wiederholungstäter. Der Reihe nach. 2010 fand ich einen supergepflegten 523iA aus zweiter Hand mit 118.000 Kilometern auf der Uhr. Neupreis 1997: 75.000 Mark. Ende 2010: gerade noch 4400 Euro. In den folgenden drei Jahren spulte ich problemlose 50.000 Autobahn-Zähler obendrauf. Besondere Vorkommnisse? Keine. Okay: Ein paar Querlenker, Bremsbeläge, neue Dämpfer und Federn (eine brach im Winter 2012) waren fällig. Normaler Verschleiß. Sonst? Getriebeöl gewechselt, jedes Jahr die kleine Wartung – das war's. Der TÜV-Prüfer sagte im Sommer 2013 lächelnd: "Der macht noch mal 100.000 Kilometer."Nun entdeckte ich an einem sonnigen Tag im Februar zusammen mit meinem Patenjungen Tim bei einem freien Händler in Bad Schwartau (Schleswig-Holstein) mein Auto – nur drei Jahre jünger. 4990 Euro will der Händler haben. Ich bin neugierig. Erster Eindruck? Gut. Der Bayern-Express strahlt in fast makellosem Lack, hat kaum Steinschläge an der Front. Dieser 520er hat nicht auf der Bahn gedrängelt. Ausstattung? Angemessen: Automatikgetriebe, Klimaautomatik, Schiebedach. Doch der modellgepflegte E39 kann mehr. Normalerweise soll ein Facelift ja straffen, doch seit Ende 2000 haben 5er Augenringe. Celis heißen die Doppelstandlicht-Kringel vorn. Sie sind bei Nachrüst-Tunern sehr beliebt. Und weil einst auch Xenon bestellt wurde, ist eine Scheinwerferreinigungsanlage ebenfalls dran. Dazu kommen: Alarmanlage, selbsttönende Spiegel, Regensensor, Parkhilfe vorn und hinten. Der Clou aber: Das schnurlose Siemens-Autotelefon – das leider nicht funktioniert. Doch ein gebrauchtes Mobilteil gibt es ab 50 Euro bei Ebay. Auch praktisch: Das Multifunktionslenkrad mit Fernbedienung für Telefon, Tempomat und mit Tunneltaste (die schaltet die Klimaanlage auf Umluft). Was fehlt? Vielleicht eine Sitzheizung. Doch die rüste ich mir nach. Kostet rund 200 Euro.Was nicht fehlt: Dynamik. Mein Alter bringt 170 PS aus 2,5 Liter Hubraum. Der Neue hat genauso viel Leistung, allerdings aus 2,2-Liter Zylindervolumen. Die Fahrwerte sind vergleichbar. Der Verbrauch liegt bei entspanntem Gleiten auf der Bahn mit 8,5 Liter Super pro 100 Kilometer für einen 1,6-Tonnen-Oberklässler völlig im Rahmen. Also alles gut? Nun: kaputtes Telefon, polternde Vorderachse und ein trüber Außenspiegel. Geht noch was beim Preis? Verkäufer Andreas sagt: "Klar, aber dann ohne Gewährleistung." Ich bin Schrauber und kaufe. Wir einigen uns auf 4050 Euro. Ein fairer Preis für weitere gute Erfahrungen mit einem E39. In der Bildergalerie zeigen wir, auf welche Mängel Käufer beim gebrauchten BMW 5er achten sollten.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Fazit
Luxus und Laufkultur für kleines Geld. Für 4000 Euro gibt's kaum bessere Autos auf diesem Niveau. Das Fahrwerk zeigt zwar erhöhten Verschleiß, aber Ersatz gibt's günstig – und Rost ist unbekannt.
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