Eine gepanzerte Version des BMW X5 gab es bisher schon. Als Security-Version für 125.000 Euro hält er Magnum-Geschossen stand. Jetzt legen die Bayern nach: Als Security Plus verfügt der X5 über eine noch massivere Panzerung, die Passagiere auch vor dem Beschuss mit Sturmgewehren vom Typ Kalaschnikow schützt. Der Bayern-Panzer erfüllt die Anforderungen der Widerstandsklasse 6 (APR 2006) und soll umfassenden Schutz vor kriminellen Übergriffen beispielsweise in Krisengebieten gewährleisten. Laut BMW ist er das erste Fahrzeug eines Großserienherstellers, dessen Sicherheitskonzept gezielt auf die Gefahr von Angriffen mit der weltweit am weitesten verbreiteten Handfeuerwaffe des Typs AK 47 ausgerichtet ist.

Gegensprechanlage als Lebensversicherung

BMW X5 Security Plus
Möglich wird das durch eine gepanzerte Fahrgastzelle, die durch Hochleistungsstahl-Formteile und -Platten verstärkt ist. Die Karosserie verfügt über einen fugendichten Schutz, der in kritischen Bereichen – beispielsweise an Türspalten – vor Kugeln und Splittern schützt, sowie über eine speziell für diese Widerstandsklasse konzipierte Sicherheitsverglasung. Die Scheiben halten Angriffen mit Schlagwaffen stand und verfügen über eine Polycarbonat-Beschichtung als Splitterschutz. Ausführliche Tests in der Entwicklung sollen die Sicherheit der bis zu vier Passagiere garantieren. Die nehmen über eine Gegensprechanlage Kontakt mit der Außenwelt auf, damit sie die Türen oder Fenster zur Kommunikation nicht öffnen müssen.

Kameras überwachen das Umfeld

BMW X5 Security Plus
Eine Überfallalarm-Funktion sorgt dafür, dass Fenster und Türen im Fall einer Attacke automatisch verriegelt werden, außerdem werden dann Alarmsignale abgegeben. Die Bedienelemente der Anlage sind unter einer Abdeckung auf der Mittelkonsole untergebracht. Optional ist eine Rückfahrkamera verfügbar, deren Bild auf das Display des Bediensystems iDrive in der Armaturentafel übertragen wird und so das Rangieren erleichtert. Die in den Stoßfänger integrierte Kamera des Systems Side View ermöglicht den Überblick über das Geschehen im Vorfeld des Fahrzeugs. Bi-Xenon-Scheinwerfer mit adaptivem Kurvenlicht sollen bei Nachtfahrten optimale Sicht ermöglichen.

V8 für ausreichend Power

Da der X5 Security Plus alles andere als ein Leichtgewicht ist, sorgt ein V8-Benziner mit 355 PS für ausreichende Kraft. So gerüstet spurtet der Bayern-Panzer in 8,2 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 180 km/h begrenzt. Abseits befestigter Straßen sorgt der Allradantrieb xDrive für die nötige Bewegungsfreiheit. Fahrwerk und Bremsen wurden an das höhere Gewicht angepasst, für agiles Handling ist die Aktivlenkung und eine aktive Wankstabilisierung mit einer variablen Stoßdämpferverstellung verbaut. Dazu kommen Reifen mit Notlaufeigenschaften, die selbst nach einem Beschuss oder dem Überfahren spitzer Gegenstände noch rund 150 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h halten. Optisch ist das Security-SUV laut BMW kaum von einem Serien-X5 zu unterscheiden, beim Preis spielt der Panzerschrank allerdings in einer eigenen Liga: 166.000 Euro kostet die maximale Sicherheit mindestens. Zusätzlich bietet BMW spezielle Security Fahrer-Trainings an. Dort stehen unter anderem Theorie-Schulungen, Fahrzeughandling in der Praxis bis hin zu Taktik-Trainings auf dem Stundenplan.

Von

Stephan Bähnisch