Über Bußgelder in Deutschland wissen heimische Autofahrer zumindest teilweise Bescheid. Im Ausland sind bestimmte Verstöße aber noch einmal deutlich teurer. Die aktuelle ADAC-Bußgeldliste zeigt, was die Ignoranz der Regeln kosten kann. Im Vergleich zu 2007 fällt besonders die deftige Erhöhung der Bußgelder in Griechenland auf. Zusätzlich verdoppelt sich dort eine Strafgebühr, falls sie nicht innerhalb von zehn Tagen bezahlt wird. Ein Rotlicht- oder Überholverstoß kostet bis zum Ablauf der Frist 350 Euro, danach 700 Euro. Auch Alkohol-Vergehen werden in einigen europäischen Ländern härter geahndet. So droht Autofahrern in Spanien laut ADAC bei schweren Verkehrsverstößen wie dem Fahren mit 60 km/h über der zulässigen Geschwindigkeit oder einer Blut-Alkohol-Konzentration von mindestens 1,2 Promille jetzt eine Haftstrafe von wenigstens drei Monaten. Italien hat mit einer Notverordnung auf die dramatische Zunahme der alkoholbedingten Verkehrsunfälle im Sommer 2007 reagiert: Neben verschärften Sanktionen gibt es dort verstärkt Verkehrskontrollen. In Luxemburg wurde die Promillegrenze von 0,8 auf 0,5 heruntergesetzt.

Skandinavien ist traditionell teuer

Am härtesten bestrafen skandinavische Länder Alkoholsünder: In Finnland liegt das Bußgeld bei 15 Tagessätzen (abhängig vom Monatsverdienst) und mehr, in Dänemark zahlt der Verkehrssünder bis zu einem Monatsverdienst. Schweden verlangt ab 0,2 Promille mindestens 30 Tagessätze. Norwegen wiederum berechnet die höchsten Gebühren für zu schnelles Fahren (ab 395 Euro), Rotlicht- und Überholverstoß (660 Euro) und Parkvergehen (90 Euro). Bisher können nur österreichische Bußgelder in Deutschland vollstreckt werden. Geldbußen aus anderen EU-Ländern werden voraussichtlich erst ab 2009 in Deutschland eingefordert. Sicher fühlen dürfen sich ausländische Verkehrssünder deshalb nicht: In einigen Ländern kassiert die Polizei direkt nach dem Verstoß.

Von

Stephan Bähnisch