Bürstner Elegance i 685: Wohnmobil-Test, gebraucht
Elegant und gut? Gebrauchter Bürstner Elegance i 685 im Check
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Gebraucht könnten selbst große Reisemobilträume wahr werden. AUTO BILD REISEMOBIL checkt, wie fit ein integrierter Bürstner Elegance i 685 von 2005 noch ist.
Mehr Raum kostet im Alter nicht automatisch mehr Geld. 33.995 Eurowerden für diesen 2005 erstmals zugelassenen Bürstner Elegance i 685 aufgerufen. Dafür gibt es einen dynamisch gestylten Vollintegrierten mit komfortablem Grundriss und gehobener Ausstattung aus erster Hand. Nach 16 Jahren und moderaten 84.392 Kilometern fühlen wir dem Youngtimer-Mobil genau auf den Zahn.
Technische Daten
Motorisierung
Leistung
Hubraum
Drehmoment
Höchstgeschwindigkeit
Getriebe/Antrieb
Tankinhalt/Kraftstoffsorte
Länge/Breite/Höhe
Radstand/Bereifung
Leergew. fahrbereit/Zuladung (Testmobil)
Anhängelast (gebremst/ungebremst)
Material Wand/Dach/Boden
Liegefläche Heck L x B
Kühlschrank/inkl. Eisfach
Herd
Bordbatterien
Frisch-/Abwassertank
Gasvorrat/Heizung
Testverbrauch
Grundpreis (2005, 2.8 JTD)
Vierzylinder/vorn quer
94 kW (128 PS) bei 3600/min
2800 cm3
300 Nm bei 1800/min
100 km/h (größer als 3,5 t)
Fünfgang manuell/Vorderrad
70 l/Diesel
6850/2280/2810 mm
3600 mm/215/70 R 15 C
3210/790 kg
1200/750 kg
Alu-SW/GFK-SW/GFK-SW
2000 x 1350/1000 mm
147/172 l
3 Flammen, Gas
2 x 12 V/75 Ah
140/100 l
2 x 11 kg/Truma
11,0 Liter D/100 km
67.567 Euro
Das ist er: Eine rollende Komfort-Herberge für zwei Personen. Der 2005 vom Band gelaufene Vollintegrierte richtete sich einst an erfahrene Reisemobilisten mit dickem Geldbeutel. An der Modellbezeichnung i 685 lässt sich die Gesamtlänge des Wohnmobils zentimetergenau ablesen. Für die Top-Baureihe Elegance galt einst das Prinzip klotzen statt kleckern: Das Interieur mit seinen geschwungenen Oberflächen vermittelt Noblesse, die Ausstattung kann sich mit manch kleinem Ferienapartment messen. Hinter den drehbaren Vordersitzen schließt sich eine üppige Sitzlandschaft mit einer Zweier-Sitzbank (inklusive zwei Dreipunktgurten), Tisch und einer ergänzenden Längssitzbank auf der Beifahrerseite an. So gerüstet, eignet sich dieser Bürstner für gesellige Runden mit bis zu sechs Personen. Dahinter befindet sich der großzügige Küchenbereich mit L-förmiger Arbeitsplatte nebst Gaskochfeld und Edelstahl-Spülbecken, vollwertiger Kühl-Gefrier-Kombination und praktischem Einbaubackofen. Ganz hinten im Heck sind beifahrerseitig ein französisches Doppelbett und fahrerseitig eine XL-Nasszelle mit Eckwaschbecken, Thetford-Toilette und voll wertiger Einbaudusche installiert.
Typisch für Vollintegrierte fällt das Raumgefühl sehr angenehm aus.
Mit dem Bürstner kann man das ganze Jahr über auf Reisen gehen
Das hat er: Eine Beinahe-rundum-sorglos-Ausstattung. Der Grundriss setzt auf hohen Komfort statt auf maximale Variabilität. Zahlreiche Schränke und Staufächer trösten darüber hinweg, dass es an Bord keine Heckgarage gibt. Die hell furnierten Möbelfronten geben ein zwiespältiges Bild ab. Einerseits sitzen sie nicht immer auf den Millimeter genau, andererseits schließen Türen und Klappen dennoch sauber. Solide Scharniere und zusätzliche Dichtungen reduzieren unerwünschte Klappergeräusche im Fahrbetrieb. Dafür, dass man das ganze Jahr über auf Reisen gehen kann, sorgt eine wirksame Dämmung des Aufbaus in Sandwichbauweise.
Auch der Fahrzeugboden ist doppelt, der großvolumige Abwassertank isoliert und beheizbar. Für stets angenehme Temperaturen an Bord sorgt eine Truma C6002-Heizung mit Warmluftgebläse und 12,5 Liter fassendem Boiler. Bis auf leichte Feuchtigkeitsspuren kurz hinter der A-Säule wirkt der Innenraum trocken und riecht unauffällig. Recht ungewöhnlich bei einem Gebrauchten in dieser Liga: Der Vorbesitzer verzichtete auf den sonst obligatorischen Fahrradträger und die Markise. Hier müsste man im Bedarfsfall einen vierstelligen Betrag zusätzlich investieren.
Dieser Bürstner macht optisch und technisch eine ordentliche Figur.
Einige Zugeständnisse muss man machen
So fährt er: Absolut okay. Der Fiat-Ducato-Triebkopf mit 2,8 Liter großem Commonrail-Turbodiesel hat genügend Kraftreserven, um den auf AL-KO-Tiefrahmen aufbauenden, voll beladen immerhin vier Tonnen schweren Bürstner souverän durch die Lande zu bewegen. Busgeschwindigkeit ist für Mensch und Maschine unproblematisch, die Geräuschkulisse des Selbstzünders bleibt erträglich. Unser Fotofahrzeug wirkt nach eineinhalb Jahrzehnten keinesfalls ausgelutscht. Die hellen Polster sind nicht durchgesessen, Kupplung und Getriebe arbeiten anstandslos. Ein erhöhtes Laufgeräusch an der Vorderachse deutet jedoch auf ein ermüdetes Radlager hin.
Bildergalerie
Bürstner Elegance i 685 im Wohnmobil-Test
Gegenüber modernen Konstruktionen muss man realistisch außerdem einige Zugeständnisse einplanen: Fahrerairbag, Servolenkung, ABS und Klimaanlage sind zwar mit an Bord. Beifahrerairbag, ESP oder gar ein Infotainmentsystem sucht man vergebens. Für die Navigation und als Infotainmentersatz muss das Smartphone oder die gute alte Karte herhalten: Das Blaupunkt-Radio in dem mit Wurzelholzdekor verzierten Cockpit spielt maximal CDs ab. Spätestens in Städten oder auf dem Campingplatz dürfte man außerdem die inzwischen obligatorische Rückfahrkamera schmerzlich vermissen: Ohne Einweiser werden Rangieraufgaben schnell zum Urlaubs-Stresstest.
Unterhaltskosten Bürstner Elegance i 685 (94 kW/128 PS)
Raum und Komfort sind die Stärken des feinen Bürstner. Dieser i 685 Elegance ist für Paare geeignet, die bis 35.000 Euro suchen und auf Handlichkeit wenig Wert legen.
Wer sich nach einem gebrauchten Wohnmobil umsieht, kann selbst große Reisemobilträume wahr werden lassen. Hier im Check: ein integrierter Bürstner Elegance i 685 aus dem Jahr 2005.
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33.995 Euro werden für diesen Bürstner aufgerufen. Dafür gibt es einen dynamisch gestylten Vollintegrierten mit komfortablem Grundriss und gehobener Ausstattung aus erster Hand. Nach 16 Jahren und moderaten 84.392 Kilometern fühlen wir dem Youngtimer-Mobil genau auf den Zahn.
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Vollintegrierte richtete sich einst an erfahrene Reisemobilisten mit dickem Geldbeutel. An der Modellbezeichnung i 685 lässt sich die Gesamtlänge des Wohnmobils zentimetergenau ablesen.
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Für die Top-Baureihe Elegance galt einst das Prinzip klotzen statt kleckern: Das Interieur mit seinen geschwungenen Oberflächen vermittelt Noblesse, die Ausstattung kann sich mit manch kleinem Ferienapartment messen.
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Hinter den drehbaren Vordersitzen schließt sich eine üppige Sitzlandschaft mit einer Zweier-Sitzbank (inklusive zwei Dreipunktgurten), Tisch und einer ergänzenden Längssitzbank auf der Beifahrerseite an. So gerüstet, eignet sich dieser Bürstner für gesellige Runden mit bis zu sechs Personen.
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Dahinter befindet sich der großzügige Küchenbereich mit L-förmiger Arbeitsplatte nebst Gaskochfeld und Edelstahl-Spülbecken, vollwertiger Kühl-Gefrier-Kombination und praktischem Einbaubackofen.
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Ganz hinten im Heck sind beifahrerseitig ein französisches Doppelbett – mit laienhaft verbautem Flat-TV.
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Asymmetrische Matratzen und Lattenroste. Darunter: Staureserven. Der Grundriss setzt auf hohen Komfort statt auf maximale Variabilität. Zahlreiche Schränke und Staufächer trösten darüber hinweg, dass es an Bord keine Heckgarage gibt.
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Die hell furnierten Möbelfronten geben ein zwiespältiges Bild ab. Einerseits sitzen sie nicht immer auf den Millimeter genau, andererseits schließen Türen und Klappen dennoch sauber. Solide Scharniere und zusätzliche Dichtungen reduzieren unerwünschte Klappergeräusche im Fahrbetrieb.
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Dafür, dass man das ganze Jahr über auf Reisen gehen kann, sorgt eine wirksame Dämmung des Aufbaus in Sandwichbauweise. Auch der Fahrzeugboden ist doppelt, der großvolumige Abwassertank isoliert und beheizbar. Für stets angenehme Temperaturen an Bord sorgt eine Truma C6002-Heizung mit Warmluftgebläse und 12,5 Liter fassendem Boiler.
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Bis auf leichte Feuchtigkeitsspuren kurz hinter der A-Säule wirkt der Innenraum trocken und riecht unauffällig.
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Versprödete Kleber können im Alter aufreißen.
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In der Drohnenperspektive zeigen sich Sat-Antenne und Solarpaneele.
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Recht ungewöhnlich bei einem Gebrauchten in dieser Liga: Der Vorbesitzer verzichtete auf den sonst obligatorischen Fahrradträger und die Markise. Hier müsste man im Bedarfsfall einen vierstelligen Betrag zusätzlich investieren.
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Der Fahreindruck ist absolut okay. Der Fiat-Ducato-Triebkopf mit 2,8 Liter großem Commonrail-Turbodiesel hat genügend Kraftreserven, um den auf AL-KO-Tiefrahmen aufbauenden, bis zu vier Tonnen schweren Bürstner souverän durch die Lande zu bewegen. Busgeschwindigkeit ist für Mensch und Maschine unproblematisch, die Geräuschkulisse bleibt erträglich.
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Unser Fotofahrzeug wirkt nach eineinhalb Jahrzehnten keinesfalls ausgelutscht. Die hellen Polster sind nicht durchgesessen, Kupplung und Getriebe arbeiten anstandslos. Ein erhöhtes Laufgeräusch an der Vorderachse deutet jedoch auf ein ermüdetes Radlager hin.
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Fahrerairbag, Servolenkung, ABS und Klimaanlage sind zwar mit an Bord. Beifahrerairbag, ESP oder gar ein Infotainmentsystem sucht man vergebens. Für die Navigation und als Infotainmentersatz muss das Smartphone oder die gute alte Karte herhalten: Das Blaupunkt Radio in dem mit Wurzelholzdekor verzierten Cockpit spielt maximal CDs ab.
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Spätestens in Städten oder auf dem Campingplatz dürfte man außerdem die inzwischen obligatorische Rückfahrkamera schmerzlich vermissen: Ohne Einweiser werden Rangieraufgaben schnell zum Urlaubs-Stresstest.
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Fazit: Raum und Komfort sind die Stärken des feinen Bürstner. Dieser i 685 Elegance ist für Paare geeignet, die bis 35.000 Euro suchen und auf Handlichkeit wenig Wert legen.