BMW i7 xDrive60: Test, Elektro, Motor, Preis, Akku, Reichweite
Elektro-Schock in der Luxusklasse? Neuer BMW i7 im ersten Test
BMW i7 xDrive60 im Test
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Der stromernde Luxus wird mit dem BMW i7 xDrive60 neu definiert. Ob er aber tatsächlich das "beste Auto der Welt" ist, zeigt der AUTO BILD-Test.
Bild: AUTO BILD
Wer einen Luxusliner wie den BMW i7 besteigt, der will nicht hinter dem Lenkrad sitzen, sondern in der Executive Lounge, einem ausfahrbaren Liegesessel mit Beinauflage und verstellbaren kuscheligen Nackenkissen in der zweiten Reihe, gleich hinter dem Beifahrersitz.
Denn nur dort gibt es das ganz große Kino. Aus dem Dachhimmel klappt auf Wunsch ein 80 Zentimeter (31,3 Zoll) großer Bildschirm mit 8K-Auflösung aus. Doch hier hebt sich nicht der Vorhang, sondern es schließen im selben Moment die Sonnenrollos an der Heck- und den Seitenscheiben. Das Ambientelicht wird gedimmt, und statt eines Gongs, der die Filmzeit einläutet, erklingt eine heitere Melodie, die der Komponist und Oscarpreisträger Hans Zimmer ersonnen hat.

Ganz großes Kino: Für die Fondpassagiere gibt es Filmprogramm auf einem 8K-Bildschirm mit 31,3 Zoll Diagonale.
Bild: Tom Salt
Der Mann, der auch für die Sounds in den unterschiedlichen Fahrmodi verantwortlich zeichnet. Das Kinoerlebnis wird einmal mehr durch das Bowers-&-Wilkins-Soundsystem unterstützt, das die Töne nicht nur aus bis zu 35 Lautsprechern abfeuert, sondern das Ganze auch noch mit 1965 Watt verstärkt.
Streaming-Dienste sorgen fürs Programm
Das Angebot umfasst Amazon Prime, Netflix und was der Reisende sonst noch aus seinem privaten Portfolio mitbringt. Natürlich kann auch nur TV gesehen, Radio gehört oder Spotify bemüht werden. Gesteuert wird das Entertainment, neben Klima, Sitzeinstellung, Sonnenrollos und Ambientelicht, von den Reisenden in der zweiten Reihe über einen in den Türen verbauten 5,5 Zoll großen Touchscreen.
Fahrzeugdaten
Modell
BMW i7 xDrive60
Motor Bauart vorn
Leistung vorn
Motor Bauart hinten
Leistung hinten
Drehmoment vorn/hinten/gesamt
Spitzenleistung gesamt
Vmax
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Radgröße
Reichweite*
Verbrauch*
Batterieart
Batteriekapazität brutto/netto
Ladeleistung AC/DC
Ladeanschluss
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebr./ungebr.
Stützlast
Kofferraumvolumen
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Grundpreis
Testwagenpreis (wird gewertet)
Die Türen selbst öffnen hier wie da vollautomatisch. Entweder auf Ansage oder Knopfdruck – und werden auch so geschlossen. Steht wer oder was im Weg, sorgen Sensoren dafür, dass es nicht zu unerwünschten Berührungen kommt.
Massagefunktion auf allen Plätzen
Und so schälen sich die Reisenden nach langer Fahrt – auf allen Plätzen sanft oder kräftig massiert – völlig entspannt aus den Polstern. Zumal der schon erwähnte Luxussitz im Fond auch noch einen Neigungswinkel der Rückenlehne von 42,5 Grad bietet. Was mit Blick auf die großzügige Kopffreiheit ebenfalls Reisekomfort der Extraklasse verspricht.

Reisekomfort der Extraklasse: Wer mag, macht den i7-Fond zur bequemen Lounge mit entspannter Liegeposition.
Bild: Tom Salt
Der wird zudem von einer adaptiven Zweiachs-Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung und einem adaptiven Fahrwerk unterstützt. Im Zusammenspiel mit den für jedes Rad einzeln elektronisch geregelten Dämpfern schwebt der i7 nur so dahin. Es ist nahezu egal, welches Ungemach die Straße bereithält, die Insassen merken davon so gut wie nichts.
Im Antrieb steckt reichlich Kraft
Und das, obgleich der Luxus-Bayer mit 21-Zoll-Rädern und Mischbereifung bestückt ist und ob seiner 101,7 kWh fassenden Batterie satte 2,8 Tonnen wiegt. Immerhin knapp 500 Kilogramm mehr als ein 7er mit Verbrenner. Doch genau der Antrieb macht den Unterschied.

Kraftpaket: Dank 544 PS und 745 Nm stürmt der 2,8 Tonnen schwere i7 xDrive60 in glatten 5 Sekunden auf Tempo 100.
Bild: Tom Salt
Der i7 xDrive60 wird von zwei lautlos arbeitenden Elektromotoren angetrieben. Der an der Vorderachse leistet 258 PS, der am Heck 313. Im Zusammenspiel stellen sie eine Systemleistung von 544 PS und ein maximales Drehmoment von 745 Newtonmetern zur Verfügung. Und genau da beginnt dann auch der Fahrspaß für den Piloten.
Messwerte
Modell
BMW i7 xDrive60
Beschleunigung
0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
0–160 km/h
0–200 km/h
Zwischenspurt
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung v./h.
Wendekreis links/rechts
Sitzhöhe
Bremsweg
aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm
Innengeräusch
bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130/160 km/h
Verbrauch
Sparverbrauch
Testverbrauch
Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe)
Sportverbrauch
CO2 (lokal)
Reichweite
Abseits der Liegewiese, aber in nicht minder feine und absolut langstreckentaugliche Polster geschmiegt, kann er bei einem beherzten Tritt auf das E-Pedal in von uns gemessenen 5,0 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. Wer die Energiezufuhr nicht unterbricht, wird in 16,4 Sekunden Tempo 200 erreichen und am Ende ohne Zugkraftunterbrechung eines Getriebes bis zu 240 km/h schnell sein.
Auch Kurven meistert der schwere BMW
Das ist schon imposant, wenn ein 5,40 Meter langer Straßenkreuzer emissionsfrei derart beflügelt über die freien Strecken der Autobahn jagt. Selbst Kurven kann das elektrische Dickschiff dank der mitlenkenden Hinterachse.
Natürlich wäre gelogen, würde man behaupten, das Gewicht wäre hier nicht zu spüren. Es wird aber durch das Fahrwerk fantastisch abgefangen und mit der äußerst präzisen Lenkung ganz famos in Richtung gebracht.

Für unseren Testwagen im vollen Ornat will man in München mindestens 165.240 Euro haben. Dort geht man aber davon aus, dass hier das "beste Auto der Welt" zum Kauf steht. Und irgendwie stimmt das auch. Zumindest für den Moment.
Bild: Tom Salt
Auf Wunsch geschieht das auch im entsprechenden Fahrmodus Sport, der, wie die anderen drei, von den schon erwähnten Zimmer-Sounds untermalt wird. Eine ehrlich gesagt unnötige Geräuschkulisse, denn der i7 lädt in jeder Spielart zum tonlosen Schweben ein und wird so zum ebenbürtigen Nachfolger des scheidenden Zwölfzylinders.
Hoher Verbrauch mindert die Reichweite
Wobei einen Unterschied zwischen den beiden gibt es dann doch, Sie ahnen es sicher? Richtig, der Reichweite ist ein elektrischer Dauer-Sprint nicht zuträglich. Nach WLTP sollen es 591 bis 625 Kilometer sein. Nach unseren Messungen sind es im realen Betrieb im Durchschnitt lediglich 310 Kilometer, was einem Verbrauch von 36,7 kWh geschuldet ist.
Wertung
Modell
BMW i7 xDrive60
Karosserie
Antrieb
Fahrdynamik
Connected Car
Umwelt
Komfort
Kosten
AUTO BILD-Testnote
Natürlich kann der Akku an einer Schnellladestation wieder auf Stand gebracht werden. Aber auch nur mit einer maximalen Leistung von 195 kW. Wer für weitere 170 Kilometer Energie tanken will, muss im besten Fall einen Ladestopp von zehn Minuten einplanen. Weitere Details zum Test gibt es in der Bildergalerie.
Fazit
Der i7 bietet einen Luxus der ganz besonderen Art. Fahrwerk und Antrieb überzeugen. Auch beim Laden gibt es keine Schwäche. Anders steht es um den üppigen Preis und den Verbrauch. AUTO BILD-Testnote: 2+
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