BMW präsentiert auf der Shanghai Motor Show 2013 die Studie X4 Concept. Wie das Concept 4 Series Coupé, ist der X4 Concept ein seriennaher Prototyp. Der X6, das erste SUV mit coupéähnlichem Dachschwung, wurde für BMW ein voller Erfolg. Nicht nur dass sich das X5-Derivat – zur großen Überraschung der Konkurrenz – seit seinem Erscheinen in 2008 ausgesprochen gut verkauft. Wer einen X6 bei BMW ordert, der stattet sein Auto mit mehr Extras aus, als es X5-Käufer tun. Unterm Strich bedeutet das höhere Gewinnmargen. Und nun will BMW mit dem X4 noch mehr von diesen Premium-Kunden in die Showrooms locken. Die Masche ist die Gleiche wie beim X6. Die Technik des X3 wird unter eine sportlich geschwungenen Karosserie verpackt, die deutlich emotionsgeladener ist. Die reizenden Rundungen präsentieren sich vor allem im Profil und von schräg hinten. Und gerade diese Schokoladen-Seiten sehen dem großen Bruder X6 verdammt ähnlich. Ein Schritt zu einer größeren Differenzierung zwischen den Modellen wird der neue X4 scheinbar nicht.
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Video: BMW X4 Concept

Das SUV-Coupé

Den Unterschied macht die Größe: Mit 4,64 Metern Länge ist das X4 Concept 23 Zentimeter kürzer als der X6 und exakt so lang wie der X3. Allerdings duckt sich der X4 knappe vier Zentimeter tiefer auf die Straße als der X3. Trotzdem trägt die Studie mit dem auffälligen Farbton "Long Beach Blue" gewaltige 21 Zoll Räder. Die Voll-LED-Scheinwerfer strahlen nicht mehr mit kreisförmigen "Angel-Eyes", sondern sind wie beim 4 Series Concept sechseckig gestaltet. Hier manifestiert sich scheinbar ein neues Markengesicht. Am Heck herrscht dann wieder große Übereinstimmung mit dem großen Bruder. Wie beim X6 sind die beiden Auspuffblenden in die Heckschürze integriert. Dazwischen lugt der Unterfahrschutz hervor. Den Abschluss bildet der stilprägende Kofferraumdeckel unterhalb der sehr flach stehenden Heckscheibe. BMW gewährt noch keine Blicke in den Innenraum. Dort wird sich allerdings ein leicht modifiziertes X3-Cockpit auffinden. Bei den künftigen Antrieben deckt sich das Angebot mit dem des X3, vermutlich ohne die Einstiegsmotorisierungen. Das bedeutet Diesel und Benziner von knapp 200 bis etwas über 300 PS. Eine spätere, besonders potente M-Variante bietet sich bei der sportlichen Gesinnnung des Cross-Overs gerade zu an. Wenn 2014 das Serienmodell erscheint, dürfte der Grundpreis im Vergleich zum X3 je nach Modell zwischen fünf und zehn Prozent höher liegen.

Von

Stefan Novitski