Eine Sensation ist es nicht mehr. Dafür haben es die Spatzen schon zu laut von den Dächern gepfiffen. Aber eine gute Nachricht für alle Motorsport-Fans im Allgemeinen und die der DTM (Deutsches Tourenwagen Master) im Besonderen, ist es allemal. Mit BMW kommt 2012 der so lang ersehnte dritte Hersteller in die DTM. Dort hatten sich seit dem Rückzug von Opel am Ende der Saison 2005 nur noch Mercedes und Audi duelliert. Schon beim Saisonauftakt der DTM Mitte April in Hockenheim hatte Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich erklärt: "BMW würde perfekt in die DTM passen. Da wären die drei deutschen Premiumhersteller in einer Motorsportserie vereint." Was er da noch im Konjunktiv formulieren musste, kann nun Wirklichkeit werden.

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Eine kleine Hintertür lassen sich die Bayern nämlich noch offen. "Der Vorstand der BMW AG hat eine positive Grundsatzentscheidung für ein Engagement des Unternehmens im neu ausgerichteten Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) ab 2012 getroffen. Dazu müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, an denen der Dachverband ITR derzeit arbeitet. In Erwartung eines positiven Abschlusses trifft BMW Motorsport auf der Technikseite entsprechende Vorbereitungen. Die endgültige Entscheidung soll im Jahresverlauf fallen", heißt es in einer BMW-Pressemiteilung.
BMW M3 E30
Mit dem M3 der Baureihe E30 feierte BMW in den 1980ern Erfolge in der DTM.
"Mit der Neuausrichtung unseres Motorsport-Programms nach dem Formel-1-Ausstieg heben wir unsere Präsenz im Produktionswagensport auf eine neue Ebene. Sport- und Tourenwagen aus dem Hause BMW haben überall auf der Welt Erfolge errungen und das sportliche Profil der Marke von Beginn an maßgeblich geprägt. Für uns ist es deshalb nur konsequent, nach dem Abschied aus der Formel 1 zu unseren Wurzeln zurückzukehren und das Engagement in dieser Disziplin auszuweiten", begründet Entwicklungsvorstand Dr. Klaus Draeger das mögliche DTM-Engagement.

Für BMW ist das die Rückkehr in die Rennserie, die lange Jahre die sportliche Heimat der Bayern war. Als die DTM-Vorgängerserie Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft 1984 ihr Debüt gab, war am Ende Volker Strycek mit einem BMW 635 CSi Meister. Jener Strycek, den die meisten DTM-Fans als Sportchef von Opel in Erinnerung haben. Bis zu ihrem DTM-Abschied 1992 stellte BMW 1987 mit Eric van de Poele und 1989 mit Roberto Ravaglia zwei weitere Meister. Mit bisher 50 Rennsiegen liegt die Marke in der ewigen DTM-Bestenliste hinter Mercedes (153) und Audi (52) auf Rang drei. Als bester BMW-Fahrer brachte es Johnny Cecotto auf immerhin 14 Rennerfolge.

Von

Thomas Arndt