Leichter als ein Ferrari F430 Scuderia und bis zu 740 PS stark: Der Custom GT will die Liga der Supersportler aufmischen. Der Exot aus Monschau kommt auf Wunsch sogar mit Gasantrieb.
Die Eifel war bisher nicht unbedingt als Nabel der Motorsportwelt bekannt. Das könnte sich jetzt ändern, denn die CCG Automotive GmbH aus Monschau will mit dem Custom GT die Liga der Supersportwagen aufmischen. Als Basis für die knallgrüne Flunder dient ein pulverbeschichteter Gitterrohrrahmen, der in den USA angefertigt und in Deutschland überarbeitet und feinjustiert wird. Die Außenhaut wird wahlweise aus glasfaserverstärkten Verbundwerkstoffen oder Carbon gefertigt und durch Spezialisten in den USA in Form gebracht. Das macht den Custom zum absoluten Leichtgewicht: Je nach Ausstattung bringt er nur zwischen 960 und 1040 Kilo auf die Waage. Zum Vergleich: Ein Ferrari F430 Scuderia mit 520 PS wiegt immerhin 1250 Kilo.
Lesen Sie auch: Der neue Nissan NSX
In der Seitenansicht wird deutlich, der Custom GT verdient den Namen Eifel-Flunder.
Entsprechend fallen die Fahrleistungen des 4,35 Meter langen Sportlers aus: Je nach Motorisierung liegt die Höchstgeschwindigkeit zwischen 285 und 320 km/h, nach 3,3 Sekunden wird die Tempo-100-Marke geknackt. Als Antriebsquelle wird ein optimierter V8 von General Motors verwendet, der aus der US-Ikone Corvette stammt. Das Siebenliter-Aggregat ist dank Feintuning bis zu 550 PS stark und brüllt seine Potenz über armdicke Auspuffrohre ins Freie. Wenn es etwas weniger sein darf, hat CCG einen 6,0-Liter-V8 im Köcher, der 440 PS leistet. Die Kräfte werden über ein manuelles Sechsgang-Getriebe an die Hinterachse geleitet. 2012 wollen die Eifel-Schrauber sogar noch eine Competition-Version auf die Räder stellen, die dank Zusatzbeatmung via Kompressor 740 PS generieren soll.
Der V8-Mittelmotor hat sieben Liter Hubraum und leistet 550 PS. Eine Kompressor-Version mit 740 PS ist in Planung.
Kurios: Auf Wunsch stattet CCG den Zweisitzer mit einer LPG-Anlage (Autogas) aus und verwandelt ihn zum Öko-Supersportler. Bei einem Verbrauch von 15 bis 20 Litern Gas auf 100 Kilometern und einem Gaspreis von 50 Cent pro Liter strebt CCG-Chef Tom Gerards Kraftstoffkosten von unter zehn Euro pro 100 Kilometer an. Dann aber endet der Verzicht: Klar, dass die gerademal 1,01 Meter flache Flunder mit einer Rennbremsanlage und den entsprechenden Pneus ausgeliefert wird. Innen hat der Käufer die Qual der Wahl: Standard sind allein Schalensitze und Rennsport-Armaturen, ansonsten wird jeder Custom GT individuell nach Kundenwünschen gestaltet. Die Preise beginnen bei 135.000 Euro, damit geht der Eifel-Sportler in dieser Liga fast schon als Schnäppchen durch. Ein Ferrari F430 oder dessen Nachfolger 458 Italia kratzen an der 200.000 Euro-Marke.