Mit dem Wohnmobil wochenlang in freier Wildbahn stehen und trotzdem nicht auf elektrischen Komfort an Bord verzichten – eine Brennstoffzelle macht es möglich. Die EFOY-Zelle ("Energy For You") der Firma SFC ersetzt den herkömmlichen Benzin- oder Dieselgenerator in Campingmobilen. Als Treibstoff dient Methanol, ein Alkohol, der zunehmend aus regenerativen Rohstoffen wie Biomasse oder Hausmüll gewonnen werden kann. Die Brennstoffzelle funktioniert ähnlich den in Versuchsfahrzeugen als Antrieb eingesetzten Wasserstoff-Zellen: Durch Zufuhr von Sauerstoff ensteht eine "kalte Verbrennung", bei der Strom entsteht, der die Bordbatterie des Campingmobils speist. Der Clou: Die Zelle arbeitet flüsterleise und zudem völlig emissionsfrei, als einziges "Abgas" entsteht nur ein wenig Wasserdampf, der nach draußen geleitet wird.

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Brennstoffzelle EFOY 1600
Die Brennstoffzelle im Kofferformat (l.) wird mit dazugehörigem Methanol-Tank (r.) im Stauraum des Wohnmobils verbaut.
Der Hersteller SFC bietet für Reisemobile Brennstoffzellen in vier verschiedenen Leistungsstufen an – je nach Größe des Fahrzeugs und Strombedarf. Heizung, Beleuchtung, Musikanlage – sogar für Großverbraucher wie elektrische Haartrockner ist die Power ausreichend. Eine "Tankfüllung" mit zehn Litern Methanol versorgt das Wohnmobil bis zu vier Wochen lang mit Elektrizität. Die Methanol-Patronen können über ein europaweit bestehendes Händlernetz bezogen werden. Die handlichen EFOY-Zellen wiegen nur etwa sieben Kilogramm und können mit etwas Geschick auch selbst eingebaut und angeschlossen werden.
Die Preise variieren je nach Leistungsstärke zwischen ca. 1900 bis 3800 Euro. Serienmäßig verbaut sind die Mini-Kraftwerke bereits in einigen Wohmobilen des Herstellers Rapido SAS, in der Hymer "S-Klasse" ist die Brennstoffzelle als optionales Zubehör erhältlich.

Von

Jan Kretzmann