Bob Lutz sagt Konkurrenz den Kampf an
GM will Luxusklasse zurückerobern

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General Motors (GM), der weltgrößte Autokonzern, erhöht in den USA den Druck auf Mercedes-Benz und BMW.
"Arroganz europäischer Techniker"
Als die Fanfaren verklungen, das Blitzlichtgewitter abgeebbt und die wieselnden Fernsehleute auf dem General Motors-Stand ihre Position gefunden hatten, lief der Entwicklungschef des größten Motorkonzerns der Welt, Robert "Bob" Lutz, zur Höchstform auf. Gegen den für ihn "ärgerlichen Alleinanspruch der Europäer" im absoluten Luxusbereich der edlen Vehikel wollte er ein amerikanisches Zeichen setzen. Er präsentierte die Sixteen-Limousine der Edelmarke Cadillac mit einem 16-Zylinder-Aluminium-Motor, 13,6 Liter Hubraum, 1000 PS und einem Drehmoment von 1356 Newtonmetern. Jubel, Beifall und die allgemeine Meinung: "Der kernige Oldie wird es den "Germans' schon zeigen."
Wen interessiert es dabei schon, dass es sich bei dem Fahrzeug zurzeit noch um eine Studie handelt, die vor die Halle transportiert und behutsam auf die Bühne gehievt werden muss. Lutz machte keinen Hehl daraus, dass das gigantische Gefährt höchstwahrscheinlich bald als Serienfahrzeug positioniert werden soll, gegen die Europäer Rolls-Royce, Bentley und Maybach: "Wir wollten die Stimmung einmal testen. Die Begeisterung im Land macht uns mutig."
Der 72-jährige Oldtimer, der gern als "Manager im Fahrstuhl" bezeichnet wird, weil er im ständigen Wechsel Höhenflüge und Rausschmisse aus den Vorständen von BMW, Opel, Ford und Chrysler erlebte, sorgte ganz zuletzt bei GM für Furore und hat sich auf die europäischen Hersteller eingeschossen. Er spricht von der "Arroganz europäischer Techniker" und, dass die Europäer sich gewaltig irren, wenn sie glauben, sie hätten das Luxussegment gepachtet: "Das können wir genauso gut. Unser Zwölfzylinder, den wir demnächst präsentieren, wird Maßstäbe setzen", sagt er ohne falsche Bescheidenheit.
Einst waren es nur die Japaner, die das Geschäft der großen Drei in Detroit störten und Ziele verbaler Attacken waren. Die schlimmste Entgleisung in der Werbung – Japaner in kleinen Flugzeugen wurden von Amerikanern abgeschossen und der Text dazu lautete: "Denkt an Pearl Habour. Kauft amerikanische Autos!" – wurde zurückgezogen. Vergessen ist das nicht.
Wen interessiert es dabei schon, dass es sich bei dem Fahrzeug zurzeit noch um eine Studie handelt, die vor die Halle transportiert und behutsam auf die Bühne gehievt werden muss. Lutz machte keinen Hehl daraus, dass das gigantische Gefährt höchstwahrscheinlich bald als Serienfahrzeug positioniert werden soll, gegen die Europäer Rolls-Royce, Bentley und Maybach: "Wir wollten die Stimmung einmal testen. Die Begeisterung im Land macht uns mutig."
Der 72-jährige Oldtimer, der gern als "Manager im Fahrstuhl" bezeichnet wird, weil er im ständigen Wechsel Höhenflüge und Rausschmisse aus den Vorständen von BMW, Opel, Ford und Chrysler erlebte, sorgte ganz zuletzt bei GM für Furore und hat sich auf die europäischen Hersteller eingeschossen. Er spricht von der "Arroganz europäischer Techniker" und, dass die Europäer sich gewaltig irren, wenn sie glauben, sie hätten das Luxussegment gepachtet: "Das können wir genauso gut. Unser Zwölfzylinder, den wir demnächst präsentieren, wird Maßstäbe setzen", sagt er ohne falsche Bescheidenheit.
Einst waren es nur die Japaner, die das Geschäft der großen Drei in Detroit störten und Ziele verbaler Attacken waren. Die schlimmste Entgleisung in der Werbung – Japaner in kleinen Flugzeugen wurden von Amerikanern abgeschossen und der Text dazu lautete: "Denkt an Pearl Habour. Kauft amerikanische Autos!" – wurde zurückgezogen. Vergessen ist das nicht.
Lutz hält ABS & Co für überflüssig
Jetzt sind es vor allem die erfolgreichen Deutschen, die in den Augen von Lutz wichtige Marktanteile wegschneiden. Cadillac, einst dominierend, hat nur noch zwölf Prozent des Luxusmarktes in den Vereinigten Staaten, BMW und Mercedes-Benz bereits jeweils ein Prozent mehr. Das will der Senior unter den Auto-Managern kurzfristig mit repräsentativen oder sportlich hochwertigen Modellen wie mit einem XLR-Roadster, einer so genannten Crossover-Variante ("Ein blöder, aber allgemein verständlicher Begriff", sagt Lutz) und dem möglichen Flaggschiff Sixteen (das 200.000 Dollar kosten soll) grundlegend ändern.
Früher war Lutz stets ein leidenschaftlicher Verfechter der technisch besten Lösungen, heute glaubt er allein im Sinne amerikanischer Verhältnisse entscheiden zu müssen: "Gut für den Weltmarkt ist, was auch für GM gut ist." Als er noch Chrysler-Präsident war, ärgerte er sich über die Dominanz von Porsche, Ferrari und Maserati und Co. Er entwarf in Eigenregie den Supersportwagen Chrysler Viper, den Ästheten jenseits der geschmacklichen Schmerzgrenze ansiedelten.
Jetzt setzt er sich kritisch mit der oft lebensrettenden aber teuren Technik vor allem der Deutschen auseinander. "Wozu brauchen wir ABS, ASR oder EBD? Die machen die Autos nur unerschwinglich teuer und zahlen sich nicht verhältnismäßig aus", nörgelt Lutz. Für Stop-and-Go-Fahrten mag er ja Recht haben ...
Mercedes-Chef Jürgen Hubbert kann über derartige Überlegungen nur den Kopf schütteln: "So etwas kann ich nicht einmal kommentieren." Während bei den großvolumigen Motoren der Benzinverbrauch eher steigt, denken zum ersten Mal in der Geschichte der amerikanischen Autobauer die GM-Verantwortlichen ernsthaft auch über Modelle zur Energie- und Verbrauchsreduzierung nach, wie sie jenseits des Atlantiks produziert werden. Hier in den USA liefert nicht eine umstrittene Öko-Steuer, sondern der gewaltig gestiegene Ölpreis die Schubkraft.
General Motors präsentiert unter der Führung von Lutz neue Hybrit-Technik mit kombiniertem Benzin- und Elektro-Antrieb. Das soll ein Signal gegen die Japaner sein, gegen Toyota, Honda und Nissan, ein Zeichen, dass der Gigant aufgewacht ist. Gleich zehn Varianten bietet der größte Hersteller der Welt an. Ein Winzling sieht dabei aus wie ein geklonter Smart. Ist das nicht auch ein Europäer?
Früher war Lutz stets ein leidenschaftlicher Verfechter der technisch besten Lösungen, heute glaubt er allein im Sinne amerikanischer Verhältnisse entscheiden zu müssen: "Gut für den Weltmarkt ist, was auch für GM gut ist." Als er noch Chrysler-Präsident war, ärgerte er sich über die Dominanz von Porsche, Ferrari und Maserati und Co. Er entwarf in Eigenregie den Supersportwagen Chrysler Viper, den Ästheten jenseits der geschmacklichen Schmerzgrenze ansiedelten.
Jetzt setzt er sich kritisch mit der oft lebensrettenden aber teuren Technik vor allem der Deutschen auseinander. "Wozu brauchen wir ABS, ASR oder EBD? Die machen die Autos nur unerschwinglich teuer und zahlen sich nicht verhältnismäßig aus", nörgelt Lutz. Für Stop-and-Go-Fahrten mag er ja Recht haben ...
Mercedes-Chef Jürgen Hubbert kann über derartige Überlegungen nur den Kopf schütteln: "So etwas kann ich nicht einmal kommentieren." Während bei den großvolumigen Motoren der Benzinverbrauch eher steigt, denken zum ersten Mal in der Geschichte der amerikanischen Autobauer die GM-Verantwortlichen ernsthaft auch über Modelle zur Energie- und Verbrauchsreduzierung nach, wie sie jenseits des Atlantiks produziert werden. Hier in den USA liefert nicht eine umstrittene Öko-Steuer, sondern der gewaltig gestiegene Ölpreis die Schubkraft.
General Motors präsentiert unter der Führung von Lutz neue Hybrit-Technik mit kombiniertem Benzin- und Elektro-Antrieb. Das soll ein Signal gegen die Japaner sein, gegen Toyota, Honda und Nissan, ein Zeichen, dass der Gigant aufgewacht ist. Gleich zehn Varianten bietet der größte Hersteller der Welt an. Ein Winzling sieht dabei aus wie ein geklonter Smart. Ist das nicht auch ein Europäer?
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