BMW M5 E39: Kilometerfresser
BMW M5 mit über 650.000 Kilometern

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Dieser BMW M5 E39 ist Baujahr 2000 und hat über 650.000 Kilometer auf dem Tacho. Die Geschichte hinter dem Kilometerfresser aus den USA!
Früher wurden Autos für die Ewigkeit gebaut! So lautet ein oft zitierter Spruch – und dieser BMW M5 könnte diese Theorie belegen. Der E39 ist Baujahr 2000 und hat inzwischen umgerechnet 658.330 Kilometer auf dem Tacho. Allerdings sind die 19 Jahre nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Hier kommt die Geschichte zum M5!
Seit Sommer 2019 ist die Powerlimousine im Besitz von Alex Palmeri, der seinen eigenen Youtube-Kanal LegitStreetCars betreibt. In mehreren Videos gibt er ausführliche Infos zur Historie und den Kosten des M5, der neu nach Tennessee (USA) ausgeliefert wurde.
Nicht mehr der erste Motor
Laufleistungen von 500.000 Kilometer und mehr sind heutzutage eher selten, das gilt erst recht für einen Hochdrehzahl-V8 wie den S62-Motor aus dem M5. Zwangsläufig kommt die Frage auf, ob der M5 noch den ersten Motor hat? Die Antwort gibt Alex in einem seiner Videos, wo er erklärt, dass der M5 schon 2003 einen originalen Austauschmotor auf Garantie von BMW bekommen hat. Der Grund: übermäßiger Ölverbrauch, nicht untypisch für frühere S62-Motoren. Überraschender ist allerdings die damalige Laufleistung: 2003, also nach nur drei Jahren, hatte der Erstbesitzer schon rund 145.000 Kilometer mit dem 400 PS starken M5 abgespult. Der Erstbesitzer war also ein echter Vielfahrer. Mit unglaublichen 560.000 Kilometern auf der Uhr hat er den M5 an seinen Sohn verkauft.
Während der gesamten Zeit wurde der M5 in ein und derselben Werkstatt in Tennessee gewartet. Die dazugehörigen Rechnungen liegen alle noch vor. Den kurz darauf anstehenden Tausch der Steuerkette und der Vanos-Einheit konnte sich der Sohn allerdings nicht mehr leisten, sodass er den M5 kurzerhand an den Besitzer der Werkstatt weiterverkaufte. Dieser entschied sich, alle nötigen Reparaturen, inklusive Pleuellagertausch, durchzuführen und den M5 in der Originalfarbe Carbonschwarz zu lackieren.
Die Sechsgang-Handschaltung gilt als unkaputtbar
So aufgehübscht landete der M5 bei einem weiteren Besitzer, der der den BMW letztendlich an Alex verkaufte. Die mehrstündige Heimfahrt überstand der M5 allerdings nicht ganz schadlos: Zuerst ging die Motorkontrollleuchte an, und dann ließ sich das elektrische Schiebedach nicht mehr schließen. Beide Defekte konnten unterwegs mithilfe eines mitgereisten Mechanikers behoben werden. Abgesehen davon ist der neue Besitzer aber voll zufrieden und berichtet stolz, dass es sich noch um das erste Getriebe handelt, das bei Experten als unkaputtbar gilt. Dass bei über 650.000 Kilometern einige Kupplungen fällig waren, versteht sich von selbst. Genauso wie einige Gebrauchspuren in Form von Kratzern und Dellen.
Abgesehen davon sieht der M5 allerdings nicht so runtergerockt aus wie man es bei einem Auto mit dieser Laufleistung erwarten würde. Dass der Innenraum noch in gutem Zustand ist, liegt daran, dass die gesamte Innenausstattung (ursprünglich Bicolor Silverstone) gegen eine schwarze Lederausstattung aus einem Spenderfahrzeug mit etwa 270.000 Kilometern getauscht wurde.
Kleine Modifikationen für den M5
Zudem wurden ein neues Fahrwerk und kleinere 18-Zoll-Felgen mit 275er-Reifen rundum montiert. Gleichzeitig wurden die Kats und Endschalldämpfer entfernt und dem S62-V8 ein Software-Tuning spendiert. In einem anderen Video schafft der modifizierte M5 330 PS Radleistung.
Der neue Besitzer hat unter 8000 Euro bezahlt
Bleibt noch die Frage nach dem Preis? Alex hat für den M5 mit über 650.000 Kilometern 8500 Dollar (umgerechnet 7750 Euro) bezahlt. Ob das ein guter Preis ist? Schwer zu sagen, schließlich gibt es keine M5 mit vergleichbaren Laufleistungen in den bekannten Autobörsen. Als Vergleich könnte maximal ein originales Exemplar mit 240.000 Kilometern für 15.000 Euro dienen.
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